„Und?", fragte Ron. „Wie war's?"
„Ganz in Ordnung. Er hat es geschafft, sich zu bedanken", sagte ich, und Ron hob erstaunt die Augenbrauen.
„Wirkich? Wie freundlich bist du denn bitte gewesen, dass er so äußerst freundlich war?"Ron mochte vielleicht für den einen oder anderen übertreiben, aber schon so etwas einfaches wie das Bedanken war für Malfoy schon auf Level superfreundlich, wenn man bedachte, dass er Hermine „Schlammblut", Ron „Blutsverräter" und Harry „Narbengesicht" oder einfach nur „PottAH" nannte.
„Ich habe mich bemüht, so freundlich wie möglich zu sein. Der war am Anfang ganz verwirrt, dann hat er sich irgendwie weder freundlich, noch unfreundlich verhalten", sagte ich zusammengefasst.
„Was musstest du ihm denn beibringen?", fragte Harry mit einem leicht schadenfrohen Grinsen.
„Naja... Zauberkunst halt... Die üblichen Zauber", sagte ich, ohne es weiter zu erläutern, denn Malfoy war so ungeschickt gewesen, dass er einem fast schon leidtat.
„Siehst du, ich habe doch gesagt, wenn du freundlich bist..." , begann Hermine, doch ich wusste, was jetzt kam.
Hermines üblicher selbstlob, wenn sie rechthatte, ging nicht nur mir auf die Nerven.
Daher unterbrach ich sie rasch und sagte: „Ja, Hermine, du hattest recht."Da es schon abends war, saßen wir in unserem gemütlich eingerichteten Gemeinschaftsraum.
Ich spielte, wie immer, mit Hermines Haaren, auch wenn sie manchmal tierisch genervt davon war. Es war ein Tick von mir, den ich nicht so einfach loswerden könnte.Harry und Ron bauten ein Schachbrett mit Schachfiguren auf und begannen, Zauberschach zu spielen. Es war im Grunde genommen ein normales Schachspiel, abgesehen davon, dass sich die Figuren von selbst bewegten und wenn sie eine gegnerische Figur schlugen, diese irgendwie zerhackten. Das schlimme daran war, dass diese Figuren irgendwie auch eine Art Gedächtnis hatten und einfach nur existierten, um jedes Mal aufs neue zerhackt zu werden.
Während ich Hermines Haare zu einem Zopf flocht und sie dann wieder öffnete, um sie aufs neue zu flechten, beobachtete ich, wie Rons Bauer von Harrys Dame zerstückelt wurde, während Harry sie anfeuerte.
Weil am nächsten Tag Wochenende war, blieben wir alle etwas länger wach, ehe wir einschliefen.Am nächsten Morgen saßen wir alle ruhig und entspannt in der großen Halle und frühstückten. Ron aß wie immer gefühlte drei Tonnen, ganz im Gegensatz zu mir, die morgens irgendwie nie Appetit hatte, und deshlab versuchte, so wenig wie möglich zu essen. Ron, Hermine und Harry gehörten zu den „Komischen Kindern", wie ich sie immer nannte, weil sie morgens ganz normal essen konnten, ohne, dass sie sich wie ich erst einmal daran gewöhnen mussten, dass sie überhaupt wach waren.
Das Problem bei mir war dann aber der riesige Hunger im Unterricht, den ich bekam, weil ich dann erst richtig wach war. Egal, wofür hatte man denn das Mittagessen?
„Avery, guck mal, Rührei, Sandwiches, Bacon, Toastbrot...", sagte Ron und versuchte, mich wie jeden Morgen hungrig zu machen. Ich lachte. „Versuch es gar nicht erst, Ron. Du schaffst es nicht", sagte Harry. Er hatte schon mal fünf Wochen durchgehend bei mir verbracht und wusste deshalb nur zu genau, wie ich morgens tickte.
„Bring mich in einer Stunde hier hin, dann esse ich den gesamten Tisch weg."Ich liebte die Wochenenden in Hogwarts einfach. Da ich meine Hausaufgaben realtiv schnell mit Hermine Nachmittags oder Abends erledigte, hatte ich immer zwei ganze freie Tage. Nur leider ging die Zeit an den Wochenenden immer zu schnell vorbei, und deshalb wartete ich immer voller Vorfreude auf das nächste. Vielleicht war es auch gut so, dass die Wochenenden so kurz waren, immerhin lernte ich dadurch meine Freizeit zu schätzen.
Nach dem Essen gingen wir zu viert mit Ginny, Rons Schwester zum See und spielten Snape Explodiert . Naja, eigentlich heißt es Zauberschnippschnapp aber Snape Explodiert klingt irgendwie besser. Dann vertrieben wor uns die Zeit damit, irgendwelche Zaubersprüche aufzusagen.
Weil ich wahrscheinlich schon dreißig mal dafür gesort hatte, dass Vögel aus meinem Zauberstab fliegen, begann ich damit, silberne Rauchringe aus dem Stab erscheinen zu lassen. Ehe wir uns versahen wurde es schon Nachmittag und gefühlt eine Minute später saßen wir schon beim Abendessen und schlugen uns die Bäuche voll.
DU LIEST GERADE
YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FF
Fanfic„Avery, wenn ich eine Sache weiß, dann ist es die, dass am Ende immer alles gut wird. Zwar weiß ich nicht wie, oder ob es am Anfang schlimmer wird, aber ich weiß, am Ende wird immer alles gut." „Und was ist mit den Hoffnungslosen? Was ist mit denen...