Nika die Retterin in der Not

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Als wir durch die Haustür traten, empfing uns der durchdringende Gestank nach erbrochenem und Käsenudeln.
Ich rümpfte meine Nase und stellte eine Tüte ab.
Kili ließ Gollum herunter und Fili die anderen zwei Tüten.
Legolas hatte eine Packung Klopapier auf dem Arm, außerdem zwei Flaschen Traubensaft.
Letztere hatte er anstatt des Weins für seinen Vater mitgebracht. Außerdem eine Flasche Fassbrause.
Keine Ahnung warum er die hatte mitnehmen wollen, aber Elben musste man nicht verstehen.
Mein Handy brummte, woraufhin ich es aus meiner Tasche angelte.
Eine unbekannte Nummer hatte geschrieben.
Hey Kili, LG Niki
Ich seufzte und schrieb für Kili ein Hey zurück.
War ja schließlich auch mein Handy, also...
"Ada! Ich habe dir was mitgebracht!", brüllte Legolas ins Haus und eine Frau, die gerade auf dem Bürgersteig vor dem Haus entlang stiefelte verzog missbilligend ihr Gesicht.
Deshalb schloss ich einfach die Tür.

"Was denn?", fragte der Elbenkönig, als wir das Wohnzimmer betraten.
"So komischer Saft", entgegnete sein Sohn.
"Eigentlich Wein, nur ohne Alkohol"
"Aber der Alkohol ist doch das beste!", weinerlich sah der Elb uns an.
Was war den mit dem Falsch?
Mara kam gerade aus der Küche.
"Deine Kotze ist jetzt weg, Thrandy", sagte sie.
"Nenn mich nicht Thrandy", schmollte der Elb, wie ein kleines Kind.
Ich seufzte.
Ich seufzte in letzter Zeit viel zu oft. Vielleicht war das ja so eine Sucht...?
Und bei dem Gedanken entwich mir wieder ein Seufzer.

"Er hat erst geschlafen und dann gebrochen", erklärte Mara Legolas gerade.
Der nickte nur und setzte sich mit einem besorgtem Gesichtsausdruck neben seinen Vater und legte ihm eine Hand auf die Stirn.
Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
Bagginshield lag gemeinsam in einem Sessel und schliefen.
Ich seufzte wieder.
Mein Gott, waren die niedlich...
Oh, ich meinte natürlich bei Yavanna, waren die niedlich!
"Er hat Fieber", riss Legolas mich aus meinen Bagginshield Gedanken. "Wer?", fragte Bilbo, der anscheinend gerade aufgewacht war.

Er gähnte kurz und stand dann auf.
Dabei versagten seine Beine allerdings und er kippte um.
Dadurch wachte Thorin dann auch auf.
Schnell eilte ich zu Bilbo und betastete seine Stirn. Sie war heiß. Sehr heiß.
"Mir ist kalt", murmelte Bilbo schwach und machte sich klein.
"Thorin, trag ihn hoch in euer Zimmer, Leggy, Fili, ihr tragt Thrandy und Kili, du kümmerst dich um Gollum", befahl ich dann.
"Ey, ey sir", grinste Fili und packte dann Thrandy an dessen Kopfseite.

Mara zog ich dann mit vor das Bücherregal und wir begannen alle möglichen Heilungsbücher herauszukramen.
Irgendwann stand sie entkräftet auf.
"Ich glaube, ich mache denen Tee und du suchst weiter. Und wenn du nichts findest, ruf deine Mutter an", sagte sie leise und schlurfte in die Küche.
Sie war blass.
Genauso blass, wie Thrandy und Bilbo.
Besorgt sah ich ihr nach.
Das durfte doch nicht wahr sein...

"Du gehst jetzt nach hause und ruhst dich aus", sagte Fili streng zu meiner besten Freundin und schob sie zur Tür heraus.
"Wir schaffen das schon", schob ich noch nach und nickte ihr aufmunternd zu.
Mara hatte angefangen die gleichen Symptome wie Bilbo und Thrandy zu zeigen und wir mussten sie jetzt wohl oder übel nach hause schicken.
Kili war auch krank geworden und Gollum verzog sich seitdem im Keller und ließ sich auch nicht mehr hervorlocken.
Legolas war kaum zu etwas fähig, so besorgt war er um seine Vater und Thorin stand die ganze Zeit in der Küche und machte den kranken irgendwelche stärkenden, zwergischen Suppen.
Geholfen hatten sie allerdings noch nicht.

