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-AVERY-

Mein Herz klopfte wie wild. Mein Verstand spielte verrückt. Diese Vision raubte mir den letzten Nerv. Ich spürte nichts, nichts mehr.
Als es nachließ, nahm ich meine Umgebung zunächst verschwommen wahr, jedoch änderte sich dies innerhalb von höchstens fünf Sekunden.
Harry, ich kniete auf ihm, er klammerte sich an mich. Meine Haare, sie standen wahrscheinlich in alle Richtungen ab, berührten seine Schultern, Sein Kinn, Seine Brust und den Boden.
Ich möchte mich erheben. Weg von hier, rennen, verschwinden. Zurück in mein Zimmer, schlafen, alles vergessen.

Doch er hielt mich zurück. Ich wollte mich wehren. Schlagen.
Zum ersten Mal war mein Bruder körperlich stärker als ich. Denn er hielt mich fest.
„Bitte geh nicht zurück ins Zimmer. Ich brauche dich. Bleib, bevor du wieder zurückgehst."

Wut. Abneigung.

„Lüge", zischte ich. „Du brauchst keine potentielle Todesserin."

Der Schock in seinen Augen traf auf die Kälte in meinen.
Er wollte etwas sagen. Ich ließ es nicht zu. Vor einer Woche wollte ich nicht, dass er sich jemals schuldig fühlt. Jetzt wollte ich es mehr als alles andere.

„Traurig, dass du denkst, Voldemort könnte mich in etwas involvieren. Oder sollte ich lieber sagen Der dunkle Lord?"
Liz hinter uns holte tief Luft.
„Hmm... aber Harry, weißt du, ich glaube, der Gedanke, dass mich die Todesser involvieren könnten, hängt damit zusammen, dass du mich nicht wirklich involvierst, habe ich Recht?"

Mein Bruder starrte mich an.
„Du brauchst mich nicht. Ohne mich wärst du besser dran, Harry Potter. Ich bin nur eine Last, ich bin doch die, die unter deinen Problemen leidet."
Tränen sammelten sich in seinen Augen. Sein Griff lockerte sich. Und ich stand auf. Blickte meine Freunde an, die sich zu sehr schämten, mich anzusehen.
Ich fühle mich nicht schlecht. Im Gegenteil, ich hätte mich nie besser fühlen können.

-

Ich lag auf einer Wiese. Blumen, Schmetterlinge, zwitschende Vögel. Eine warme Brise. Ein wunderschöner Ort. Eine Hütte nebenan. Ich wohnte da. Ich stand auf. Strich über das helle Sommerkleid, und ging zu meinem Haus. Das Leben könnte nicht besser sein.

Ich öffnete die Tür, drinnen war es dunkel. Ich suchte nach Fenstern. Es verwirrte mich. Ich kannte mein Haus.
Es ergab keinen Sinn.
Und da merkte ich, dass es eine Falle war.
Ich sah das schwache Licht, bläulich, den steinernen Boden. Das Kleid trug ich nicht mehr. Ich trug meine Schuluniform, blutverschmiert. Das Blut tropfte von meinem Kopf. Ich würde diesen Schreckensmoment wieder erleben.

Wieder.

Ich begann, zu rennen, ziellos, nur, um weg von dem Kampfplatz zu kommen.
Etwas schimmerndes ließ mich innehalten.
Ich sah mich. Mein Gesicht. Ein Spiegel befand sich vor mir.
Aber da war normalerweise keiner gewesen...
Gedämpfte Stimme. Es war meine eigene. Doch ich redete nicht. Es war Avery. Die andere. Ihr Blick war eindringlich. Sie schien mir etwas mitteilen zu wollen.
Ich verstand sie nicht. Ich trat näher. „Was versuchst du zu sagen?"

Plötzlich hörte ich ein Rauschen, es bereitete mir Gänsehaut.
Eine kalte Hand an meinem Gesicht. eine zweite. Und Avery, also ich. Ich starrte mich selbst an. Sie hatte mein Gesicht in die Hände genommen.

„Wie zur Hölle bist du hier gelandet?", hauchte sie.
„Ich... ich weiß es nicht."
„Ave, du weißt, dass es diesen Ort nicht in der Realität gibt.", flüsterte sie leise.
Mich packte die Angst.
„Wo bin ich? Und wer bist du?"
„Ich bin...Du. Und du bist gerade in einem Traum. Allerdings solltest du hier nicht sein. Eigentlich findet man diesen Ort nicht. Aber Du hast mich gefunden. Keiner darf das erfahren."

YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt