Chapter 39

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Pov. Maudado

Das erste was ich spürte, und wodurch ich aufwachte, war Manu. Er strich mir einmal durchs Haar, seufzte und dann hörte ich rascheln. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah ihn langsam davon gehen.

"Manu?" fragte ich mit belegte Stimme und noch halbverschlafen.
Ich räusperte mich und sprach seinen Namen nochmals aus.

Er hatte sich schon beim ersten Mal zu mir gedreht und blickte mich an, als hätte ich ihn beim Kekse klauen erwischt.

"J-Ja?"fragte er.
"Sind wir dran mit Wache?" fragte ich.
Er nickte und seine angespannten Schultern entspannten sich.

"Gut, das du mich geweckt hast, dann musst du das nicht alleine erledigen."grinste ich frech. Dabei spielte ich natürlich auf das durch die Haare streicheln an und er bekam eindeutig ein bisschen mehr Farbe im Gesicht, auch wenn das durch das sperrliche Licht nur schwer zu erkennen war.

Er drehte sich weg, als ich aufstand. Er lief schon vor, während ich mir zumindest einen anderen Pulli (den wir aus einem Kleidercontainer gestohlen hatten) anzog. Einer der sich nicht nach schlafen anfühlte.

Dann folgte ich ihm nach. In dem Kreis um das Lagerfeuer herum saßen außerdem noch Dominik und Bergi. Sie hatten es sich auf dem Boden gemütlich gemacht und unterhielten sich.

"Gut geschlafen?" fragte Tim und die drei unterbrach ihr Gespräch, als ich mich setzte.
"Wie man's nimmt. Aber besser als sonst." antwortete ich und mein Blick schwiff kurz zu Manu.

Die anderen beiden schienen das nicht mitzubekommen. Vielleicht besser so. Vorerst.

Währrend Manu mir Frühstück reichte (oder welche Mahlzeit um diese Urzeit auch immer dran war.. Ich wusste nicht wie viel Uhr es war) und ich anfing abzubeißen und zu kauen, überlegte ich von meinem Plan zu erzählen.

Den irrationale Plan, den ich mir gestern kurz vor dem Schlafen ausgedacht hatte.
Zu waghalsig?
Zu voraussehbar?
Zu gefährlich?
Ich tippte auf alle drei Aspekte.

So würden wir nicht gewinnen können.
Und was wenn doch?
Was wenn der Plan tatsächlich gut genug war, was mir ehrlich gesagt nicht so erschien?

Dann wäre die Welt noch viel kaputter. Aber ohne böse Machthaber. Gut und böse war auch wieder so eine Sache. Lag es in meiner Hand zu entscheiden, ob es gut oder böse war, was die Leute da oben taten und zu entscheiden was sie tun oder sein lassen würden?

Oder wäre ich dann der Böse? Wäre ich dann der Feind? Wäre ich die Gefahr?

Moment, das war ich ja sowieso schon. Die Gefahr. Ich starrte auf mein Armband. Ich war so froh es zu haben. Ich hatte Angst vor dem Tag an dem es kaputt gehen würde. Manu hatte versucht mir diese Angst zu nehmen.
Das hatte auch anfangs funktioniert, aber Zweifel überschwemmen mich trotzdem immer wieder.

So wie jetzt grade mit meinem Plan. Nur ein bisschen Überwindung. Dann könnten die anderen entscheiden. Entscheiden oder lachen. Ich könnte mit lachen und so tun, als wäre es bloß ein harmloser Witz!

"Ich hab eine Idee."sagte ich zu guter letzt und erzählte ihnen genau das, was ich mir gestern überlegt hatte.
Niemand lachte am Ende. Alle drei:Manu, Bergi und Dominik starrten mich bloß an und überlegten.

Sie waren ganz in Gedanken. Ich hätte die Blick abgeschüttelt, wenn ich könnte. Aber da würde ich auch so durchkommen. Schließlich räusperte sich Tim und meldete sich als erster zu Wort.

"Das ist gewagt."stellte er fest.

" Ich weiß."murmelte ich.

" Und bedarf ne Menge an Planung."meinte Dominik.

"Ja."

" Ich weiß nicht, ob das wirklich so klug wäre. "sprach schließlich auch Manu.

"Auch das stimmt wohl oder übel."

Ich hatte doch gewusst, dass die Idee blöd ist. Hätte ich doch bloß meinen dummen Mund gehalten. Ich verfluchte mich selbst, währrend die anderen immernoch am Nachdenken waren.

"Ich weiß nicht...Ich weiß wirklich nicht, ob das zu viel wäre, Maudado."mein Spitzname hatte sich durchgesetzt, mein Plan eher noch nicht.

"Wenn wir verlieren, dann war es das nicht nur mit uns. Was denkt ihr welche Regeln dann aufgestellt werden? Welche Kontrolle der Stadt unterzogen werden würde. Es ist riskant." diskutierte Bergi mit.

Ich hielt diesmal die Klappe und ließ meine Freunde zu Ende denken.
"Andererseits ist es nur eine Frage der Zeit bis die Leute da oben es von selber tun werden." meinte Manu.
Ich nickte bestätigend. Das war ein Argument.

"Ja, wir haben eine Studie, die sich nur mit diesem Thema beschäftigt." meinte Dominik.
Nun blickten die drei ernst in die Runde. Ich würde gerne wissen was sie dachten.

Ich spannte meine Schultern an.
"Abstimmung?" fragte ich vorsichtig.
"Dann aber mit allen in diesem Loch!" beschloss Bergi.
Einstimmiges nicken.

"Am besten so früh wie möglich." beschloss Dominik. Wir sollten, falls der größte Teil dabei ist, möglichst schnell mit Planen anfangen."

"Richtig. Dann werd ich mal aufstehen und die ersten informieren. Wir geben Ihnen bis heute Abend Zeit es sich zu überlegen."damit stand Tim auf und verließ seinen Posten.

Ich rieb mir die Hände vor dem Feuer. Sie fühlten sich an wie Eiszapfen und zusätzlich zitterten sie jetzt nicht mehr nur wegen der Kälte, sondern auch vor der Aufregung.
Ich war ein bisschen zufrieden wegen mir selbst. Ich hatte eine gute Idee gehabt.
Meine Mundwinkel zuckten leicht, aber ich unterdrückte das Lächeln. Es fühlte sich nicht angebracht an, deswegen zu lächeln.

Stattdessen aß ich erst einmal auf und brachte dann meinen Pappteller und den von Manu in einen Plastikbeutel einen Gang weiter. Dann atmete ich erstmal für mich selbst durch. Das war viel. Aber ich hoffte damit den anderen ihr Leben wieder geben zu können.

Nur das Gebäude zerstören. Damit hätten wir das größte Problem gelöst. Ich konnte mir nicht vorstellen wie schwierig es werden würde. Ich weigerte mich es zu üben. Unnötiges Risiko. Es würde auch so gehen. Nur die Energie meiner Emotionen auf das Gebäude übertragen. Erledigt. Punkt.

Und dann:Nie wieder. Und das wirklich. Nie nie wieder! Das versprach ich mir hiermit selbst. Ich atmete einmal aus und einmal ein und ging dann zurück an das Lagerfeuer.

Schnell hielt ich meine fröstelden Finger gegen die Flammen. Domenik war, während der Zeit in der ich weg war, aufgestanden, um sich schlafen zu legen. Seine Schicht war beendet. Also waren Manu und ich nur noch zu zweit.

"Deine Finger sehen schon ganz blau aus."schmunzelte er.
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Es ist kalt hier unten." errinerte ich ihn.

Daraufhin erwiderte er nichts, sondern griff nach einer meiner Hände und steckte sie zusammen mit seiner in seine Pullitasche. Zwar war die andere Hand immer noch kalt, aber das hatte ich schon vergessen, als wir hier so saßen.

Die allzu bekannte Ruhe vor dem Sturm, wir genoßen sie noch wenigstens für ein paar Stunden, bis das endgültige Urteil gefällt werden würde und damit auch unser sowieso ungewisse Zukunft. Aber wir musste immer weiter voran!
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Finale bahnt sich an. Frage:Soll ich die letzten zwei Kapitel hintereinander hochladen?

~1138Wörter~

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