-AVERY-
Als ich heute Morgen erwachte, war es etwas schockierend, anstelle von feurigem, seidigen Rot das Smaragdgrün der Samtvorhänge meines Himmelbetts zu sehen. Dann erinnerte ich mich an die Ereignisse des Vortags und realisierte, dass ich nun in Slytherin war.Auf meinem Nachttisch befand sich Dans Stundenglas. Der Sand floss gerade nach oben zurück. Bald würde er wieder nach unten fließen.
Olivias Ring lag gleich daneben. Das Familienerbstück bedeutete mir unfassbar viel, es zeigte mir, dass Dan und Olivia mich zu ihrer wahren Familie gezählt hatten, obwohl ich nicht einmal ihr leibliches Kind gewesen war.Ich steckte ihn mir an den Finger, dann schob ich die Vorhänge beiseite und zog meine Uniform an. Meine Haare steckte ich hoch, damit sie mir nicht im Weg standen.
Ich war offenbar als erstes Wach und weckte von daher Liz auf. Ich riss auch die Vorhänge von Parkinson zur Seite, damit sie wach wurde.Liz hatte gesagt, ich soll im Gemeinschaftsraum auf sie warten, sie würde nachkommen. Also saß ich nun hier und starrte durch die Gegend, weil mir alle hier fremd waren. Ein Mädchen mit langem, weißblonden Haar lächelte mich beim Vorbeigehen an, ich lächelte zurück und fragte mich gleichzeitig, wer sie war.
„Ziemlich früh wach bist du." Dracos Stimme erschreckte mich und ich zuckte zusammen. Er lachte auf, als er das bemerkte. „Gut geschlafen in deinem neuen Schlafsaal?", fragte er, ich bemerkte, wie er das Wort neu ziemlich überspitzt betonte.
„Wie immer, eigentlich. Du?"
„Ich bin doch schon die ganze Zeit hier."
„Trotzdem kann ich dich wohl fragen, ob du gut geschlafen hast."
„Naja. Könnte besser sein."Ich sah, wie sich Dracos Augen ein wenig verdunkelten, und verstand.
„Irgendwie wird es besser, okay?"
Er sah mich mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck an. „Okay."Es war das unangenehmste Gefühl der Welt, jetzt plötzlich an einem komlett anderen Tisch zu sitzen. Es machte mich so unfassbar nervös, es fühlte sich so an, als würde ich die Blicke von allen im Rücken spüren, obwohl es nicht einmal so war. Ich war nur eine von vielen, keiner kümmerte sich darum, was ich tat. Trotzdem war mir unbehaglich und so hielt ich mich neben Liz und Draco auf, während Blaise gegenüber von mir saß.
Nun ja, die Tatsache, dass es keinen kümmerte, was ich tat, war gelogen. Mein Bruder starrte mich vom Gryffindor-Tisch aus an, allerdings konnte ich seinen Blick nicht deuten.
Ich saß in Verwandlung neben Harry, der offenbar nicht richtig mit mir sprechen konnte und mich verdammt nervig von der Seite anstarrte. Ich verstand es nicht. Ich war in einem anderen Haus, nicht auf der dunklen Seite.
Wir lernten gerade den Beschwörungszauber, aber meine Gedanken konnte ich nicht so gut sortieren, weil sich seitlich von mir das ausdruckslose Gesicht von Harry befand, welches mir in die Seele zu starren schien.Es ging mir so langsam auf die nerven.
„Ist etwas?", stieß ich hervor.
Harry schüttelte den Kopf. Ich wusste, dass es nicht die Wahrheit war, und die Dreistheit, mich anzulügen machte mich ein Wenig wütend.
„Offenbar schon. Ansonsten würdest du mich nicht angucken wie ein Auto, Harry."Harry zog scharf die Luft ein. „Du bist nicht da, wo du hingehörst!", beschwerte er sich anklagend.
„Du warst fünf Jahre lang bei uns. BEI MIR." Er sah mich traurig an. „Und jetzt bist du weg. Du scheinst mir so fern, es ist, als könnte man dich nicht erreichen."Wir sind gerade einmal einen Tag hier.
„Und du wirst immer weg sein. Und jetzt hängst du mit diesen Slytherins, was, wenn sie einen schlechten Einfluss auf dich haben? Und was, wenn du dort in Gefahr bist?"
Er senkte die Stimme.
„Wenn Malfoy ein Todesser ist, dann bist du gleich in seiner Nähe!", raunte er leise.
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YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FF
Fanfic„Avery, wenn ich eine Sache weiß, dann ist es die, dass am Ende immer alles gut wird. Zwar weiß ich nicht wie, oder ob es am Anfang schlimmer wird, aber ich weiß, am Ende wird immer alles gut." „Und was ist mit den Hoffnungslosen? Was ist mit denen...