Ich hatte es schon immer etwas seltsam gefunden, durch eine Wand rennen zu müssen. Der Gleis Neundreiviertel befand sich in der Wand zwischen den Gleisen Neun und Zehn. Und jedes Mal, wenn ich gegen die Wand lief, hatte ein kleiner Teil von mir immer etwas Angst, dass da kein Durchgang war und ich gegen die Wand krachen würde. Wie in unserem zweiten Schuljahr, indem Harry, Ron und ich mit dem fliegenden Auto zur Schule geflogen waren.Das war einfach schon drei Jahre her...
Das zweite Jahr war definitiv das gruseligste Schuljahr gewesen, vor allem, weil alle immer Angst hatten, versteinert zu werden.
Der Gleis Neundreiviertel war ein überfüllter Gleis. Gefüllt mit Eltern, die ihre Kinder verabschiedeten.
Ich spürte wieder einen Stich im Herzen. Ich würde Dan nie wieder umarmen können, geschweige denn, mit ihm reden können.Du tust es schon wieder. Du blickst zurück.
Oh, tue ich das? Das ist mir so was von egal.
Ich hatte sein Stundenglas eingepackt. Ich würde es sofort auf meinen Nachttisch stellen, wenn wir ankommen.
Ich verabschiedete mich mit einer langen Umarmung von Olivia und stieg in den Zug ein. Ron und Hermine waren als Vertrauensschüler ausgewählt worden und mussten in ihr Vertrauensschülerabteill. Harry ging vor und ich irrte ein wenig durch den Zug und suchte Draco.
Und ein wenig später fand ich ihn auch, denn wenn man fast schon weiße Haare und einen schwarzen Anzug trug, hob man sich mehr oder weniger von der Menge ab. Ich begrüßte ihn mit einem Winken.
Er kam auf mich zu und sah mich ein wenig besorgt an. „Du siehst schrecklich aus."
„Danke fürs Kompliment.Wie waren deine Ferien?"
Eine Antwort bekam ich nicht. Dafür aber eine Umarmung, die mich viel, viel besser fühlen ließ.
Ich spürte Geborgenheit, Sicherheit, und da war noch ein gutes Gefühl, aber ich konnte es nicht wirklich zuordnen.
Ich konnte die grünen Äpfel riechen, von denen er mindestens fünf am Tag aß. Da war noch Minze und ich konnte den Wald riechen.„Es tut mir leid...", begann er dann. „Das muss schrecklich sein."
Ich hatte beschlossen Draco in den Ferien zu schreiben, was vorgefallen war und war erstaunt gewesen, als ich am Ende zwei ganze Seiten mit Vor- und Rückseite abgeschickt hatte. Ich hatte meine komlpette Trauer in diese zwei Seiten geschrieben.
Einen Tag später hatte ich auch eine Antwort bekommen, in der stand, dass es ihm Leid für mich tat.„Wie wäre es, wenn wir das Thema wechseln?", fragte ich bittend.
Er nickte. „Schon erwähnt, dass ich Vertrauensschüler bin?"
„Wirklich? Ron und Hermine sind auch welche", sagte ich. Ich freute mich für ihn.
„Was? Dumbledore hat seinen Liebling Potter nicht zum Vertrauensschüler ernannt? Ein Wunder ist geschehen."
Ich verdrehte die Augen. „Das kann dir doch egal sein. Du bist eben Vertrauensschüler und er nicht, dafür Ron und Hermine. Und jetzt zieh mir keine Punkte ab, nur weil ich die Wahrheit sage."
Jetzt war er es, der die Augen verdrehte. „Pass aber auf, denn sonst könnte ich Gryffindor ganz ausversehen fünfzig Punkte abziehen..."
„Jaa, ganz ausversehen..." Ich schnaubte belustigt. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, wie deine Ferien waren."„Es war wie immer. Was sollen wir denn auch machen? Meine Eltern besuchen Zauberer oder laden sie ein und ich komme halt mit."
Sehr erfreut klang das nicht. Er zuckte mit den Schultern.
„Ich muss ins Vertrauensschülerabteil, wir sehen uns." Er lächelte leicht und ging dann.
„Okay, bis später."Dann begann ich endlich, das Abteil von Harry zu suchen. Ein wenig später fand ich ihn mit Ginny, Neville und dem Mädchen, welches sich vor den Ferien als Luna Lovegood vorgestellt hatte in einem Abteil sitzen und gesellte mich zu ihnen.
Ginny, Neville und Harry redeten gerade über diesen seltsamen Kaktus in Nevilles Hand, da fiel mir auf, dass Luna Lovegood die Zeitschrift verkehrtherum las.
„Wieso liest du die Zeitschrift verkehrt herum?", fragte ich sie.
„Andersrum kann sie jeder lesen." Sie hatte einen sehr verträumten Blick. Fast schon so, als hätte sie irgendetwas falsches zu sich genommen.
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YOU. AND. I. // DRACO MALFOY FF
Fanfiction„Avery, wenn ich eine Sache weiß, dann ist es die, dass am Ende immer alles gut wird. Zwar weiß ich nicht wie, oder ob es am Anfang schlimmer wird, aber ich weiß, am Ende wird immer alles gut." „Und was ist mit den Hoffnungslosen? Was ist mit denen...