Chapter 37

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Pov. Maudado

Ich spürte wie etwas, oder genauer gesagt jemand, an meine Hand riss und mich so auf meine Beine beförderte.

Perplex öffnete ich meine Augen und blickte in Manus, welche panisch zur Tür schauten.

"Weg hier!" rief er und ich richtete meinen Blick Richtung Kamera.
Er hatte sie abgeschossen.
Die Kamera.
Nicht mich.

Er zog mich hinter sich her. Ein Alarm war ausgelöst worden und ich hoffte inständig, dass Zombey, Dominik und Bergi nicht dumm genug waren, um nicht wegzulaufen.

Manu schob mich in den Flur und von dort in den nächsten Raum.
"Da ist das Armband! Hohl es dir schnell!" rief er und ziemlich überfordert scannte ich den Raum ab und blieb an einem durchsichtigen Kasten hängen.

"Beeil dich!" rief Manu und verbarikadierte den Raum mit Möbeln, die er mit fiel Mühe vor die Tür schob und schon war das erste Rumpeln gegen die Tür von außen zu hören.

Ich schnappte mir das erst beste und schwere, was ich im Raum fand. Eine Zange, die so groß war, wie mein Unterarm.
Mit meiner ganzen Kraft schlug ich auf den Kasten ein, doch das Material hielt stand.

Wieder Rumpeln gegen die Tür und laute Stimmen.

"Los!" feuerte Manu mich an, doch die Zange würde nichts bringen. Achtlos warf ich sie zur Seite und fokussierte mich in meinen Gedanken auf den Kasten.
Die Stimmen waren zu laut.
Viel zu laut.
Ich hielt mir die Ohren zu und visierte das Armband an.
Ich wollte es.

"Ein letztes Mal."flüsterte ich, um mein Gewissen zu reinigen, dann nahm ich die Hände von meinen Ohren, legte sie auf den Kasten und versuchte die nervigen lauten Geräusche, als Energiequelle zu nutzen, um den Kasten explodieren zu lassen.

Sekunden passierte nichts. Nur ich und der versuchte diese Kräfte für etwas einzusetzen, was ich wirklich wollte. Das Glas bekam Risse.
Wieso war Kontrolle so schwer?
Ich hielt die Luft an und spannte meinen Körper an. Das Glas zersprang und ich schnappte nach Luft.

Sogleich griff ich nach dem Armband.
Manu war unterdessen schon an einer anderen Tür am machen. Nicht die farbarikardierte, sondern eine aus Stahl.

"Sie lässt sich nicht öffnen." erklärte er und zog daran, wie ein Irrer.
Ich schnallte das Armband um. Ich spürte Erleichterung. Als hätte jemand eine große Last von meinen Schultern genommen.

"Maudado, sie öffnet sich nicht."wiederhollte er.
Schon war ich bei ihm, um ihm zu helfen.

"Sie klemmt."stellte ich panisch fest.
Da gab es hinter uns einen lauten Knall. Die Wand war eingeschossen worden. Die Cyberware war alarmiert worden und man arbeiteten nun daran das Loch in der Wand zu vergrößern.

"Ok, es reicht."sagte Manu dann und trat vor. Er atmete aus und hielt seine Arme vor sich. Die Handflächen zeigten nach oben. Er hob sie an und mit einem kräftigen Zug zurück zum Körper, da wurde plötzlich die Luft lebendig.
Aus ihr traten unsichtbare Kriege, die nach und nach geformt wurden und einfach durch die Wand schwebten.

"Was-?" fragte ich irritiert,"Sind die Toten grade lebendig geworden?"
"Gut erkannt."meinte Manu und wir kletterten durch das Loch in der Wand, wo ordentlich gekämpft wurde.

Die Krieger gegen die Cyberware.
Die Toten gegen die Lebenden.

Sie schützen uns, als wir los liefen und ließen keinen der Cyberleute durch ihre Mauer durch. Manu führte mich nicht zum Lift, sondern drückte auf eine Platte in der Wand. Klar gab es hier Geheimräume. Das wunderte mich kaum.

Schon öffnete sich die Tür und wir standen in einem riesigen Raum. Drei Gestalten saßen im hinteren Teil des Zimmers und waren nun Kampfbereit aufgesprungen. Ich blieb am der Tür stehen, die sich grade hinter mir schloss.

Manu zog mich unter das einzige Licht im Raum und die drei Gestalten rannten auf uns zu, jetzt allerdings erleichtert.

"Maudado, dir geht's gut." sagte Zombey und umarmte mich.
"Äh ja, mir geht gut."antwortete ich,"Was macht ihr denn hier?"

