Still wanderte mein Blick zurück aufs Meer. Wenn ich mit ihnen ginge, wäre ich keine Piratin mehr und würde von der Marine noch mehr gejagt werden, als es nicht ohnehin der Fall war. War ich bereit dafür, neben der Marine nun auch Piraten zu meinen Feinden zu zählen? War ich bereit dazu, mich irgendwann gegen die Whitebeard-Piraten zu stellen, die ich einst so gerne hatte?
"Du musst dich nicht jetzt entscheiden. Es reicht, wenn du dich entscheidest, bevor wir den nächsten Hafen ansteuern. Nun komm mit, ich zeige dir deinen Schlafplatz für die nächsten Tage", sprach der blonde Mann und deutete mir die Tür unter Deck. Ich folgte ihm, hatte ich ja keinen Grund, ihm zu misstrauen. Er wirkte auf mich nicht so, als wäre sein Wort ein Betrug an mich und das, wofür ich stehe. Ich war die Tochter eines Piraten und habe schon viele Leute um mich herum sterben sehen, nur weil ich existierte. Vielleicht ging es diesen Menschen hier ähnlich und ich hatte endlich Leute gefunden, die mich verstanden.
Bevor wir uns versahen, standen wir vor einer unscheinbaren Holztür. "Wir haben leider kein Einzelzimmer für dich, weswegen du erstmal bei mir unterkommen musst", beichtete er mir unsicher. Das es ihm leid tat, war unübersehbar, aber es kümmerte mich auch weniger. Ich hatte kein Problem damit das Zimmer mit einem Mann zu teilen, war ich doch all die Jahre nur unter ihnen gewesen.
"Kein Problem, ich hoffe nur, es ist aufgeräumt", meinte ich und tat so, als würde mich Unordnung stören. Das mir das auch egal war, musste er ja nicht wissen. Unsicher sah er von der Tür zu mir und dann wieder zur Tür, ehe er kurz "Warte hier!", sprach und hineinhastete. Ich konnte hören, wie er von einem Ende des Raumes zum andren rannte, nur um verschiedene Dinge aus dem Weg zu räumen. Was genau er da jetzt machte, konnte ich nicht sagen, immerhin war eine Wand und eine Tür im Weg, aber sein treiben zog mittlerweile auch andere Personen an. Eine orange Haarige Frau stellte sich neben mich. "Was macht er da?", fragte sie mich laut, da ich die einzige zu sein schien, die wusste, wieso Sabo mitten in der Nacht so einen Lärm machte. "Naja, ich habe ihn gefragt, ob es zumindest ordentlich ist, wenn ich dort auf dem Sofa pennen soll. Anscheinend ist dem nicht so, den er scheint gerade eine Meisterschaft im Putzen gewinnen zu wollen", antwortete ich ihr und beobachtete weiter die Tür, aus der auch einen Moment später ein vollkommen fertiger Sabo erschien. "Es ist ordentlich", sprach er und versteifte sich, als er bemerkte, das wir nicht mehr nur zu zweit waren. "Wie lange steht ihr schon hier?", fragte er nun die anderen anwesenden. "Lang genug um zu wissen, das du sie auf deinem Sofa schlafen lassen willst! Das geht doch nicht. Sei ein Gentleman und schlafe selbst auf dem Sofa und überlasse ihr dein Bett", forderte die junge orange haarige Frau neben mir ihn auf. Ich zuckte leicht mit den Schultern, den mir war das vollkommen egal. Ich hatte schon auf Holzkisten geschlafen oder im Dreck, da war ein Sofa alles andere als Unbequem. "Ich brauch kein Bett", stand ich ihm nun bei und gähnte einmal, den die Müdigkeit zehrte dann doch schon sehr an meinen Knochen. "Pff, steh ihm noch bei", meckerte die orange-haarige und drehte uns den Rücken zu. Sabo ließ resigniert seine Schultern hängen und drehte sich dann mir zu. "Ich überlasse dir das Bett, dann schlafe ich auf dem Sofa. Koala wird eh keine Ruhe geben, egal was wir sagen", erklärte er mir die Lage. Verstehend nickte ich, während Koala sich uns triumphierend zuwand und uns angrinste. Gut zu wissen, das diese Frau zum einen Koala hieß und zum anderen echt gerissen war im Umgang mit Blondie. Von ihr musste ich mir definitiv ein paar Techniken abschauen!
"Na dann, gute Nacht!", sprach ich an die versammelten und ging mit Sabo in seine Kajüte. Dort ging dieser zu seinem Sofa und setzte sich erst einmal rauf. "Ihr seid gute Freunde oder? Diese Koala und du?", fragte ich den blonden. "Ja, wir kennen und schon eine gefühlte Ewigkeit", meinte er. "Hast du noch andere Freunde? Familie?", fragte ich nun, da ich neugierig wurde.
"ich... Weiß es nicht. Ich habe mein Gedächtnis verloren", sprach er und sah dabei doch kurzzeitig betrübt aus. Dann hellte sich seine Stimmung wieder auf und er grinste, als gäbe es nichts, das ihn bedrückte, "aber das macht nichts. Ich bin gerne hier. Dragon hat mich gerettet, da war ich noch recht jung.", sprach er weiter.
Leicht lächelnd sah ich ihn an, nur um mich dann in sein Bett zu schmeißen. "Entschuldige, aber ich möchte jetzt erstmal eine Runde schlafen. Dann können wir weiterreden. Vielleicht habe ich mich bis morgen früh ja entschieden", meinte ich und schloss dann meine Augen. Das geraschel am anderen Ende des Raumes zeigte mir, daß auch Sabo dabei war, sich schlafen zu legen und im Rücksicht auf mich zu nehmen, hatte er mich nichtmehr angesprochen.
Durch die aufkommende Stille merkte ich, wie einsam ich eigentlich war. Was sollte ich hier tun? Ich? Eine Revolutionärin? Neeee, das war nicht meins. Ich entschied mich dazu, an den Ort zurück zu kehren, an dem man mich am ehesten wieder haben wollte... Zu meinem Vater!
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Unter einem falschen Stern - One Piece FF
FanfictionDies ist wieder eine One Piece FF, die sich rund um die junge Zero dreht, die durch ein Missverständnis immer für einen Mann gehalten wurde und sich dann verliebt, doch dadurch in nur größere Schwierigkeiten gerät. Wird sie die Probleme bewältigen k...