Fili rieb sich über die Augen.
"Kili war erst einmal krank. Als kleines Kind. Ich mache mir sorgen"
Der blonde Zwerg hatte Ringe unter den Augen. Ich drehte mich kurz zum Spiegel um, der hinter im Flur hing.
Ich hatte auch Ringe unter Augen.
Ich klopfte ihm auf die Schulter.
"Wird schon", murmelte ich und machte mich dann wieder auf den Weg ins Wohnzimmer um in den Heilbüchern zu lesen.
Bisher wusste ich nur, dass irgendso Kügelchen helfen sollten, die wir natürlich nicht zu hause hatten.
Alles in allem, war die ganze Situation ziemlich hoffnungslos...

Ein paar Stunden später hatte Legolas allerdings die rettende Idee.
"Ruf doch Nika an", hatte er gesagt und jetzt saß ich hier, mit meinem in der Hand und das Freizeichen tutete.
"Hallo", meldete sich das Mädchen.
"Hi, hier ist Lyra. Das Mädchen, das dir vorhin Kilis Nummer gegeben hat"
"Oh", sagte sie nur.
"Kannst du herkommen, ich brauche deine Hilfe"
Erst war es still. Dann ertönte ein ja.
Also teilte ich ihr schnell die Adresse mit und legte dann auf.

"Also vorab solltest du wissen, dass die hier alle aus Mittelerde kommen", begann ich meine Erklärung.
Nika sah mich so an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.
"Ich beweise es dir"
"Und wie?", fraget sie dann skeptisch.
"Fili, kommst du bitte mal!", rief ich und der besagte Zwerg setze sich neben mich.
Ich flüsterte ihm etwas ins Ohr, und er stand wortlos auf und verließ den Raum.
Wir warteten. Und warteten. Und dann kam er wieder.
In der Hand hielt er ein paar Dolche und Orcrist.
"Hast du da...?", Thorin kam aus der Küche gestürmt.
"Gib mir Orcrist!", verlangte er dann.
"Nein", sagte Fili nur und reichte Kilis Bekanntschaft dann einen Dolch.
"Der sieht aus, wie der von Fili", murmelte sie.
"Es ist ja auch meiner", meinte der blonde Zwerg dann und nahm ihr den Dolch wieder ab.
Orcrist durfte sie allerdings nicht halten, da Thorin lautstark protestierte und seinem Neffen fast das Schwert aus der Hand riss.
Aus Sicherheitsgründen brachte Fili dann wieder in den Keller.

Nika sah mich einfach nur an.
"Ich habe Tauriel kennengelernt", sagte sie leise.
"Vor ein paar Wochen ist sie einfach verschwunden, aber wir hatten echt viel Spaß zusammen. Sie hat mir von Legolas erzählt und von Thranduil..."
Die schwarzhaarige vor mir brach einfach ab.
"Deshalb glaube ich dir", sagte sie dann.
Ich seufzte erleichtert.
"Du solltest nicht so viel seufzen", meinte sie dann und grinste.
"Aber warum wolltest du, dass ich herkomme?"
"Bilbo, Kili und Thrandy sind krank"
Sie sah mich einfach nur an und seufzte.
"Du solltest nicht so viel Seufzen", zitierte ich sie und grinste schwach.
"Na komm, ich kenne mich ein bisschen mit Heilpflanzen aus", meinte sie dann und stand auf.
"Lass uns den kranken helfen!"
Sie legte eine Hand in die Luft.
Ich legte meine auf ihre, Fili legte seine auf meine, Legolas, der gerade runtergekommen war, um neue Suppe zu holen, legte seine auf Filis und Thorin der die ganze Zeit ihm Türrrahmen gelehnt hatte legte seine auf Legolas. Allerdings mit einem nicht ganz so netten Gesichtsausdruck.

Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt