Von Sklaventreibern oder einfach nur dem Hausputz

669 69 7
                                    

"Du Lyra", merkte Kili an, der gerade mit Fili zusammen ins Wohnzimmer trat.
"Fili und ich haben es geschafft"
"Trotz deiner ungenauen Erklärung!", fügte Fili vorwurfsvoll hinzu. 
Ich seufzte nur. 
"Und jetzt werden wir alle einmal das Haus putzen, weil das mal nötig wäre. Schließlich wohnen hier momentan ein paar Zwerge...",
"Hah!", rief Leggy.
"Und Elben", verkündete ich.
Leggy zog eine Schnute.
 "Und ihr beiden", ich sah streng zu den beiden Zwergenbrüdern, "könnt mir danach was zu essen machen"

Fili stöhnte, Kili seufzte und Legolas sah die beiden mitleidig an. 
Ich stand auf und hielt auf die Abstellkammer zu. Dort bewahrten wir allen Putzkram auf. 

Mit einem rums landeten ein paar Lappen, Eimer und Flaschen vor den Mittelerdlern. 
"Leggy, würdest du das Bad übernehmen? Kili, Fili ihr macht das andere Bad. Bilbo, du darfst die Küche übernehmen und Thrandy, Thorin ihr könnt einmal durchsaugen", verkündete ich und begann dann allen ihre Aufgaben und die verschiedenen Putzmittel zu erklären. 

"Und das hier ist für das Bad. Fürs Klo, nehmt ihr bitte einen Extralappen."
"Und was machst du?", fragte Bilbo. 
"Ich? Ich werde die Wäsche aufhänge und alle Betten abziehen und die Bezüge waschen und aufhängen", sagte ich. 
Bilbo nickte zufrieden.
"Na dann..."
"Bilbo!?" Thorin klang echt entsetzt.
"Du kannst das doch nicht gutheißen! Ich bin ein König, ich putze ganz sicher nicht!"
"Da muss ich diesem Zwerg ausnahmsweise mal recht geben, Könige putzen nicht!"
"Ihr hört mir jetzt zu!", sagte ich streng und sah zu Thranduil und Thorin hoch. (Ja, ich bin kleiner als Thorin. Traurig, aber wahr)
"Hier in dieser Welt, seid ihr keine Könige. Ihr existiert hier eigentlich nicht und wenn euch irgendwer zu irgendeinem Amt bringt und ihr nirgendwo eingetragen seid, dann kommt ihr höchstwahrscheinlich ins Gefängnis"
"Die können uns nicht einsperren", fauchte Thorin, "Zur Not bringe ich die alle um, mit meinem..."
Ich grinste.
"Orcrist ist gut versteckt", unterbrach ich ihn. 
Der König unter dem Berg, ohne Berg seufzte und schnappte sich dann den Staubsauger. 
"Hat doch sowieso keinen Sinn Thrandy", sagte er. 
Der Elb seufzte ebenfalls und und half Thorin, den Staubsaugerstecker in die Steckdose zu stecken. 
Legolas nahm sich also seinen Kram und machte sich auf den Weg zum Gäste-WC. 
"Sklaventreiber...", murmelte er leise, als er an mir vorbeiging. 
Ich schnaubte einfach nur, drückte Kili und Fili ihre Sachen in die Hand und machte mich dann auf den Weg zu den Zimmern in denen die Mitties untergebracht waren. 

Die Bettwäsche war schwer. Also wirklich schwer, so schwer, dass ich zweimal fast zusammenbrach und mein Gesicht schon Krebsrot war, als ich die Wäsche gerade mal ein Stockwerk nach unten gebracht hatte.
Eins hatte ich noch vor mir.
Mein Atem ging stoßweise und ich ließ mich auf den Wäscheberg fallen, der mir mittlerweile schon entglitten war.
Warum ich nicht zweimal ging?
Zweimal zu laufen wäre wahrscheinlich ziemlich bescheuert gewesen, weil alle mich ausgelacht hätten, dass ich ein Lauch wäre.
Was ich ja auch war, aber das mussten die Mitties noch nicht unbedingt wissen.
Das wussten schon genug Leute.
Mara fing nämlich immer mit ihrem typischen Witz an.
'Was hat man, wenn man Lyra zerschneidet? Schnittlauch'
Maik und Luis, zwei Klassenkameraden mussten das auch schon öfter über sich ergehen lassen...

Mara konnte manchmal ganz schön fies sein. Sie riss Witze auf Kosten anderer und lachte dann auch noch.
Okay, ich gebs zu. Ich war auch manchmal ziemlich fies.
Aber was konnten wir dafür, wenn es niemand anderen gab, der unseren Humor hatte.
Nichts!

So hatten wir uns auch kennengelernt.
Beim Nachsitzen in der fünften Klasse.
Wir waren beide nicht so ganz nett gewesen und hatten zusammen Nachsitzen müssen.
Der Lehrer, bei dem wir unsere Strafe abgesessen haben hatte uns danach immer nur noch böse Blicke zugeworfen.
Warum wussten wir nicht ganz, vermuteten aber, dass es damit zusammenhing, dass wir uns, als er auf dem Klo war, seine  Aktentasche vorgenommen hatten.

Und dann waren die Klassen zur siebten hin aufgeteilt worden und wir waren in einer gelandet.

"Ähm, was machst du da?"
Ich sah auf.
"Ich denke nach", versuchte ich meine Pause zu vertuschen.
"Du bist ganz rot", sagte Fili.
"Sicher, dass das nicht zu schwer ist", fragte er und zog eine Augenbraue hoch.
Verdammt, warum konnte er das auch!? Das war unfair. Jetzt kam ich nicht mehr so cool rüber, wenn ich meine Augenbraue hoch zog.
"Nein!", sagte ich und sprang auf, schnappte mir die Wäsche erneut und wankte.
"Okay", meinte Fili und musterte mich skeptisch, als ich in die Richtung der Kellertür torkelte.
"Wo soll die Wäsche denn hin?" mischte sich Kili ein.
"Keller" brachte ich stockend hervor.
"Okay, weil du gehst grad in die Küche"

Ich unterdrückte einen Fluch.
"Es heißt, weil du gerade in die Küche gehst", verbesserte ich ihn und drehte mich um, um diesmal in die richtige Richtung zu wanken.

Zu meinem Unglück war die Tür zu und ich lief voll dagegen.
Nicht gerade hilfreich wenn man nichts sehen kann. Also merkt euch das!
"Ich helfe dir" sagte Fili und nahm mir anscheinend ein paar Sachen ab, denn ich konnte nun wieder etwas sehen.
Kili öffnete die Kellertür und ließ mich und seinen Bruder hindurchlaufen.

"Du Lyra?", Fili sah mich mit großen, treuen Augen an.
"Backen wir gleich?"
Gott, war der niedlich...
"Nein", sagte ich in einem erzieherischen Tonfall.
"Bitte..."
Er schob seine Unterlippe nach vorne und sah mich aus großen Augen an.
"N...nagut!", brummte ich leise und Fili schnappte sich wie ein kleines Kind meine Hand und dackelte, während wir die Treppe wieder hochstiegen hinter mir her.

Ja, ich weiß, heute ist nicht Freitag, aber ich habe es gestern einfach verpennt das hochzuladen...
Naja, ich hoffe es hat euch gefallen👋🏻🍩

Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt