Chapter 35

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Pov. Zombey

Schweigend saßen Palle, Maudado und ich zwischen den schwer bewaffneten Agenten. Maudado umklammerte mit seinen Händen seine Knie. Sein Blick war starr auf dem Boden. Palle schaute aus dem Fenster. Dabei zuckte sein Bein immer auf und ab. Wir saßen in einem Van und schauten von oben auf die Skyline der Stadt.

"Bist du sicher?"fragte ich Maudado erneut.
Er wachte aus einem Tagtraum auf, sah sich kurz verloren um und nickte dann.
"Zum letzten Mal:Ja bin ich."sagte er. Er verlor wohl allmählich die Nerven.
Ich auch. Und wie.

"Wir werden ihn heile wieder bekommen. Mach dir keine Sorgen."versuchte mich Palle zu beruhigen.
Ich nickte und tat als würde ich ihm glauben, nur damit Maudado sich auch entspannend konnte. Er würde das Folgende nun durchleiden müssen. Nicht ich. Also konnte ich ihn nur voll unterstützen. Es kam mir nach sehr wenig vor, aber Maudado bat nur darum. Also opferte ich es ihm.

Wir haben ein Druckmittel, rief ich mir immer wieder in den Kopf und hoffte inständig, dass dieses Druckmittel auch ziehen würde. Das musste es einfach. Sonst war alles vorbei.

Dann würde Chaos ausbrechen. Und damit auch unser Ende. Stellt es euch vor. Die Welt wüsste, was im Tower wirklich besprochen werden würde. Die machen dort nicht nur Fuselbälle und leiten unter anderem sehr viele lebenswichtige Bereiche für uns alle, die experimentieren an Menschen rum.
Unfreiwilligen Opfern.

Ich weiß, dass die Menschen sich jetzt schon unterdrückt fühlen, durch die Cyberware, aber irgendwann ist bei jedem das Maß voll. Man will immer, dass es der nächsten Generation besser geht. Also kämpft man.

Aber stellt euch mal vor die Leute würden nichts tun. Und diese Option macht mir noch viel mehr Angst als die erste. Die Leute würden nur zuschauen und sich alles gefallen lassen, wie Puppen. Dann könnte der Tower sie vollkommen beherrschen.

Ist es die richtige Lösung den Menschen all das zu verschweigen? Definitiv nicht. Wir müssen die Menschen vor dem Tower beschützen und die Leute die schon drin sind retten.

Tim hatte gemeint, dass wir diese Karte an einem besseren Zeitpunkt ausspielen werden. Er hatte von einem Plan geredet, aber das konnte ich ihm schon nicht mehr folgen. Zu sehr war ich schon in Sorge um Maudado gewesen. Nun, wir waren abgesicherte mehr oder weniger.

Immer wieder streunten die selben Gedanken durch meinen Kopf.
Vor diesem unwohl sein fürchtete ich mich. Hatte ich schon immer. Und ich merkte mit einem Schlag wie wichtig mir dieses Team geworden war, dieser Squad, diese Menschen.

Und ich merkte den Druck der seit dem wir zusammen gekommen waren, auf uns lag. Und zum letzten Mal ließ ich alles Revue passieren.

Dass Patrick und so einfach aufgespürt hatte und wie ich in den Nachrichten gehört hatte, dass eine Art Super Pflanze aus dem Beton geschossen war(natürlich hatte es nur Palle sein können), wie wir alle zusammen zu Dario gekommen waren und den Rest des Teams trafen. Wie ich merkte, dass Geister keine Gefahr darstellten und wie mir bei der Rettungsaktion von Palle sogar einer geholfen hatte.

So viel gutes in so viel schlechtem. Aber das schlechte blendet ich aus. Wir landeten auf einem Dach. Nicht das Dach des Towers natürlich. Ein paar Blocks davon entfernt, damit es nicht so auffällig war.

Wir wollte keine Aufmerksamkeit.

Sobald wir zum Stehen gekommen waren und Dominik uns das los zum aussteigen gab, sprang ich als erster aus dem Hubschrauber. Die anderen folgten nacheinander.

"Alles ist vorbereitet. Überall sind schützen verteilt. Ihr braucht keine Angst haben."
Ich blickte vom Dach. Am Tower merkte man, dass sich etwas zusammen braute. Es waren so viel weniger Leute darum verscharrt, als sonst. Ich ging ein Stück auf den Rand des Gebäudes zu. Maudado folgte meinem Beispiel und blieb neben mir stehen. Er atmete höhrbar ein und wieder aus.

"Nervös?" fragte ich.
Er nickte.
"Es wird klappen." sagte Maudado zu sich selbst.
Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf.

Was wenn sie ihn umbringen?
Wir wären zu spät da, um ihn zu helfen. Vielleicht würden die Nachrichten von Tim für einen Wandel sorgen, aber die Kosten sind jetzt schon enorm. Klar kann man ein Menschenleben nicht mit hunderten vergleichen, aber ich konnte nicht anders. Moral war komoliziert und oft auch schwer.

"Zombey, Maudado! Kommt. Los!" rief man uns zu.
Ich blickte zu Maudado und nickte einmal bestätigent und augenblicklich wurde sein Blick sicherer. Er nickte zurück.

Und wir drehten und zu den anderen und machten uns auf den Weg nach unten auf die Straße.

Die Agenten hatten sich dicke Jacken über ihre Waffen übergezogen, um möglichst wie Zivilisten zu wirken. Die Leute waren zwar an schwer bewaffnete Menschen gewöhnt, aber wir wollten immernoch der Aufmerksamkeit entfliehen.

Ich blickte in die Gesichter der Leute. Wenn sie ahnen würden, was hier passiert-und das werden sie sehr bald-dann würde es hier sicher anders aussehen. Nur konnte ich nicht einschätzen wie.

Würde man Angst spüren?
Wären die Häuser am brennen?
Würde man Schrei hören; Schüsse hören?
Würde die Leute einfach weiter machen?
Würde die Cyberware an Macht gewinnen?

Es gab so viele Möglichkeiten was passieren könnte. Alles fühlte sich falsch an. Etwas braute sich zusammen. Wir würden sehen welche Außmasse es erreichen würde.

Die Agenten begannen sich aufzuteilen. Jetzt wurde es ernst. Maudado, Tim, Dominik und ich liefen in das Gebäude, um den Deal auszumachen.

Die Türen waren immer offen. Das war nichts verwunderliches. Hier unten konnte man Post verschicken oder Beschwerden einreichen (was niemand tat). Am Rand war ein gläsernder Lift, in den wir einstiegen.

Wir wollten nach oben. Nach ganz oben. Ich drückte auf das höchste Stockwerk im Fahrstuhl und es ging los. Die Leute im Tower wussten sicher schon, dass wir hier waren. Der Tower war gut überwacht. Umso höher wir stiegen, desto besser konnte man die gesamte Stadt betrachten.

Und es war am dämmen, was dem ganzem einen wirklich ansehnlichen Touch gab und was überhaupt nicht in die angespannte Stimmung passte und uns alle trotzdem kurz die Ruhe gab, die wir so dringend brauchten.

Mit einem pling öffnete sich die Tür und wir setzten uns in Bewegung. Doch das Gebäude ging noch viel höher. Und wir waren schon in schwindelerregender Höhe. Ich atmete durch und blickte nach oben. Dann ging ich weiter.
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Sorry fürs warten lassen c;
Ich kann immernoch nicht versprechen wann das nächste Kapitel kommt. Aber im kommenden Jahr wird diese Fanfiction definitiv noch beendet qwp

~1041Wörter~

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