Warum Leggy seine Socken nicht wechselt und Thorins Peinlichkeitsmeter

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"Alles fing damit an, dass es eines Winters so furchtbar kalt wurde", erzählte der blonde Elbenkönig. Gebannt hingen alle an seinen Lippen. Außer Leggy, der stopfte sich eine Scheibe Toastbrot in den Mund. Woher er das schon wieder hatte...?
"Meine beste Schneiderin, war zusätzlich noch eine sehr begnadete Strickerin. Also bat ich sie, mir Socken zu stricken. So schöne warme, mit Plüsch besetzt. Für meinen Sohn ab ich dann ebenfalls welche in Auftrag. Pink. Das war damals seine Lieblingsfarbe"
"Ada!", warf Legolas ein. Thrandy seinerseits ignorierte ihn allerdings voll und ganz.
"Und Legolas trug diese Socken jeden Tag. In ihnen war zusätzlich noch echtes Gold eingesponnen. Allerdings bekamen irgendwann die anderen Elben davon mit. Sie alle wollten nun Wollsocken, mir eingesponnenem Gold. Allerdings gab es von dieser Goldwolle nichts mehr, also blieben Legolas Socken die einzigen mit Gold. Doch eines Tages wurden diese Socken gestohlen. Legolas hatte sie ausgezogen um eine Bad zu nehmen und auf sein Bett gelegt. Es war eine Tragödie. Legolas schrie und heulte, denn es waren seine Lieblingssocken gewesen. Ich konnte nichts mit einem schreiendem Sohn anfangen, also setzte ich alles daran, die Socken zu finden. Vorher hatte ich natürlich versucht ihm neue Socken zu geben, allerdings lehnte er diese konsequent ab. Und dann ereignete sich der erste Mord.
Ein Dienstmädchen, dass die Socken besessen hatte, was wir allerdings erst später herausfanden. Sie wurde erwürgt. Mit was wussten wir damals noch nicht... Es waren die Socken gewesen. Auch der nächste Besitzer der Socken, verstarb durch ersticken. Nach einiger Zeit war klar, dass der Mord immer etwas mit den Socken zu tun gehabt hatte und so verfolgten wir die Spur, bis wir den fanden, der die Socken besaß. Es war eine Köchinnen, die sie besaß. Wir sperrten sie ein und Legolas bekam seine Socken wieder. Allerdings waren sie sehr verschimmelt. Warum, wissen wir allerdings immer noch nicht. Als er das sah, heulte er natürlich noch mehr. Also ließ ich die Socken professionell reinigen. Bis heute stinken sie ein wenig nach Schimmel, was sich wohl auch auf die Füße meines Sohnes übertragen haben muss...
Jedenfalls zieht er sie auch nicht mehr aus, aus Angst sie könnten erneut geklaut werden", schloss Thrandy seine Erzählung ab.

Ich ließ meine Augen zu Leggy gleiten. Er war rosarot angelaufen und versuchte dies hinter seinen langen, blonden Haaren zu verstecken. Kili brach in ein prustendes Lachen aus.
"Pinke...Glitzer... Socken...!?"
Er japste nach Luft.
Legolas setzte einen beleidigten Gesichtsausdruck auf.
"Sie waren nicht glitzernd, sondern golden!"
Thrandy schien ziemlich zufrieden mit sich.
"Bin ich nicht ein guter Vater?"
"Du erreichst ein höheres Peinlichkeitsmeter als mein eigener Vater", grinste ich.
Meine Sorgen von heute Morgen waren komplett vergessen.
"Ne Lyra, dein Vater ist nochmal ein anderes Kaliber...", murmelte Mara leise. Ich schüttelte vehement den Kopf.
"Also mit deinem kann ja wohl keiner mithalten", konterte ich dann.
Plötzlich mischte sich der blonde Zwerg ein.
"Also ihr wisst nicht, wie Thorin ist... Ich meine er war ja irgendwie wie ein Vater für uns und er war ziemlich peinlich"
"Nein Fili, dass erzählst du nicht!", protestierte sein Bruder lautstark.
"Das ist viel peinlicher für mich..."
Fili verzog belustigt seine Lippen.
"Ich werd's trotzdem erzählen", entschied er dann.

"Also, wo fange ich am besten an. Genau! Am besten damit, dass Kili immer die Angewohnheit hatte überall und immer anzufangen zu singen. Also wirklich überall. Beim Spazieren, in der Schule, Bein Baden, beim Lesen, beim Kämpfen... Naja halt überall! Und einmal hat er halt bei so einer wichtigen Besprechung von Thorin gesummt, wo wir zuhören sollten, um uns weiterzubilden. Ob ich mich dadurch wirklich weitergebildet habe, ist zweifelhaft, aber das ist eine andere Sache..."
"Fili?", meinet Thorin warnend. 
"Ich war halt müde!", verteidigte sich der blonde Zwerg und erzählte dann weiter. 
"Thorin ist ausgerastet, dass könnt ihr euch nicht vorstellen. Vor allem nachdem die Abgeordneten seine Erziehung kritisiert hatten...
Kili musste zwei Tage draußen schlafen, die Strafe war allerdings von unserer Mutter. Und dann ein paar Wochen später hat Thorin ihm richtig heimgezahlt. Kili wollte mit so ein paar anderen Zwergen und seiner... Wie sagt man? Seinem Crush? ...übernachten. Thorin ist dann aufgetaucht und hat ihm seinen Teddy und so einen pinken Schlafanzug gebracht und noch irgendwas gesagt. ICh habs nicht richtig verstand und die beiden wollen es nicht erzählen. Auf jeden Fall haben Kili dann alle ausgelacht. Selbst in der Schule sind sie draufrumgeritten. Es hat fünf Jahre gebraucht, bis sie es vergessen hatten"

Niemand lachte, niemand sprach. Bis es dann aus Leggy rausbrach. Ich persönlich fand es ehrlich gesagt nicht so lustig...
Kili und Thorin anscheinend auch nicht. Die beiden ermordeten Fili gerade mit ihren Blicken. 
Mara und ich sahen uns an. Das erreichte nicht annähernd das Peinlichkeitsmeter unserer Väter. sagten wir allerdings nicht. 
Ich seufzte kurz und schob den beiden dann die letzten zwei Pancakes rüber. Dankbar lächelte der jüngere mich schief an. Ich grinste zurück. 

Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt