Pov. Manuel
Ein Zufall. Die Definition davon ist jedem bekannt. Das hier ist kein Zufall. Es ist kein Zufall, dass Maurice mich hier getroffen hat.
Es ist viel eher ein Zufall, als wir damals angefangen hatten zusammen zu texten und Games zu spielen.
Es ist Zufall, dass ich ihn im Internet entdeckt hatte, ohne Ahnung wer da vor mir war.
Und dann wurde ich befördert. Sehr oft in sehr kurzer Zeit. Ich arbeitete mich die Leiter nach oben bis zu einer der wenigen Machtpositionen. Und trotzdem saß ich nun hier, neben Maurice, auf irgendeinem Dach dieser schier endlosen Stadt, um mir nur kurz etwas Ruhe zu gönnen.
Obwohl man das nicht Ruhe nennen konnte. Städte sind nicht still. Waren sie nie und werden sie nie sein.
Aus irgendeiner Ecke hörte man Sirenen. Autos hupten, aus dem Fenster unter uns Drang irgendein Pop Hit und jemand kreischte in der Ferne, als die Cyberware ihn packte. Aber stiller hätte es hier nie sein können.
Und ich war verwundert, dass ich mich tatsächlich so in diesen Auftrag vernarrt hatte, obwohl es einen ziemlich guten Grund dafür gab.
So wusste ich von Maurice's Fähigkeiten, aber er nicht von meinen. Und er wusste auch nicht, dass ich von seinen wusste. Ein riesiger verwirrender Knoten aus Informationen.
Ein wenig beklemmt hatte er sich neben mich gesetzt und starrte vorsichtig auf die überfüllten Straßen unter uns.
"Du bist sicher, dass uns hier für's erste niemand finden kann."fragte er mich zum vierten Mal.
"So sicher, wie man sich nur sein kann."antwortete ich gelassen.
Lüge! Es gab keinen Ort an dem man sich verstecken konnte. Der Grund warum ich immer gewusst hatte, wo Maurice und sein Team gesteckt hatten und meinem Plan immer weiter durch führen konnte.
Und es war oft nicht leicht, aber auch keine richtige Hürde.
Wir hatten einen Plan entwickelt. Einen sehr erfolgreichen Plan. Obwohl Maurice erstaunlich gut durchhielt. Damit hatte keiner von uns gerechnet. Wir hatten ihn brechen wollen, doch an dem Punkt, als ich dachte, dass wir es endlich geschafft hatten, stand er einfach wieder auf. Er stand auf beiden Beinen und wirkte nur ein wenig wackelig.Der Tod seiner Mutter, der Verlust von seinen Freunden und die unvorstellbare Kraft seiner Fähigkeiten hätten ihn aus der Bahn werfen sollen. Nun, eigentlichen hatten diese Punkte es auch geschafft. Noch vor einem Tag hatte er heulend in meinen Armen gelegen und ich hatte ihn gehalten.
Und irgendwie hatte ich Mitleid bekommen und bereute es ein wenig diesem unschuldigen Menschen sowas angetan zu haben.
Anderer Seits war er eine Bedrohung für alles und jeden. Da gab es kein Mitleid. Vor allem nicht jetzt. Genau jetzt musste ich nämlich jedes Stück Vertrauen, dass Maurice in mich setzte, missbrauchen, um ihn endlich in einen Raum zu stecken, in dem er uns nichts anhaben konnte.Und sobald das erledigt war, kam der nächste seiner Kameraden dran. Maurice war der gefährlichste, auch wenn es nicht so rüber kam.
Er war lieb und fürsorglich und höfflich.In letzter Zeit machte ich mir nur wegen ihm immer mehr Vorwürfe. Das alles sollte ich versuchen etwas zurück zu drängen. Das war jetzt unwichtig. Wichtig war alle hier zu beschützen und Maurice weg zu sperren!
"Achtung! Drohne!"warnte Maurice mich, ehe er mich einfach nach unten drückte, damit die Drohne uns nicht über die Dachkannte entdecken konnte.
"Das war knapp."spielte ich ihm vor.
Er nickte und strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr.
Ich musste jetzt irgendwie ein Gespräch anfangen, damit diese Stille endlich aufhören konnte."Sag mal, Maurice, hast du einen Spitznamen? Das ist ne seltsame Frage, aber dennoch.."ich wusste, dass er keinen Spitznamen hatte. Zumindest im Augenblick. Wie schon gesagt:Kameras sind überall.
Er schmunzelte.
"Seltsam?"lachte er und stupste mich sanft an, was mich zum Lächeln brachte.
"Ja!"antwortete ich.
"Hm, also tatsächlich haben mich meine Schulfreude mit Maudado angesprochen."überlegte er."Maudado?"jetzt war ich derjenige der lachen musste,"Wie kam das den zustande?"
"Durch meinen Vornamen, meinen Zweitnamen und meinen Nachnamen."klärte er mich auf."Macht Sinn."meinte ich und nickte.
"Ich glaube dich nenne ich weiterhin Manu."sagte Maudado.
"Da bin ich für."stimmte ich zu.
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Cyberpunk||Freedomsquad
FanfictionWir befinden uns im 24. Jahrhundert. Die Welt ist trüb und dunkel. Die Menschheit ist geplagt von Gewalt und Pessimismus. Die Großkonzerne haben die Macht an sich gerissen. Es gibt keine Garantie auf Sicherheit und zu all dem wird die Menschheit dur...