Chapter 5

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Pov. Maudado

Ich stand wie jeden Morgen vor dem großen Gebäude, das sich meine Arbeitsstelle schimpfte. Ich hatte Angst, vor Fabians Reaktion.

Würde er mich nicht beachten?
Wär er vielleicht gar nicht zur Arbeit gekommen?
Die Fragen hatten wieder begonnen mich aufzufressen. Die dazu kommende Müdigkeit, killte mich komplett.

Ich lief mit halb geöffneten Augen durch die Tür. Tatsächlich wurde ich von meinem Assistenten empfangen.

"Fabian."lächelte ich erfreut.
Er war da.
Er redete mit mir.
Er grinst mich an.
Er hält mir einen Saft hin.
Dankbar nehme ich diesen entgegen.

"Treppen?"fragte er. Zur Antwort nickte ich.
Wir landeten in meinem Büro und beganen mit all dem üblichen Shit.
Ich war nur so halb da, was Fabian direkt auffiel.

"Schlecht geschlafen?"fragte er.
"Gar nicht geschlafen."antwortete ich,"zu viel im Kopf. Du weißt."
Daraufhin seufzte Fabian.
"Ich dachte ich könnte dem ausweichen."sagte er.
"Nun, hier sind nirgends Kameras. Hör zu, ich würde gerne mit dir darüber reden, kann dich aber auch zu nichts zwingen."erklärte ich.

"Sorry, Maurice. Es ist nur so..."er schien nach einem Wort zu suchen,"unglaubwürdig. Und ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet du, so ein Freak sein sollst."
"Freak?"fragte ich verwirrt. Sein wann war Fabian, denn so verurteilend.
"Man ich bin bloß verwirrt. Gib mir noch ein paar Tage."sagte er.

"Frag mich mal. Ich hatte keinen Schlaf und komm mit meinen tausend Fragen zu nichts. Ich wünschte bloß, nicht alleine da durch zu müssen. Ich brauch bloß jemanden an meiner Seite, der mit mir durch die Verwirrung geht."sagte ich und blickte fest auf die Akten, vor mir auf dem Tisch.
Fabian sah von der Seite zu mir.
"Stehen wir uns dafür nah genug?"fragte er leicht zweifelnd.
"Noch nicht, aber da du sowieso davon weißt, würde ich dich bitten dieser Mensch zu sein."

Es war eine seltsame Bitte von mir, aber ich brauchte jemanden, der all meine Gedanken nachvollziehen konnte.
"Ich-ich brauch Zeit. Zumindest das solltest du mir geben."sagte er und ich sah ein, dass ich die ersten Schritte wohl alleine gehen musste.
"Ok."sagte ich also,"Sag Bescheid, wenn du soweit bist."
Er nickte und wir arbeiteten im Schweigen weiter.

Am Abend ging ich schließlich alleine zu der Lagerhalle, durch das augenscheinlich abgeschottete Viertel. Ich muss zugeben, dass ich ein Stück schneller ging, als wenn ich zur Arbeit lief.

Ein wenig Angst vor der Gegend hatte ich schon. Aber wahrscheinlich war es klüger hier Besprechungen abzuhalten, als in meinem Viertel und hinterher kam ich auch heile vor der Lagerhalle an und war diesmal nicht der Erste.

"Hey. Wo ist denn dein Kumpel?"fragte Patrick mich.
"Zuhause nachdenken, schätze ich."antwortete ich.
"Aber er wird es niemanden erzählen!?"
"Ganz sicher nicht."
Patrick nickte.

"Wo ist Michael?"fragte ich und sah mich in der Lagehalle um.
"Klinik."
"Klinik?"
Patrick kratzte sich am Hinterkopf.
"Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn ich dir jetzt alles erzähle und nicht er."sagte er.

"Ach, sei's drum. Er war Junkie. Ich hab ihn schon ein paar Wochen vor dir kennengelernt. In erster Linie wegen seinem Tattoo, aber als ich gesehen hab, dass es da nicht die beste Situation war ihm von all dem zuerzählen, hab ich mich mit ihm angefreundet und ihn versucht zu überzeugen, dass er clean werden sollte. Und erst gestern Abend, als ihr weg wart, sind wir noch herum geschlendert und haben uns unterhalten. Er hat gestern ja auch das erste mal von all dem Zeug erfahren uns das hat ihn wahrscheinlich den letzten Stoß in die richtige Richtung gegeben. Ich hab ihn direkt heute morgen weggefahren."erzählte er und ich war plötzlich sehr entäuscht von Patrick. Er schien wohl gerne die sehr schnell Dinge anderer weiter zu erzählen. Mich ging das alles nichts an.
Trotzdem hatte ich ihn nicht gestoppt...

"Wann ist er wieder hier?"fragte ich.
"In einigen Wochen. Sechs Wochen circa, je nach dem, wie es ihm dann geht, wenn die körperlichen Entzugserscheinungen abgeschwächt sind. Wegen seiner Psyche wurde gemeint, dass es noch nicht feststeht, ob noch Wochen dran gehangen werden."
"Das ist ein großer Schritt."meinte ich.
Patrick nickte und wechselte dann schnell das Thema.

"Hast du mittlerweile heraus gefunden was du kannst?"
"Innerhalb eines Tages? Bis gestern Abend wusste ich ja nicht mal davon."antwortete ich wieder.
"Ist gut...dafür bist du dann wohl hier."überlegte er und ich nickte.
"Ok, setzt dich mal hin. Einfach hier auf den Boden."sagte er und machte es vor.

"Ich hab es erlich gesagt mit meditieren gelernt."erklärte Patrick
"Meditieren?"grinste ich. Das passte so gar nicht zu Patrick und er errötete.
"Hör auf so zu lachen. Es funktioniert."sagte er und verschränkte die Arme.
"Schon gut."sagte ich und setzte mich gegenüber von ihm.

"Augen zu und jetzt konzentrier dich nur auf deinen Körper und deine Atmung."erklärte er und das tat ich. Ich spürte jedes heben und senken meines Brustkorbs, wie die kalte Luft in meine Lungen gepumpt wurde. Ich spürte meinen Körper bis in meine Fingerspitzen.

"Und jetzt konzentrier dich auf deine Kraft, deine Stärke. Finde sie."
Einfacher gesagt als getan.
Ich versuchte mich genauer zu konzentrieren, versuchte mit aller Macht irgendein Zeichen in mir zu finden. Doch ich fühlte nichts und öffnete die Augen.

"Sorry, Patrick. Das funktioniert ni-"
Erschrocken starrte ich um mich herum.
Patrick hatte auch die Augen geöffnet.
"Das-. War ich das?"fragte er.
"Wer sonst?"entgegnete ich.
Um uns herum wucherten überall Pflanzen. Der Raum war in orangen Nebel eigehüllt. Der Blumentopf vom gestern sprang plötzlich auf und die bunten Blümchen, waren jetzt monströse Schlingen, die sich ihren Weg bahnten.

"Mach, dass es aufhört."verlangte ich von Patrick, als die Pflanzen anfingen sich um mich herum zu schlingen und ich mich wegducken musste, um nicht eingequetscht zu werden.

"Patrick!"schrie ich verzweifelt.
"Ich kann nicht. Es funktioniert nicht."brüllte er.
Ich musste in die Hocke gehen die Pflanzen hatten den oberen Teil der Halle erobert und ich versuchte zur Tür zu gelangen, die kurz darauf jedoch ebenfalls von Pflanzen bewacht wurde.
"Nein, nein, nein."
Aussichtslos kroch ich wieder zurück und versuchte nicht erdrückt zu werden.

Und plötzlich bewegten sich die Pflanzen keinen Meter mehr. Ich starrte zu Patrick, der konzentriert die Arme nach oben streckte, doch es schien ihm viel Kraft zu kosten so zu stehen. Langsam bewegten sich die Pflanzen zurück, bis die Türen frei waren.
"Raus!"schrie Patrick mich an,"Renn raus!"

"Und du?"rief ich zurück.
"Ich schaffe das hier schon!"
Ich öffnete die Tür und sah zu, dass ich ins Freie gelangte. Ich hielt Patrick die Tür auf, doch die Pflanzen verdeckten schon wieder den Ausgang.

"Patrick?"schrie ich.
Ich hämmerte gegen die dicken Schlingen, die mir weder Sicht, noch ein anderes Anzeichen von Patrick boten.
"Patrick?!"rief ich weiter seinen Namen, aber es brachte nichts. Ich hörte keinen Ton mehr.

Ein Knall ertönte über mir...
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Was hat dieser Knall zu bedeuten? Silvesterböller? Eine Bombe ist explodiert?..oder noch schlimmer...Palette ist explodiert.

Alles sehr gute Theorien(Selbstgespräche führen? Kann ich)

~1170Wörter~

Cyberpunk||FreedomsquadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt