Das der Koch mir zugehört hatte, merkte ich daran, das er mir seine Hand auf meine Schulter legte. "Ich kann dir keine Entscheidung abnehmen, aber ich bin immer für dich da", sprach er und versuchte mir damit beizustehen und die Anspannung zu nehmen. "Danke Thatch, ich werde zu dir kommen, wenn ich Kummer habe", meinte ich und schnitt dann die letzte Scheibe Brot ab. Danach legte ich das Messer zur Seite und drehte mich zu ihm. "Ich werde erst später etwas essen, ich brauche gerade etwas Zeit", meinte ich zu ihm und verließ dann die Küche. Ich machte mich direkt auf den Weg nach draußen auf Deck und lehnte mich dort in einer hinteren Ecke an die Reeling.
Sekunden vergingen und wurden zu Minuten, diese wurden wiederum zu Stunden und ich vergas dabei versehentlich, das ich doch eigentlich etwas essen sollte. Jetzt war ich doch wieder bei den Whitebeard-Piraten und dann hatte ich Kummer, weil ich mich in Ace verliebt habe. Ich war doch ein Hoffnungsloser Fall.
Ein Aufruhr riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und beobachtete, wie einige der Whitebeard-Piraten Ace zu Boden drückten. Verwundert wollte ich zu ihnen gehen, doch verließ mich der Mut, als ich sah, wie er sich gegen sie wehrte. "Ich bring ihn um!", rief er und sah dabei zu Whitebeard. Noch immer wollte er Vater also umbringen und die anderen hielten ihn auf, wobei ich sehen konnte, das Vater verletzt aussah. "Jetzt beruhige dich doch Junge, was ist dein Problem?", wurde er von einem der unseren gefragt. "Was mein Problem ist? Ihr habt meine Vize auf der Insel zurückgelassen!", brüllte er nun. Erschrocken darüber starrte ich ihn an und setzte mich dann doch in Bewegung. "Du irrst dich Ace, ich bin hier", sprach ich ganz Ruhig und versuchte meinem Herzen dabei zu befehlen, kein starkes Herzklopfen zu bekommen. "Scarlet! Ein Glück, dir geht es gut. Ich habe schon gedacht, das sie dir etwas angetan haben!", meinte er und wurde dabei auch etwas Ruhiger. Frustriert biss ich mir auf meine Lippe, ehe ich ihm antwortete: "Wieso sollten meine Kameraden mir etwas tun? Ich bin doch nur nach Hause zurück gekehrt" Ace Gesichtszüge entgleisten ihm, als er mich anstarrte. "Du warst die ganze Zeit ein Mitglied der Whitebeard-Piraten und bist dann mit uns gereist, obwohl du wusstest, das wir ihn töten wollten?", fragte er und wurde dabei wieder wütend. "Ich habe dir gesagt, das ich nicht helfen werde, Vater zu töten", antwortete ich ihm und drückte dabei meine Fingernägel in meinen Arm. "Du dreckiges Miststück hast uns nur verarscht! Wir haben dir vertraut und du hintergehst uns so?", warf er mir nun vor und fing an sich wieder zu wehren, wobei er auch seine Teufelskräfte einsetzte und so aus dem Griff seiner Wärter entkam. Doch bevor er größeren Schaden anrichten konnte, war ich nach vorne gestürmt und hatte ihm in den Magen geschlagen. Zum einen war ich wütend und zum anderen traurig. Ich würde es wieder in mich hineinfressen, wenn ich die Zeit dazu hatte, doch nun war ich diejenige, die meinen alten Captain KO schlug, damit er keinen größeren Schaden anrichten konnte. Das letzte, was er mich fragte, als er zur Seite kippte war: "Warum?" Ohne das er noch eine Antwort hätte hören können, verließ ich den Schauplatz und ließ Ace einfach liegen. Mir tat mein Herz mehr weh, als alles andere. Mehr als die kleinen Brandblasen, die mir der Angriff mit Haki gerade eingebracht hatte und auch mehr als der Verlust meiner Freunde, die nun hoffentlich im Himmel über mich wachten.