"Sobald der Alarm los ging hab ich auf einen Knopf in meiner Tasche gedrückt und der Boden hat sich unter ihnen geöffnet." erklärte Manu und holte eine kleine Fernbedienung aus seiner Tasche.
"So konnte ich sicherstellen, dass ihnen nichts passieren würde."erklärte Manu weiter.

Zombey rieb sich den Nacken.
"Ja, weil fallen aus drei Metern Höhe auch das ist, was wir gerne tun und was uns auch nicht beinahe den Hals gebrochen hätte." knurrte er.
Manu überhört das mit größter Höflichkeit.

"Was ist der Plan?"fragte ich in die Runde.
"Hier raus zukommen."erklärte Bergi in einem Tonfall, dem ich lieber nicht widersprechen wollte.

Manu drückte einen weiteren Knopf auf der Fernbedienung, bevor er diese zurück in seine Tasche gleiten ließ.
"Da lang!" rief er und lief los.
Wir folgten ihm dicht auf den Fersen.

"Ich höre hinter uns Geräusche. Ich glaube sie haben den Geheimgang gefunden."hörte ich Dominik von ganz hinten.
"Dann sollten wir keine Zeit verlieren!"

Wir liefen durch den engen Gang und langsam nahm ich auch die Schritte hinter uns wahr, die aufholten.
Die Angst trug mich davon und ich war mir sicher, dass ich ohne dieses Armband jetzt ausbrechen würde.

Wir Bogen rechts ab, Manu blieb stehen öffnete die Tür und wir stürmten Richtung Tageslicht. Sobald wir draußen waren schloss sich die Tür. Manu warf die Fernbedienung in den Müll.

Draußen war reichlich Trubel und das nicht im guten Sinne. Der Vorplatz vom Tower war zum Schlachtfeld geworden.

Augenblicklich pfiff Dominik seine Leute zurück. Er griff an den Stecker im Ohr und sprach ein paar Zahlen hinein, schon zogen die Agenten zurück und liefen die Straße hinunter.
Wir liefen hinterher.

Palle blieb stehen, um auf uns zu warten, bevor er seine Finger auf den Boden legte und Pflanzen das Pflaster durchbrach und eine schützende Mauer für uns errichteten.

Passanten schrien und liefen davon. Wir rannten die Straße zu den Helikoptern hoch.
Agenten kamen uns entgegen und benachrichtigten Dominik wegen irgendwas, doch bei dieser Lautstärke hörte ich nichts, außer die Schreie.

"Die Helikopter sind zerstört worden." rief Dominik uns zu.
Wir hörten dennoch nicht auf zu rennen. Nur wohin es eigentlich ging wusste ich nicht.
Ohne die Helikopter würden wir nicht schnell genug aus der Stadt kommen.

Ich hätte ewig laufen können. Weg. Nur weg. Doch mein Körper machte da nicht mit und irgendwann konnte ich nicht anders als stehen zu bleiben, um durchzuatmen.

Die Passanten hatten sich von unserer Gruppe getrennt. Die wenigen Agenten, die nach dieser Mission noch bei uns waren, schienen nicht so erschöpft. Doch Dominik ließ sie anhalten, als auch Zombey und Manu neben mir zum stehen kamen.

"Wohin?" fragte ich nach Luft schnappend.
"In die Kanalisation."entschied Manu, "Dort sind keine Kameras. Da sind wir in Sicherheit fürs erste."

"Keine schlechte Idee." gab Dominik zähneknirschend zu,"Aber von hier können wir nicht einfach rein. Dafür sind in dieser Gegend zu viele Drohnen in der Luft. Wir müssen in den Teil der Stadt in der die Überwachung noch nicht ganz die Gegend erobert hat.,"

Tim blickte zu Palle. Palle zu Tim.
Dominik bemerkte den Blickkontakt.
"Stimmt. In eurer Wohngegend waren wenige Kameras." errinerte er sich.

"Bevor wir weiter laufen will ich noch was sagen:Ich bezweifle, dass wir Manuel trauen können, Maudado."er beachtete Manu mit Absicht nicht.

Mein Blick schwiff zu Manu. Er sah mich an, wie ein treuer Hund.
Ich konnte nicht glauben, dass er log.
Und ich würde ihn hier auch nicht stehen lassen können.

Also nickte ich.
"Wir können ihm trauen."sagte ich sich.
Manus Gesicht erhellte sich.

"Na gut. Ich vertraue auf deine Instinkte."meinte Dominik, doch man hörte den Gräuel.

"Danke."flüsterte Manu
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Bin ungewöhnlich produktiv.

~1256Wörter~

Cyberpunk||FreedomsquadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt