Ich ging immer weiter und merkte plötzlich, dass ich in Richtung Astronomieturm gegangen war.
Gerade stieg ich die Treppen hoch, als ich merkte, dass sich vor meinen Augen zwei Personen materialisierten.
Die eine Person war groß, männlich, hatte dunkelblondes Haar, und die andere war winzig klein. Sie war ein kleines Mädchen mit dunkelbraunen Locken.Ich schluckte. Dan und mein sechsjähriges Ich. Ich sah gerade eine Erinnerung. Dan sah aus wie immer. Er hatte ein grünes T-Shirt an und eine lockere, bequeme, schwarze Jogginghose. Seine Augen funkelten saphirblau.
Ich bekam einen Kloß im Hals.
Wenn man sich selbst jeden Tag im Spiegel beobachtet, fällt einem gar nicht auf, wie sehr man sich verändert. Doch jetzt sah ich einen Winzling vor mir und konnte mir garnicht vorstellen, mal so klein gewesen zu sein.Ich zuckte zusammen und unterdrückte einen Aufschrei, als klein-Avery anfing, zu sprechen. „Und was ist das für ein Sternblid, Dan? Das sieht so aus wie ein 'W'!"
Ich trat neben die beiden, die nun am Gitter lehnten. Als ich in den Himmel blickte, sah ich tatsächlich das Sternbild, welches dem Buchstaben ziemlich ähnlich sah. Cassiopeia.
„Ja, es sieht aus wie ein 'W'... es heißt Cassiopeia. Und siehst du das Sternblid? Das ist der Orion."
„Orion...Orion...", murmelte klein-Avery und versuchte sich fieberhaft, sich den Namen zu merken. Ich blickte ebenfalls in den klaren Sternenhimmel über mir.„Dan, guck mal, ich habe den großen Bär gefunden!", rief klein-Avery plötzlich erfreut und deutete mit dem Finger aufgeregt auf ein Sternbild.
Es war ein Sternbild, welches aus vier Sternen bestand, die ein Viereck bildeten. An einer Ecke des Vierecks bildeten einige weitere Sterne eine Linie mit einem Knick am Ende. Es wurde auch großer Wagen genannt.
Das erste Sternblild, was mir Dan gezeigt hatte.„Und da ist der kleine Bär", flüsterte ich und deutete etwas weiter entfernt auf ein Sternbild, welches fast gleich aussah, nur, dass es etwas kleiner war. Und diesen Satz sagte Dan einen Moment später auch und deutete ebenfalls darauf.
Ich war versucht, ihn zu umarmen und ihm zu sagen, dass ich ihn vermisste. Aber das hier war eine Erinnerung, die mein Unterbewusstsein hervorgerufen hatte. Es war nicht echt. Ich wünschte, es wäre echt.
„Ach, Daniel...Zeigst du ihr schon wieder den Nachthimmel? Sie wird in Astronomie die Beste in der Schule sein."
Das war doch...Olivia?!
Eine viel jüngere Olivia trat hervor. Der Wind zerzauste ihre glatten, schwarzen Haare und sie sagte :„Das Abendessen ist fertig. Kommt jetzt, ihr Astronomen."
Dan hob klein-Avery hoch und trug sie weg, während sie in seinen Armen lachend zappelte.„Bitte, bitte geht noch nicht...", sagte ich flehend. Doch da waren sie weg.
Ich setzte mich auf den Boden und schlang meine Arme um die Beine. Das Leben war so unfair. Wieso war es nur so unfair? Ich konnte nicht verhindern, dass ich schon wieder weinte.
Alleine war ich viel emotionaler als vor allen anderen. Und so sahen mich die Schüler in Hogwarts selten weinen, denn ich war eher die Art von Person, die sich leise in den Schlaf weinte.Ich stand auf, wischte die Tränen weg, und sah in den klaren, mit Sternen übersäten Nachthimmel. Es war so ein schöner Anblick.
Ich benannte alle Sternbilder, die ich sah, und fragte Dan, ob es richtig war. Ich weiß, er ist tot, aber vielleicht war er trotzdem da und konnte mich hören, wenn ihr wisst, was ich meine.Als ich auf die Uhr sah, merkte ich, dass es schon nach Mitternacht war. Ich stand auf und ging so leise wie möglich zurück zum Gemeinschaftsraum. Die frische Luft hatte gutgetan und vielleicht könnte ich diese Nacht gut schlafen.
DU LIEST GERADE
YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FF
Fanfic„Avery, wenn ich eine Sache weiß, dann ist es die, dass am Ende immer alles gut wird. Zwar weiß ich nicht wie, oder ob es am Anfang schlimmer wird, aber ich weiß, am Ende wird immer alles gut." „Und was ist mit den Hoffnungslosen? Was ist mit denen...