Um heute niemandem mehr begegnen zu müssen, setzte ich mich ins Krähennest und übernahm die Wache, wobei ich eher sagen könnte, die nächsten Wachen, den bis spät in die Nacht verließ ich das Nest nicht. Weder um auf die Toilette zu gehen, noch um etwas zu essen oder zu trinken. Ich wollte Ace in diesem Moment einfach nicht begegnen, den es würde mir im Herzen weh tun. Scheiße verdammt, ich hatte doch gewusst, das er so reagieren musste. Wieso hatte ich ihn nicht aufgesucht und ihm alles erklärt? Weil ich niemals so intelligent gewesen wäre. Ich machte Fehler, wenn nicht sogar Katastrophen! Wenn es nach der Marine ging, war ich ein einziger Fehler!
Mit Blick in die ferne, dachte ich an das Gefühl, das mir mein leben zerstören konnte. Liebeskummer war noch nie mein Freund gewesen, auch wenn ich noch nie wirklich welchen gehabt hatte, aber ich kannte einige, die schon darunter gelitten hatten. Manche nahmen dann den Alkohol und ertränkten das Gefühl, andere fingen an sich mit Drogen vollzupumpen und dann gab es Leute, die anfingen zu essen und ich? Ich konnte nicht essen. In diesem Moment litt ich im stillen und da es so schon lange Nacht geworden war, waren die anderen auch schlafen gegangen. Wie spät es gerade war, konnte ich nicht sagen, aber der Vollmond schien hoch am Himmel und zeigte sich in seiner vollen Pracht. Er schien so nah zu sein und doch war mir klar, das er etliche tausend Kilometer entfernt war. In diesem Moment wünschte ich mir, fort zu sein und meinen Kummer vergessen zu können.
Ich lehnte mich an den Rand des Krähennestes und fing an zu singen. Ich wollte meine Sorgen in die Nacht singen, es würde sowieso niemand der anderen Hören und ich war vielleicht etwas entspannter, wenn ich versuchte zu schlafen, sollte ich einen Schlafplatz finden, den in der Küche würde ich heute Nacht nicht schlafen wollen, immerhin musste Thatch früh aufstehen für das Frühstück und ich schob gerade Nachtwache!
Durch Singen werden die Probleme zwar nicht weniger, aber sie scheinen einem Leichter über die Lippen zu gehen, zumindest war das bei mir der Fall. Mit jemanden über meine Probleme reden? Das konnte ich nicht. Einfach hinaus zu singen, was mich bedrückte? Das war schon einfacher, doch würde man mich vermutlich komisch anschauen, wenn ich mich einfach vor Ace hinstellen würde, um ihm dann dieses Lied zu singen. Kopfschüttelnd über diesen absurden Gedanken starrte ich wieder hinaus aufs Meer. Von mir würde Ace niemals etwas darüber hören, was ich eigentlich für ihn empfand. Hätte ich mich sonst so leichtsinnig in den Kampf mit Jimbei eingemischt? Vermutlich nicht. Er hatte ja versucht uns da raus zu halten und doch war ich Idiotin mit eingestiegen und verletzt ausgeschieden.
Eine Stimme neben mir erschreckte mich: "Ich bin deine Wachablösung", meinte ein doch noch ziemlich verschlafen wirkender Orka. Verdammt, hatte er mich etwa singen gehört? "Darf ich trotzdem hier oben bleiben?", fragte ich den großen Mann, der mir schon einige male in der Küche geholfen hatte. "Klar, aber du solltest etwas schlafen, du siehst schrecklich aus", meinte er und reichte mir dabei eine Decke, die er anscheinend für mich mitgenommen hatte. Dankend nahm ich sie entgegen und wickelte mich darin ein. "Weck mich, wenn was ist", sprach ich müde und schloss meine Augen. Innerhalb weniger Augenblicke war ich eingeschlafen und nicht einmal die Sonne konnte mich wecken.
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Unter einem falschen Stern - One Piece FF
FanficDies ist wieder eine One Piece FF, die sich rund um die junge Zero dreht, die durch ein Missverständnis immer für einen Mann gehalten wurde und sich dann verliebt, doch dadurch in nur größere Schwierigkeiten gerät. Wird sie die Probleme bewältigen k...