-AVERY-
Ich saß mit meinem Bruder, Ron, Hermine und Ginny im Gemeinschaftsraum. Bis zum Ball waren es noch fünf Tage und sie Beide hatten immer noch keine Partnerin. Es war ein gemütlicher Freitagnachmittag und wir hatten soeben beschlossen, morgen nach Hogsmeade zu gehen.
Harry, der verzweifelt überlegte, wen er fragen könnte, sagte:„So lange Neville keinen Partner hat, sind wir noch nicht ganz verloren, Ron..." Ginny räusperte sich. „Ich...gehe mit Neville. Er hat also schon einen Parnter.", sagte sie und errötete. „Na toll, jetzt sind wir endgültig verloren", stöhnte Ron.
Ich rollte mit den Augen. Hermine hatte schon einen Partner. Ich nicht. Und so langsam wollte ich irgendwie auch von irgendwem gefragt werden, auch, wenn ich das niemals zugeben würde. Denn irgendwo war es ein klein wenig verletzend.
„Hast du Cho gefragt, Harry?", fragte ich.
Er schüttelte traurig und etwas verzweifelt den Kopf. „Du solltest das langsam mal echt tun, nicht, dass sie noch jemand anderes fragt...", murmelte ich. „Wie soll ich das denn anstellen? Ihre kichernden Freundinnen begleiten sie sogar aufs Klo."Ich rollte erneut mit den Augen. „Gott, Harry, dann sagst du kurz 'Hey, Cho, komm mal', nimmst sie beiseite und fragst sie. Ist das so schwer?"
„Wenn das nicht so peinlich wäre..."
Ich sah ihn an.
„Peinlich ist es, wenn du dauernd an ihr vorbei gehst, ihre Freundinnen siehst, und dann wieder abhaust. Ich schwöre dir, die fühlen sich bestimmt so langsam verfolgt von dir. Ruf sie kurz und frag sie."
Er nickte. „Morgen.Morgen tue ich es."
„Mach das", erwiderte ich leicht säuerlich.Ein wenig später gingen Hermine und ich in die Bibliothek und setzten uns an einen der Tische. „Sie haben uns beide komplett vergessen!", sagte Hermine entrüstet. Ich nickte. „Ich glaube, sie wissen nicht, dass wir Mädchen sind, Hermine." Sie nickte. Ich setzte mich an die Hausaufgabe für Zaubertränke und versuchte, mich auf den Aufsatz über den Vielsafttrank zu konzentrieren.
Diesen kannte ich nur zu gut. Wir hatten ihn in der Zweiten Klasse gebraut, besser gesagt Hermine hatte ihn gebraut und ich hatte ihr versucht zu helfen. Harry und Ron hatten nur zugesehen, aber sie hatten sich schließlich in Crabbe und Goyle verwandelt. Ich hatte den Trank nicht getrunken, sondern hatte die echten Crabbe und Goyle überwacht und Hermine war in irgendeine Art Halbkatze verwandelt worden und hatte dauernd Haarbälle ausgekotzt.
Bei dem Gedanken an diese Erinnerungen musste ich lachen.„Hey...Hermine, wie lange hat das Brauen nochmal gedauert?", fragte ich. „Einen Monat", antwortete sie. Ich hätte mich gewundert, wenn sie es nicht wüsste. Sie lernte alle Schulbücher in den Sommerferien auswendig und konnte sie dann eins zu eins im Unterricht herunterrattern.
Als wir fertig mit dem Aufsatz waren, war noch nicht Zeit zum Abendessen, doch weil es nicht mehr lange bis dahin war, gingen wir trotzdem in die große Halle.„Ave?", fragte Hermine. „Hm?" „Hast du eigentlich schon ein Kleid?", fragte sie. Ich nickte. „Ja, aber was nützt mir ein Kleid, wenn ich keinen Tanzpartner habe?" Olivia und Dan hatten mir ein Paket mit einem Kleid geschickt. Es war ein schönes, schlichtes, ärmelloses, dunkelgrünes Satinkleid mit einem Schnitt am Bein. Es schmiegte sich wie von selbst an meinen Körper. Perfekt für mich.
„Immerhin haben wir noch fünf Tage. Da fragt bestimmt jemand nach..."
Ich schüttelte den Kopf. „Und wer soll das sein? Ich habe nicht wirklich Freunde hier, schon vergessen? Harry wird mich bestimmt nicht fragen, ich meine, als Geschwister auf einem Ball zu tanzen ist schon seltsam. Und Ron? Der kapiert immer noch nicht, dass ich ein Mädchen bin."
Ich hoffe, es klang nicht traurig, obwohl es das irgendwie schon war.„Kannst du bitte das Thema wechseln?", fragte ich. „Okay...Welchen Zauber willst du Malfoy heute zeigen?"
Ich hatte keine Ahnung. „Normalerweise frag ich ihn immer, was er braucht und so also..." Hermine sah mich erstaunt an. „Du fragst nach seiner Meinung?" Ich nickte und zuckte mit den Schultern. „Ist er wenigstens nett?", fragte Hermine. Über die Nachhilfestunden verlor ich normalerweise nie ein Wort. „Ja...schon. Manchmal ist es sogar echt...lustig."
Hermine lachte. „Freundlichkeit beruht wie Respekt auf Gegenseitigkeit, erinnerst du dich, als ich dir das zum ersten Mal gesagt habe?"
„Das war vor drei Wochen, Hermine, ich hätte es vergessen, hästtest du es nicht so oft wiederholt."
„Schon möglich..."
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YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FF
Fanfiction„Avery, wenn ich eine Sache weiß, dann ist es die, dass am Ende immer alles gut wird. Zwar weiß ich nicht wie, oder ob es am Anfang schlimmer wird, aber ich weiß, am Ende wird immer alles gut." „Und was ist mit den Hoffnungslosen? Was ist mit denen...