Chapter 32

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Pov. Maudado

"Ich glaube er wird wach."
"Sieht ganz danach aus. Geben wir ihm gleich noch etwas Zeit."
"Haben wir die überhaupt?"

Ich schlug meine Augen auf.

"Guten Morgen."begrüßte mich Zombey.
"Wo ist Fabi und wie lang war ich weg?"fragte ich, obwohl ich noch nicht mal fest stellen konnte wo ich war.
"Du bist aus der Ohnmacht nach zwanzig Minuten wieder aufgewacht, bist danach aber sofort wieder eingeschlafen. Freddie meinte, dass wir uns deshalb keine Sorgen machen müssen."klärte er mich auf.

Auf meine erste Frage hatte er mir absichtlich keine Antwort gegeben.
Ich setzte mich auf. Ich hatte auf einem Feldbett geschlafen, in einem Raum, der mich an ein Hotel errinerte.
Mit Bildern von Blumen und dem Meer an den Wänden, einem Boden aus Holz, einer pastellgrünen angestrichenen Wand und einem weißen Schrank mit Spiegel. In der Decke waren Lampen, die eine angenehme Atmosphäre schafften.

"Wo sind wir?"fragte ich. Vielleicht sollte ich mich erstmal nicht mit ganz so schlimmen Fragen quälen. Die Wahrheit war, dass ich die Antwort auf die schlimmsten Fragen wusste.

"Die Agenten haben uns aufgegabelt, kurz nachdem du in Ohnmacht gefallen warst. Sie hatten noch Platz für Gäste. Normalerweise schlafen hier die Agenten nach vierundzwanzig-Stunden-Schichten."
"Ziemlich angenehm für ein Raum in den man nur schlafen soll."überlegte ich.

"Ja, Dominik meinte, dass man sich auch Wohlfühlen muss, wenn man einschläft."er lächelte leicht, mehr aufmunternt, als ernst gemeint. Ich wusste was folgte.

"Ich weiß nicht, ob das zu viel ist, aber du weißt was mit Fabian ist, oder? Sie konnten ihn nicht beleben. Er hatte keine Chance. Tut mir Leid."er schaute betroffen auf den Boden.
Ich nickte. Ich hatte es nicht anders erwartet.
"Wenn du reden willst, dann bin ich hier."Zombey legte eine Hand auf mein Knie.
Ich nickte tapfer.

"Gut. Ok, dann...willst du noch liegen bleiben? Oder essen kommen?"
Mir ging es wirklich mies. Mein Magen drehte sich und meine Hände fühlten sich kalt an. Ich zitterte. Ich wollte liegen bleiben, aber ich sollte mir unbedingt noch ne Decke besorgen. Ach hätte ich diese Kräfte nie bekommen, dann wäre alles auch nie bis hierher gelangt. Und plötzlich wusste ich was ich wollte. Und ich wollte es so sehr, dass mir dir Tränen kamen, die mir schon bekannt waren.

"Ich will sie loswerden!"flüsterte ich.
"Was?"fragte Zombey, er hatte mich wirklich nicht verstanden.
"Ich muss meine Kräfte loswerden."wiederholte ich lauter,"Denn dann stirbt niemand mehr."

"Maurice, das ist doch keine Lösung, du bist an keinem Tod Schuld."
"Das ist nicht ganz so richtig?"plötzlich stand Bergi im Zimmer und hielt ein Tablett hoch, dass ein Hologramm erzeugte, direkt vor uns auf dem Boden. Es zeigte all die Szenen, in denen meine Kräfte aufgetreten waren.

"So ganz unrecht hatten sie nicht, als sie meinten meine Fähigkeiten wären gefährlich."sagte ich beschämt. Wie ich sie hasste. Sie hatten mir nur Unheil gebracht. Sie hätten so praktisch sein können. Aber das waren sie nicht. Sie konnten es auch nicht mehr werden.

"Tut mir Leid, dass ich es gezeigt habe. Ich denke du trägst schon genug Last mit dir rum, aber wir müssen schleunigst hier weg, weil das Quartier ausgemacht worden ist, von den Leuten, die dich jagen. Wir sollten dich hier weg bringen. So schnell es geht."erklärte Bergi und zog mich auf die Beine.

Ganz wacklig stand ich und zitterte immernoch. Zombey legte mir die Decke um.
"Sie haben eine Videobotschaft gesendet."erzählte Bergi währenddessen,"Sie meinen sie müssten dir die Kräfte nehmen, nachdem sie gesehen hatten, was du mit ihren Leuten gemacht hast. Ich erspare dir diesmal die genauen Bilder, die sie dazu gezeigt haben."
Ich nickte. Ich wusste es ja bereits.

"Moment. Ich will meine Kräfte los werden."Ich hielt inne. Die anderen beiden ebenfalls.
"Glaub mir, das willst du nicht."widersprach Bergi.
"Doch. Sie haben mir nur Ärger gebracht. Bitte, ich will sie nicht mehr! Könnt ihr sie mir nicht nehmen?"
"Die anderen haben an dieser Forschung schon so lange gearbeitet, wie du lebst. Das könnte ne Weile dauern, bis wir auch so weit sind."

"Könnt ihr die anderen nicht hacken und in ihren Daten nachschauen?"fragte ich verzweifelt.
"Wir haben es versucht, glaub mir. Aber deren Wände sind sehr dicht."
"Dann muss ich hier bleiben."entschied ich,"Ich will es. Ich will es endlich hinter mir lassen, zurück zu meinem Job zurück kehren und mir vielleicht einen Hund adoptieren. Ja, das wäre doch sicherlich schön."

"Du bist am träumen. Es wird nichts mehr wie es war. Das weißt du."

"Ich weiß,"seufzte ich unglücklich,"aber vielleicht hilft es mir, wenn ich die Fähigkeit los werde. Bitte."
Zombey und Tim wechselten Blicke. Zombey nickte und schließlich schien auch Tim davon überzeugt zu sein.

"Ich kann es verstehen. Ich finde es nur schade, dass du sie los werden willst."
Nein, es war nicht schade.
"Aber wir bringen dich lieber so zum Tower, dass alles sicher ist und du ja auch wieder weg von denen kommst."sagte Dominik und verlagerte sein Gewicht ungeduldig von einem Bein aufs andere.

"Damit will ich sagen, dass wir jetzt unbedingt los sollten."
Ich wurde weiter gestützt, als wir durch den Flur liefen und in einem Panikraum. Moment, es war kein Panikraum.

Nur von außen sah er so aus und nachdem die Tür von außen geöffnet worden war, konnte ich sagen, dass es definitiv etwas anderes als ein Panikraum sein musste.

Mitten durch den Raum verlief eine Röhre. Eine Teil davon öffnete sich zischend und entblößte eine Kapsel. Wir setzten uns hinein und alles schloss sich wieder hinter uns. Dann zählte ein Countdown runter.

"Five, four, three, two, one. Go!"

Und plötzlich gab die Kapsel richtig Gas und fuhr schneller als ich gucken konnte, durch die Röhre. Bevor Zombey noch weißer um die Nase werden konnte, blieben wir endlich stehen und durften aussteigen.

Noch immer total wackelig(obwohl diesmal auch die Fahrt da mitspielte) lief ich den anderen hinterher. Wir waren im einer anderen Basis.

"Maurice-"
"Sagt ruhig auch Maudado."
"Wie? Ich dachte so nennt dich Manuel und er ist quasi der Böse in der Geschichte, obwohl das sehr oberflächlich ist."überlegte Tim laut.

Böse nicht, nur feige, dachte ich für mich.

"Trotzdem."
"Ok, Maudado. Ich kümmer mich sofort um die Vorbereitungen der Mission. Du weißt, dass es gefährlich werden kann? Sehr gefährlich."meinte Dominik.
Ich nickte. Das war es mir wert.
"Gut, dann ruht euch noch ein wenig aus."

Und sobald ich wieder in einem der Zimmer lag, war ich weggepennt.
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~1082Wörter~

Cyberpunk||FreedomsquadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt