Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde Elben

Das Unterhosenproblem

"Wer ist das? Mein Schatzzz!", zischte eine Stimme aus der Dunkelheit.
"Ach du scheiße!", kreischte ich.
"Ist das Gollum?!"
"Nein, nur Sauron", schnaubte Mara sarkastisch.
"Wo ist Sauron?", brüllte Thranduil und seine Hand fuhr dort hin, wo sein Schwert normalerweise hing.
"Verdammte Scheiße!", fluchte er.
Überrascht da ich ihn an.
Woher hatte erw das den bitte?
(Von mir ganz sicher nicht! *hust, hust*)

"Gollum, Gollum...!"
"Sag Mal, hast du was im Hals?", fragte ich das Wesen vor mir überfordert.
"Warum sollten wir etwas im Hals haben mein Schatz?", fragte Gollum und machte große Augen.
"Wir müssen sie ignorieren...
Ja mein Schatz, dass müssen wir!"
Verzweifelt blickte ich zu meiner besten Freundin.
"Was machen wir denn jetzt?"
"Mich hier rausholen?", meldete sich eine ängstlich Stimme zu Wort.

"Oh mein Gott! Bilbo!", kreischte Mara.
Sie stützte an Gollum vorbei auf Bilbo zu und zog ihn aus dem Schuppen.
"Was machen wir jetzt mit dem?", fragte sie mich dann.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Ihn mit rein nehmen. Hier draußen erfriert er sonst..."
"Lyra! Es ist Sommer und ich will Gollum nicht drinnen haben!", kreischte sie.
"Aber...", protestierte ich.
"Er ist cool!"

Mara schüttelte den Kopf und seufzte.
"Auf jeden Fall braucht er eine neue Unterhose", sagt ich dann noch.
"Was ist eine Unterhose mein Schatzzz?", zischte Gollum aus dem Schuppen.
Ich griff herein und packte ihn am Arm.
"Lasst uns los!", kreischte er plötzlich, doch ich dachte gar nicht daran.
"Mara! Hol die Hundeleine!", befahl ich meiner besten Freundin.
Sie nickte.
"Das ist doch vernünftig!", stimmte sie mir zu und verschwand.

"Bilbo! Du gehst zum Kleiderschrank im Zimmer von Fili und Kili und suchst eine einfarbige Boxershorts heraus, klar?"
Er nickte und verschwand.
"Und bring gleich noch ein T-Shirt und eine Hose mit", fügte ich noch hinzu.
Angesprochener nickte und folgte meiner Freundin ins Haus.
Ich packte Gollum fester und schleppte ihn zur Terrassentür.
Er jaulte die ganze Zeit.
Thorin, Fili, Kili, Legolas und Thranduil starrten und hinterher.
"Kommt schon, sonst Sperre ich euch aus", sagte ich dann zu ihnen.

Die fünf kamen langsam auf die Tür zu, da tauchte Mara auch schon mit einer Hundeleine meiner Hündin auf, die meine Eltern aus irgendeinem Grund mit auf ihre Reise mitgenommen.
Sie legte Gollum die Schlaufe um den Hals und drückte mir das andere Ende in die Hand.

Ich ließ Gollums Arm los und griff die Leine.
"Thorin, Kili, Fili, helft ihr mir? Wir müssen ihn zum Baden bringen", fragte ich die drei Zwerge.
Fili und Kili nickten begeistert, während Thorin die Nase rümpfte und angwiedert den Kopf schüttelte.

"Ich bin ein König und werde dir ganz sicher nicht mit diesem Geschöpf helfen", verkündete er.
"Fili und Kili, ihr auch nicht!"
"Aber Onkel...", fing Fili an zu protestieren.
"Thorin, du willst doch sicher morgen nochmal was Backen oder?", fragte ich den König.
Er verzog das Gesicht und grummelte in seinem Bart etwas, was ich nicht verstand.
Dann stapfte er hinter seinen Neffen her, auf mich zu.
"Können wir noch fernsehen?", meldet sich Thranduil zu Wort.
Er kaute auf einem Kaugummi und herum und fuhr sich ständig durch die kurzen, blonden Haare.
Legolas nickte bekräftigend.
Ich seufzte.
"Na gut, aber nur bis neun und wenn..."

"Ich muss jetzt nach Hause", unterbrach Mara mich.
Ich nickte und warf ihr danach noch einen beleidigten Blick zu, weil sie meine Rede beendet hatte.
Ich hatte nämlich ein Faible für ausschweifende Reden.
Einmal in der Grundschule...
Okay, ich höre auf!

"Morgen kann ich nicht kommen, meine Mutter will gerne mit der ganzen Familie in die Stadt..."
"Aber... Ich brauche deine Hilfe! Vor allem jetzt mit Sméagol!", protestierte ich.
"So hat uns lange niemand mehr genannt meine Schatzzz!", mischte auch Gollum ein.
Das hatte er doch Mal zu Frodo gesagt...

Ich ging aber nicht auf seine Bemerkung ein.
"Mara!"
"Ich versuche sie zu überreden, dass ich bei dir bleiben kann", tröstete sie mich.
Dann lief sie durchs Wohnzimmer in den Flur und dich hörte nur noch die Haustür ins Schloss fallen.

"Nein! Nein!", kreischte Gollum und sah mich mit seinen riesigen, süßen Augen traurig an.
"Nein! Keine komische Kleidung von Menschen! Und sag den Zwergen und dem Hobbit sie sollen uns loslassen!", weinte er.
Ich seufzte und hob erneut die Brause.
Dann machte ich sie an und spritzte das Wesen, was so kläglich vor mir in der Badewanne hockte ab.
Gollum versuchte zu entkommen, aber er hatte nicht mit der Stärke der Zwerge gerechnet.
Sie hielten ihn eisern umklammert.

Als ich befand, dass alles Duschgel von Gollums Körper war, mache ich die Brause aus und schmiss ihm ein Handtuch über.
Er wandt sich hin und her, während ich ihn abtrocknete.
"Fili, Kili, bitte einmal aus der Wanne heben!", bat ich die zwei Brüder.
"Bilbo, bitte das Shirt"
Zweifelnd sah Thorin mich darauf hin an und stoppte den Hobbit in der Bewegung.

"Sicher?", fragte er.
"Ich meine, wenn er das dann kaputt macht? Und so wie er drauf ist..."
"Gollum! Er heißt Gollum... Oder Sméagol", erklärte ich dem schwarzhaarigen Zwerg.
"Aber sonst hast du Recht", stimmte ich ihm nach einigen Minuten Überlegungszeit zu.
Dann schnappte ich mir die Boxershorts von meinem Bruder und hielt sie Gollum hin.
"Zieh das an, bitte...", versuchte ich es.

"Ihh! Kein rot!", brüllte er.
Ich schüttelte den Kopf und legte die rote Unterhose auf den, schon beachtlich hohen Stapel aus anderen Unterhosen.
Alles Farben, die Gollum nicht anziehen wollte.
"Die hier?"
Sie war quitschgelb.
Diesmal hielt Gollums ich die Augen zu und kreischte auf.
"Nein, nicht die Farbe der Sonne mein Schatzzz!"
Er hatte die Farben rot, blau, grün, türkis, braun, das alles in neon und kariert schon abgelehnt.

Erneut verließ ich das Badezimmer, um weitere Shorts zu holen.
Als ich den Schrank meines Bruders öffnete und hineinlangte fiel mir eine weitere ins Auge.
Sie war, sagen wir, sie war sehr farbenfroh.
Vielleicht...

"Oh! Wie schön!", grinste Gollum und zeigte dabei seine neun Zähne, die allesamt nicht sehr gepflegt waren. Außerdem stank er gewaltig aus seinem Mund.
Da müsste man Mal mit einer Zahnbürste ran, aber Mal ehrlich, dass wäre Zahnpasta Verschwendung!
Gollum nahm sich die Unterhose und streifte sie sich über.
Und jetzt kann ich sie endlich beschreiben!
Sie war rot, mit blauen, grünen, gelben und schwarzen Punkten.
Sie sah eher aus, wie eine Badehose, aber gut.
Wenn er er sie mochte...

"Super, dass wäre dann geklärt", seufzte ich und nahm den Stapel aus abelgelehnten Shorts auf meine Arm.
Die Unterhosen brachte ich wieder zurück ins Zimmer meines Bruders.

Plötzlich hörte ich ein kreischen.
Es klang verdächtig nach Gollum, danach vernahm ich meinen Klingelton.
"Lass das los!", hörte ich Bilbo rufen und als ich ins Bad kam, sah ich auch, um was es ging.
Gollum und Bilbo rangelten um mein Handy.
Gollum wollte es wohl zerstören und der Hobbit retten.
Ich ging dazwischen und schnappte es mir.
"Danke Bilbo", grinste ich, dann nahm ich ab.
"Lyra!"
Es war Mara.
"Wir... Wir haben ein Problem"
Sie klang nicht sehr glücklich.
"Wenn ich morgen mit dir und den Mittelerdlern etwas machen will, dann muss meine kleine Schwester dabei sein und meine Mutter glaubt, dass nur du es bist..."