Chapter 36

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Pov. Maudado

Mir war schlecht. Wirklich, wirklich spei übel. Also wunderte ich mich nicht, dass ich, sobald wir oben angekommen waren, erstmal alles aus mir heraus würgte.

Danach war mir immernoch schlecht. Und ich wünschte mir mich bei der Putzkraft entschuldigen zu können. Zombey klopfte mir auf den Rücken.

"Das wird wieder." flüsterte er, wobei ich mir sicher war, dass er nicht meine Übelkeit meinte.

Wir liefen im Flur immer gradeaus weiter, denn der Raum hatte nur eine Tür, die sich in diesem Moment öffnete.
Manuel stand im Rahmen. Seine Haut färbte sich innerhalb von ein paar Sekunden leichenblaß, als er mich anstarrte.

"Maudado-",mehr kam nicht aus ihm raus.
Mein Mund wurde ganz trocken und mit wurde noch schlechter als ohnehin schon. Angespannt wartete ich ab, dass etwas passierte.

"Wir sind hier, um zu verhandeln." Bergi war vor getreten und blickte finster zu Manuel rüber.

"Ihr solltet nicht hier sein. Warum seid ihr nicht weggelaufen?" fragte Manu entgeistert, aber dafür mit einem sehr ruhigen Ton.

"Wir wollen verhandeln." wiederholte Bergi, diesmal aber deutlich lauter.

"Wer ist das?" hörte man von der anderen Seite der Tür eine Stimme.
Manu schluckte und öffnete die Tür ganz.
Fünf Augenpaar starrten uns an.

"Das ist ja ne Überraschung." freute sich einer und stand von seinem Platz auf. Er quetschte sich an Manu vorbei und griff mir an den Kiffer, um mich zu betrachten. Widerlich. Und weil meine Emotionen sowieso schon am ausrasten waren, war nur ein kleiner Impuls meiner Seits notwendig, um den Fremden mit einer Druckwelle von mir zuentfernen.

Erschrocken riss ich meine Augen auf, als ich den Kerl an der Wand vor mir liegen sah, doch er stand lachend wieder auf.

"Kein Wunder, dass Manuel meinte, dass wir dich einsperren müssen."meinte er.
Mein Blick schwiff kurz zum Genannten, dieser Schüttelte den gesenkten Kopf.

"Hör doch auf mit deiner Mitleidstour. Du hast getan was du getan hast. Jetzt steh auch dazu."knurrte ich ihn an und war von mir selbst überrascht.
Auch der Rest meiner Freunde und Manu blickten überrascht auf. Obwohl man das eher schockiert nennen könnte.

Der Fremde von eben stand jetzt bei Manu und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Ich ruf jetzt die Security." flüsterte er Manu zu, doch nicht nur ich hörte das Gemurmel.

"Nein. Wenn sie das tun, dann stürmen unsere Leute das Gebäude und ein sehr interessanter Artikel zum Thema Menschenrechten und diesem Tower wird online gestellt." erklärte Dominik überraschend ruhig.
Der Fremde hielt inne.

"Was soll das heißen. Das mit dem Artikel." fragte mit einem Mal eine Frau, die auch aus dem Zimmer, auf uns zu getreten war.
"Wir haben Beweise. Eine Menge Beweise gegen sie alle. Experimente an unfreiwilligen Menschen."erklärte Bergi aufgebracht.

Jetzt hieß es bangen, dass die Leute auch Respekt vor uns hatten.
Als nach ein paar Sekunden immernoch keiner sprach, fügte Zombey hinzu: "Ich hab die Toten gesehen."
Manu sollte wissen was das bedeutet. Also, dass dies keine bildliche Schrift war, sondern wirklich gesehene Menschen.

"Wir rufen nicht die Security." beschloss die Frau schließlich und niemand wendete ein.
"Was wollt ihr denn nun verhandeln?" fragte Manu.

Diesmal trat ich vor. Zitternd und angespannt, wie noch nie zuvor.
"Ich will das ihr mir meine Kräfte nehmt." sagte ich mit fester Stimme.

Manu schüttelte den Kopf.
"Das geht nicht." erklärte er.
"Wieso? Wenn ihr das nicht tut, dann kommt dieser Artikel online. Eure Firma wird untergehen." meinte ich teils überzeugt und teils verzweifelt.

Cyberpunk||FreedomsquadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt