Chapter 10

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Pov. Maudado

Ich legte auf, schmiss mein Handy einfach aus dem Fenster und rannte aus dem Haus, mit nicht mehr, als meinen Schuhen, einem Mantel und meinem Portmonee.

Ich rannte, war verstört von dem, was ich gesehen hatte. Die blanke Panik hatte mich gepackt und ließ mich noch schneller rennen.

Ohne nachzudenken stieg ich in die nächste U-Bahn, die mich zu Fabian bringen sollte, doch der Plan ging zu Grunde. Die Bahn stoppte mitten auf der Fahrt.

"Eine Ansaged der Obersten Macht:Der Zug wird nicht weiter fahren bis genannte Person sich im ersten Abteil meldet!"ertönte eine Stimme im Zug und mein Name wurde dazu aufgerufen.

Natürlich wussten sie, wo ich war. Die Kameras waren gefährlich.
"Bitte bleiben Sie ruhig. Aber Maurice, wenn du dich nicht stellst, dann werden zwei Züge miteinander kollidieren."
Das war's. Ich sprang auf. Und rannte durch die Waggons, bis in den allerletzten.

Das war doch verrückt. Ich rannte an ein paar Passagieren vorbei. Ich konnte nicht glauben, dass man die Züge wirklich ineinander fahren lassen würden. Das war eine trockene Drohung. Nicht mehr und nicht weniger. Doch ich wurde verfolgt und diese Gefahr war echt. Ich öffnete die Waggontür und sprang aus dem Zug, über de Gleisen. Bloß weg von den Verrückten.

Als ich einige Meter weit gekommen war, explodierte etwas hinter mir. Der Zug. Sie hatten es wirklich zugelassen die Waggons gegeneinander krachen zu lassen.

Fassungslos drehte ich mich um. Der Zug war entflammt. Die Menschen schrien, aber die Flammen hatten sie schon eingekesselt und würden die Menschen wahrscheinlich bald ersticken.

Ich schrie und Tränen bahnten sich nun doch einen Weg über meine Wangen. Das war meine Schuld. Und dann rannte ich weiter. Weg hier! Während ich mir die Tränen weg wischte, was nichts brachte, schrie ich vor Frust.

Meine Beine trugen mich aus dem U-Bahn Schacht nach oben ins freie, was plötzlich nicht mehr frei, sondern erdrückend war. Es regnete wie aus Eimern und die Stadt wirkte trist und grau. In meinem inneren Auge loderte das Feuer und der Schuss der Laser Pistole ertönte immer und immer wieder. Ich zuckte zusammen und heulte. Heulte und versuchte trotz meiner verschwommenen Sicht weiter zu laufen.

Und dann landete ich vor Fabians Haustür. Und klingelte und ließ die Tränen weiter laufen, die sich mit dem Regen vermischten.

Nach ein paar Minuten in denen ich pausenlos Sturm gekligelt hatte, öffnete Fabian müde die Tür. Er trug nicht mehr, als eine Jogginghose und ein T-Shirt und trotzdem zog er mich sofort in eine Umarmung, als er meine Tränen entdeckte.

Meine Kleidung war durchnässt, aber das schien ihn nicht weiter zu stören. Ich fühlte mich jämmerlich und überfordert.
Fabian zog mich, ohne eine Frage zu stellen, in seine Wohnung und besorgte mir ein Handtuch. Meine Tränen waren noch immer nicht versiebt und ich zitterte vor Kälte. Fabian setzte sich neben mich.

"Was ist los, dass du mitten in der Nacht, heulend vor meiner Tür stehst?"fragte er mich besorgt und starrte mich von der Seite ein. Zuerst hielt ich seinen Blicken noch stand, dann blickte ich auf meine zitternden Hände.

"Ich-ich kann nicht."stotterte ich. Nicht jetzt, fügte ich gedanklich hinzu.
"Sie haben mich. Sie wissen was ich kann. Sie wollen mich um jeden Preis holen."erklärte ich ihm das nötigste.
"Um jeden Preis?"fragte er und ich schluckte und dachte an die lodernden Flammen, die wie peitschten Hiebe sich nach allem ausgestreckt hatten, was sie zufassen bekammen.

"Sie haben zwei Züge wegen mir ineinander kollidieren lassen."sagte ich ohne die unschönen Details,"mehr kann ich dir jetzt nicht sagen."
Fabian schien den Ernst der Lage verstanden zu haben.

"Sie wissen, dass du bei mir bist. Die Kameras sind überall."sagte er und stand nun nervös auf und rannte in sein Schlafzimmer.
Zum zweiten mal der selbe Fehler in dieser Nacht.

Fabian kam wieder. Er hatte sich schwarze Kleidung übergezogen und warf mir einen trockene, genauso schwarze, Jacke zu. Ich tauschte sie, ohne nachzufragen gegen den Mantel aus und mir wurde schon viel wärmer. Dann wühlte Fabian in einer Schublade und zog zwei Atemschutzmasken raus. Die eine übergab er mir, die andere zog er sich selbst auf. Ich tat es ihm gleich.

"So erkennen sie uns nicht direkt."meinte er und zog die Kapuze tief in sein Gesicht, bis man ihn kaum mehr erkennen konnte. Auch ich griff nach der Kapuze der Jacke und zog sie auf.
Fabian sah kurz auf die Uhr seines Handys und legte es dann auf die Schublade. Ohne Digitales Gerät, würde uns niemand nachspüren können.

Fabian öffnete das Fenster, was zur Feuertreppe führte und kletterte raus. Ich folgte ihm um und er schloss das Fenster wieder. Wir stiegen nach unten in die Gasse.
"Wo können wir hin?"fragte ich überfordert mit all dem.
Mein Gegenüber zuckte mit den Schultern. Erst mal in den Kameralosen Teil der Stadt."schlug er vor und mir fiel ein Ort ein.

"Zu Tim Bergmann."erklärte ich.
"Tim Bergmann? Der Tim Bergmann. Ja, viel Glück dabei."lachte Fabian.
"Vertrau mir."meinte ich und lief aus der Gasse, doch sobald wir auf der Straße waren, ging ich möglichst unauffällig und langsam weiter.

Der Weg zog sich unnötig in die Länge und ich zitterte am ganzen Leib. Meine Nerven waren am Ende, aber ich konnte jetzt nicht nochmal zusammenbrechen und heulen. Das würde zu nichts führen.

Irgendwann wurden die Straßen dunkler, die Gassen lehrer und die Werbung weniger. Immer weniger Kameras und Dronen waren verteilt.

"Ich dachte die Lagerhalle wäre zerstört."sage Fabian dann möglichst leise.
"Ist sie auch, aber das ist auch nicht mein Ziel."antwortete ich schnell.
"Du meinst das mit Tim also ernst?"fragte er.
"Ja."

Keine fünf Minuten später standen wir auch vor seiner Haustür. Mir wurde ein wenig mulmig, aber es war die einzige Möglichkeit, die mir schnell genug eingefallen war. Er hatte mir schon einmal geholfen, er wusste von den Fähigkeit, die in mir steckten und wie gefährlich die Großkonzerne waren. Außerdem kannte ich Patrick's Adresse nicht einmal und das alles sollte hier möglichst schnell gehen.

Zumindest für diese eine Nacht wollte ich ein wenig Sicherheit, auch wenn wir damit die Sicherheit von Tim gefährden dürfen. Das war der Grund warum ich beim klingeln zögerte. Nicht, dass wir ihn mitten in der Nacht wecken würden oder, dass wir fremde waren, sondern, dass er dann in die Gefahr gezogen werden konnten.

Doch Fabian nahm mir dann die Entscheidung zu klingeln ab und drückte selber auf den Knopf.
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Ich weiß nicht, was ich tun soll,
und ich weiß nicht wohin.
Ich hab vergessen wer ich sein will,
und vergessen, wer ich bin.
~Julia Engelmann~

~1102Wörter~

Cyberpunk||FreedomsquadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt