"Das ist ja schrecklich!", meinte Blue und sah dabei ziemlich entsetzt aus, als ich ihn wieder anblickte. "Das ist mein Los. Ich werde damit leben und ihnen ihres zur Hölle machen", beschloss ich einfach und stand dann einfach wieder auf. Was sollte dieses Trübsal blasen? Ich hatte noch einiges zu tun, wenn wir an der nächsten Insel jemanden von Whitebeards Verbündeten treffen sollten! "Wo gehst du hin?", fragte Blue, als ich gerade meine Tür öffnete. "In die Küche. Wenn ihr schon kämpfen wollt, dann nur mit gefüllten Mägen!", verkündete ich und eilte davon. Ich würde ihnen eine Festmahl bereiten, das sie stärken würde, auch wenn ich dem Kampf selbst nicht beiwohnen würde.
Mit reichlich Speisen war der Tisch eingedeckt, doch geholfen hatte es nichts. Die Insel, auf der wir einen von Whitebeards Verbündeten vermutet hatten, war verlassen. Anscheinend war die Marine hier gewesen und hatte sie zu unserem Leidwesen vertrieben. Niedergeschlagen setzten wir unsere Reise mehrere Monate fort, wobei ich mich diesmal auch daran machte, mich etwas mehr mit den anderen anzufreunden. Nie wieder wollte ich die Außenseiterin sein, sodass ich irgendwann die gute Seele des Schiffs wurde. Ich verarztete ihre Wunden, bekochte sie und reparierte ihre kaputte Kleidung. Waschen durften sie selbst, das würde ich niemals übernehmen, zumindest nicht freiwillig! Mit Ace trainierte ich viel und auch lange, sodass wir beide unsere Stärke steigern konnten. Ace war schon ein harter Brocken, aber ich ebenso. Mit der Zeit wurde ich seine Stellvertreterin und habe mich um die Belange aller gekümmert. Zudem habe ich sie vor Feinden beschützt, was mir die ein oder andere neue Narbe gebracht hat.
So kam es, das ich einen Nachmittag komplett frei hatte, weil wir gerade an einer Insel angelegt hatten, auf der wir mehrere Tage bleiben wollten. Zuerst wollte ich etwas die Sonne genießen, bevor ich wieder einkaufen gehen würde, damit unsere Vorräte auf jedenfall aufgestockt waren, sollten wir plötzlich wieder aufbrechen müssen. Zwar sagte man mir, das dies auch einen tag warten könnte, aber sicher war sicher.
Nach einigen Stunden des Nichtstuns ging ich mit meiner Einkaufstasche los, hinein in die gut belebte Stadt. Eigentlich hatte ich schon aufgegeben, das ich jemals wieder auf einen der Whitebeard-Piraten stoßen würde, so war ich überraschter, als ich meine Leute fand, wie sie sich mit einem Fischmenschen prügelten. Erst dachte ich mir nichts dabei, aber als ich hörte, das er einer von Whitebeards Verbündeten war, wurde mir klar, das ich meinem Ziel, wieder bei ihnen zu sein, mit einem schlag in greifbare Nähe gerückt war. Nur hatte ich jetzt ein Problem, ich wollte Ace und die anderen nicht verlieren! Diese Bande von Dummköpfen war soetwas wie eine Familie für mich und auch wenn ich die Whitebeard-Piraten über alle maßen vermisste, so konnte ich doch nicht einfach verschwinden. Mit einem Kloß im Halse beobachtete ich das ganze, bis selbst mir das zu heiß wurde. Vielleicht würde ich damit das anrecht verlieren, zurück zu kehren, aber ich konnte den mittlerweile doch schon ziemlich verletzten Ace nicht einfach im Stich lassen, weswegen ich mich einfach in den Kampf einmischte. "Verschwinde!", rief Ace erschrocken, den er war nicht auf mich vorbereitet gewesen. "Niemals!", antwortete ich ihm und stürzte mich nun auf den Fremden Piraten. Wir kämpften mehrere Tage, Ace, der Samurai und ich. Wie viele es waren, hatte ich nichtmehr mitzählen können, den am vorletzten Tag, verließ mich meine Kraft. Erschöpft ging ich zu Boden, was der Samurai Jimbei, wie unser Gegner hieß, ausnutzen wollte, doch zu meinem Glück, zog Ace mich am Kragen aus der Schussbahn und warf mich zu den anderen. "Passt auf sie auf!", befahl er ihnen, ehe er sich wieder in den Kampf stürzte.
Mehr davon bekam ich auch nicht mit, den die erlösende Ohnmacht hatte ihre Hände nach mir ausgestreckt.
Blinzelnd kam ich wieder zu mir, auf einem Bett liegend und mit Bandagen umwickelt. Instinktiv fragte ich mich, wer das getan hatte, den denjenigen wollte ich umbringen! Mit schmerzenden Knochen stand ich auf und ging aus dem Raum, nur um verwundert feststellen zu müssen, das ich nicht auf dem Schiff der Spade-Piraten, sondern auf dem der Whitebeard-Piraten war. Woran ich es erkannte? Ich kannte diese Räume in und auswendig! Eiligen Schrittes und halb nackt, den mein Oberkörper war nur von den Bandagen bedeckt, eilte ich an Deck, wo ich von einem ziemlichen Lärm begrüßt wurde.
Sie alle feierten den Sieg von Whitebeard, aber von meinen Leuten fehlte jede Spur. Da mich niemand bemerkte, machte ich mich auf direkten Weg zu Whitebeard, den er würde mir sagen können, wo ich Ace und die anderen finden würde. "Scarlet, hier!", hörte ich auf einmal jemanden meinen Namen rufen und so drehte ich meinen Kopf in besagte Richtung. Blue saß neben Thatch und Marco, die mich ungläubig ansahen. Zwar schienen sie mitbekommen zu haben, das ich dort war, doch das ich jetzt schon erwachte, glich für sie einem Wunder, ebenso wie für den Rest der Crew, den sie alle waren leise geworden und starrten mich nun an. "Nichtmal in Ruhe anschleichen kann man sich", meinte ich und tat dabei so, als wäre ich ein Feind. Sofort sprangen ein paar Neulinge auf, die sich mir in den Weg stellen wollten, als ich meinen Weg zu Whitebeard fortsetzte. "Gemach Kinder, ihr wollt euch doch nicht mit einem Kaiser anlegen, oder?", fragte Whitebeard, der genau wusste, was ich wollte. Er konnte es in meinen Augen sehen. "Hallo Scarlet, lange ist es her, meine Tochter!", sprach er und streckte die Hand nach mir aus. "Hallo Vater, ich habe euch alle sehr vermisst", gestand ich und fing an zu lächeln. Ich nahm die Hand von Whitebeard und ließ mich von ihm in eine Umarmung ziehen, die ich schon so lange erhofft hatte. "Was zur?", fragte Orka auf einmal, der gerade von unter Deck kam. "Anscheinend ist Scarlet ein Teil der Whitebeard-Piraten gewesen", schlussfolgert Blue laut, den das hatte ich ja niemandem gesagt. "Und dann hat sie sich mit Jimbei geprügelt?", fragt Svenson, einer unserer Kanoniere. "Hahaha, so treu und Loyal wie eh und je, meine Tochter. Obwohl du zu uns zurück kehren wolltest, hast du dich also in den Kampf zwischen deinem Captain und Jimbei eingemischt?", fragte Whitebeard neugierig und sah mich dabei genau an. Mit verlegenem Blick fing ich an meinen Kopf zu kratzen, ehe ich antwortete: "Ich konnte meinen Captain doch nicht im Stich lassen Vater" Sofort brach Whitebeard in schallendes Gelächter aus, ebenso wie die anderen der Mannschaft. "Dann hoffe ich mal, das das so bleibt kleine", meinte Marco, als er neben mich trat. Lachend nickte ich und ließ mich dann vom blonden Vizen zu Thatch, Blue und Visca bringen. Ich setzte mich zu den dreien und Marco neben mich, doch noch bevor ich mir was zu trinken krallen konnte, zog mich Thatch auch schon in eine Umarmung. "Unser kleines Vögelchen ist wieder da!", rief er immer wieder fröhlich, während er mich hin und her schüttelte. Irgendwann unterbrach Marco ihn und zog mich auch in eine Umarmung, diese war aber weniger Stürmisch. "Danke, das du mir das Leben gerettet hast", meinte er. Stimmt, kurz bevor ich zu meinem Vater gegangen war, hatte ich ihm das Leben gerettet! Das war schon so lange her und doch bedankte er sich noch immer dafür. Lächelnd sah ich ihn an und so feierten wir den ganzen Abend, wobei ich Ace nirgends sehen konnte.
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Unter einem falschen Stern - One Piece FF
FanficDies ist wieder eine One Piece FF, die sich rund um die junge Zero dreht, die durch ein Missverständnis immer für einen Mann gehalten wurde und sich dann verliebt, doch dadurch in nur größere Schwierigkeiten gerät. Wird sie die Probleme bewältigen k...