„Also, Harry, du hast es doch gelöst, oder?", fragte Hermine.
Harry nickte.
„Was gelöst?" Ich war gerade dazugekommen.
„Das Eierrätsel. Das Ei ist der Schlüssel zur nächsten Aufgabe", erklärte Hermine.
„Und Harry hat es gelöst?", fragte ich und sah Harry skeptisch an. „Ja", sagte mein Bruder. „Ich weiß, was zu tun ist."
Er log. Seine Stimme klang zwar überzeugend, doch seine Augen verrieten ihn. Sie waren so voller Unsicherheit.„Aha...Und was genau ist zutun?", fragte ich. Ich sah ihm in die leuchtend grünen Augen und sah ein wenig Angst in ihnen auflodern. „Was genau ist die Aufgabe, Harry?"
Er sah fast schon panisch aus. „Äh...Überraschung."
„Lügner."
„Was?", fragte Ron überrascht. Er und Hermine sahen mich an. „Er lügt. Er hat es nicht gelöst. Er hat nicht einmal angefangen. Harry, deine Augen verraten dich."
Harry sah mich verärgert an. „Musste das jetzt sein?" „Ja, musste es. Du versuchst es nicht einmal. Harry, das Turnier ist tödlich. Du musst vorbereitet sein. Was willst du tun, wenn du dort stehst, während alle wissen, was zu tun ist und du keine Ahnung hast?"Daraufhin blieb er stumm. Eine Weile später fing er jedoch an, zu reden. „Cedric hat mir nach dem Weihnachtsball gesagt, ich soll das Ei mit ins Bad der Vertrauensschüler nehmen und im Wasser vor mich hingrübeln. Was zur Hölle nützt mir ein Ei im Bad?"
„Und du hast es immer noch nicht ausprobiert?", rief ich entrüstet.
„Bleib locker, Avery. Er hat noch zwei Monate—"
„Wir haben den ersten Februar, Ronald!", rief Hermine. „Wo zur Hölle lebst du?"Die zweite Aufgabe. Ein Ereignis, welches am 24.Februar stattfinden sollte, würde wahrscheinlich noch viel schwerer sein als die Erste. Denn es wurde ein Rätsel mitgegeben. Allein das machte die Aufgabe schon viel schwerer. Denn keiner, der das nicht Rätsel gelöst hatte, wusste, was die Aufgabe überhaupt war.
„Ich denke nicht, dass dich Cedric auf den Arm nehmen will, Harry", sagte ich. „Ich meine, du hast ihm mit dem Drachen geholfen, da hat er dir was zurückgegeben. Ich an deiner Stelle würde es einfach mal ausprobieren. Du hast dabei nichts zu verlieren."
Die Nervosität war wieder da. Aber jetzt war sie noch stärker als jemals zuvor. Bei der ersten Aufgabe hatte Harry eine Lösung gehabt. Jetzt aber hatte er nicht einmal die Aufgabenstellung. Es war ziemlich armselig im Vergleich zu der ersten Aufgabe.Harry starrte gedankenverloren in die Ferne. Wir befanden uns auf der Brücke, die uns einen wunderschönen Ausblick auf die Ländereien von Hogwarts gab. Ich deutete Hermine und Ron an, uns kurz alleine zu lassen. Augenblicklich griff Hermine Ron am Arm und sagte:„Hey, Ron, du wolltest doch noch, dass ich deinen Aufsatz in Zaubertränke korrigiere..."
Ich hörte ihre Schritte, als sie gingen.„Harry...", sagte ich behutsam. Er sah mich an. In seinen Augen war pure Verzweiflung. Es bereitete mir Sorgen. Er war doch nur ein vierzehnjähriger Junge. Noch ein Kind. Man hätte ihn da nicht reinlassen sollen.
„Ich mache mir Sorgen um dich", sagte ich. „Du weißt, dass ich deine Schwester bin und du mir alles anvertrauen kannst, oder?"
Mein Bruder nickte.
Dann atmete er tief ein. „Wer hat da meinen Namen reingeworfen?", fragte er. „Ich will es nicht zugeben, aber dieses Turnier überfordert mich. Diese ganze Nervosität und der Gedanke, dass ich gegen volljährige, erfahrene Zaberer antreten muss ist irgendwie zu viel. Und dann noch, dass jemand will, dass ich in Schwierigkeiten stecke."Ich legte meinen Arm um ihn. „Du schaffst das. Und ich werde dir helfen, wo auch immer ich dir helfen kann. Du. Bist nicht. Allein. Okay? Ich stehe immer hinter dir, egal, was passiert."
„Ich frage mich, wieso du immer noch hinter mir stehst, obwohl die Tatsache, dass ich berühmt bin, dich immer in Schwierigkeiten bringt—"
„Sag das nicht!", rief ich. „Du bist am allerwenigsten daran Schuld."
Ich umarmte meinen Bruder. Atmete seinen mir vertrauten Geruch ein. Auch er legte seine Arme um mich und so verharrten wir eine Zeit lang an der Brücke, ohne zu reden.
Eine kühle Brise wehte durch meine Haare und zerzauste sie ein wenig.
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YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FF
Fanfiction„Avery, wenn ich eine Sache weiß, dann ist es die, dass am Ende immer alles gut wird. Zwar weiß ich nicht wie, oder ob es am Anfang schlimmer wird, aber ich weiß, am Ende wird immer alles gut." „Und was ist mit den Hoffnungslosen? Was ist mit denen...