YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FF

-29-

Verdammt!

Da hatte man einmal eine Chance, etwas gegen sie zu unternehmen und dann wurde es verboten.

Na toll...

Es gibt für jedes Problem eine Lösung...
Wir kriegen das schon hin. Wir kriegen das schon hin. Wir schaffen das. Wir schaffen das. Wir schaffen das—

Stopp.

Ich begann schon wieder damit, Sätze in meinem Kopf zu wiederholen, wie immer, wenn ich Ratlos war oder Panik hatte. In letzter Zeit war es wegen Dans Tod ziemlich häufig vorgekommen, doch ich wollte mich dieses Mal nicht von meiner Verzweiflung kontrollieren lassen. Wir mussten einen klaren Kopf bewahren.

Eine Weile später sah ich, wie Angelina Johnson verzweifelt auf Harry zuging und auch sagte, dass die Regel für Mannschaften galt. Wenn wir Unglück hatten, konnte Gryffindor also nicht mehr spielen.
Auch noch das.
Wir brauchten einen Platz und zwar dringend. Irgendwo musste es einen Ort geben, an dem wir trainieren konnten, ohne, dass Umbridge es in irgendeiner Form mitbekam.
Hogwarts war magisch. Wenn diese Schule mir letztes Jahr einen Raum gegeben hatte, in dem ich in Ruhe meine Schokolade essen konnte, konnte sie uns auch einen Raum geben, in dem wir uns verteidigen konnten.
Das Problem war allerdings: Dieser Raum mit dem eingebauten Gehirn, der mir auf Wunsch einfach eine nicht tickende Uhr gegeben hatte, war nicht auf der Karte des Rumtreibers zu finden. Er war unauffindbar. Und ich wusste auch nicht, wo er war, denn ich war einfach nur ziellos durch das Schloss geirrt.

Wenn ich nur wüsste, was für ein Raum das war und wo er war... Wir könnten ihn umkrempeln, sodass wir einen guten Ort hätten, um zu trainieren.

Ich brauchte Ablenkung. Mein Kopf war mal wieder zu voll und so setzte ich mich einfach an den Tisch und aß, bis ich nicht mehr konnte und das Gefühl hatte, platzen zu wollen.
Das machte mir aber auch ein schlechtes Gewissen, weil ich daraufhin die nächsten beiden Stunden mit Bauchschmerzen verbrachte.
Es war ein Donnerstag und heute würde Umbridge unseren Zaubertrankunterricht bei Professor Snape inspizieren.
Wenigstens hatten wir eine Einzelstunde, tröstete ich mich. Sonst hätten wir sie doppelt so lange am Hals.

Nach einer Stunde Zauberkunst, in der wir den Aufmunterungszauber zunächst einmal theoretisch lernten, ging ich zusammen mit meinem Bruder zum Kerker hinunter. Kurz davor legte er mir zuversichtlich eine Hand auf die Schulter.
„Wenn du und ich Harry und Avery Potter sind, dann finden wir eine Lösung."
Ich nickte.
Wenn wir beide Harry und Avery Potter waren, dann würden wir es schaffen.

Dann traten wir in den Klassenraum und jeder von uns ging auf seinen Sitzplatz. Harry ging etwas genervt zu Goyle und ich ging—mit etwas Vorfreude, die ich leider nicht unterdrücken konnte—neben Draco.
Irgendetwas machte er doch mit mir, obwohl er sich gar nicht rührte. Seine bloße Anwesenheit ließ meinen Puls rasen und es machte mich regelrecht wahnsinnig vor Wut auf mich selber.
Ich schüttelte meinen Kopf und ordnete meine Gedanken. Für so etwas hatte ich keine Zeit.
„Hey", begrüßte ich ihn. Er erwiderte meine Begrüßung und Snape fing auch schon ohne Begrüßung an zu reden.
Er hatte es wohl nicht so mit Freundlichkeit, selbst wenn er so freundlich gewesen war und mich nicht bei der Amortentia-Sache vor allen blamiert hatte, das hätte ich dem Trottel durchaus zugetraut.

Heute war der Beneblungstrank an der Reihe. Ich stand auf und holte die Zutaten, ehe ich mich an den Trank machte.
Während ich meinen Kessel erhitzte, hörte ich auch schon das mir leider Bekannte Räuspern der Kröte, ein Zeichen dafür, dass sie anwesend war, und ich hätte schwören können, dass Snape die Augen verdrehte, als er das hohe und unausstehliche Chrm Chrm ihrerseits hörte.
Auch ich rollte mit den Augen und wie immer, wenn ich an sie dachte, wanderte meine Hand zu meinem vernarben Handrücken und begann wie von selbst, zu kratzen.