Wenn Zwerge zu Fanboys mutieren...

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"Willkommen im trauten Heim von Familie Sturm!", grinste ich und blickte den blonden Zwerg neben mir an.
Kili und ich waren gestern Abend, noch nach Hause gefahren, während Fili im Krankenhaus geblieben war.
Es war zehn Uhr Morgens und ich hatte letzteren abgeholt.
"Das Essen da hat scheußlich geschmeckt...und da waren überall so komische Geräte...", beschwerte sich der Zwerg.
Fili trat durch die Tür und ich schloss sie hinter uns wieder.
Ein Jemand kam auf Fili zugestürzt.
Es war Thorin. Er nahm seinen Neffen fest in den Arm und redete sofort drauf los.
"Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Was ist denn überhaupt passiert?"
"Also...", begann ich.
"Fili hat anscheinend eine Erdnussallergie. Wie haben auch Spritzen und so bekommen, aber er darf keine Erdnüsse mehr essen"
Mara, die im Türrahmen stand, strich sich erleichtert über die Stirn.
"Dann ist ja gut", sagte sie.
Sie hatte gestern Nacht hier geschlafen um mir zu helfen. Die beiden verbliebenen Zwerge hatte nämlich sehr viel Pflege benötigt.
"Ich habe Hunger", sagte Fili.
Kili stürzte aus der Küche.
"Dir geht es gut! Dann komm, die anderen haben schon gegessen"
Thorin gesellte sich zu seinen, die in der Küche verschwunden waren.
"Du Lyra..."
"Ja Bilbo?"
"Was machen wir heute überhaupt noch?"
Ich sah zu Mara.
"Irgendwas geplant?"
"Ne, aber wir könnten Harry Potter oder Fluch der Karibik gucken,...oder wir gucken der Hobbit weiter..."
"Nicht den Film", mischte sich Bilbo ein.
"Ich möchte nichts über die Zukunft wissen!"
Ich nickte.
"Das ist sehr vernünftig"
"Fluch der Karibik?", fragte Mara erneut.
"Du willst doch nur Orlando Bloom sehen oder?", grinste ich.
"Wer ist Orlando Bloom denn schon wieder?", ertönte eine genervte Stimme, die verdächtig nach Thrandy klang.
"Herr Gott! Thranduil! Kannst du vielleicht nicht immer so schlecht gelaunt sein?!", fauchte meine beste Freundin.
"Das geht schon seit gestern Abend so", flüsterte sie dann noch zu mir.
Ich verzog das Gesicht.
"Du arme... Aber um noch Mal auf deine Frage zurückzukommen, Fluch der Karibik ist eine gute Idee"
Dann wandte ich mich an Thrandy.
"Holst du Legolas?"
Angesprochener nickte mit zusammengepressten Lippen und einem verkniffenen Gesichtsausdruck.
Er verschwand im Wohnzimmer und man hörte ihn die Treppe nach oben poltern.

"Was ist Fluch der Karibik?", fragte Bilbo.
"Eine Filmreihe", sagte Mara.
"Und worum geht es da?"
Sie seufzte.
"Also..."
Ich verdrückte mich in die Küche, wo die drei Zwerge am Tisch saßen und Brötchen mampften.
"Ihr habt doch gerade erst gegessen...!", sagte ich verzweifelt.
"Man kann nie genug essen!", lehrte Kili mich.
Ich seufzte.
"Wir gucken gleich einen Film"
"Au ja!", rief Fili begeistert, während Thorin zeitgleich brummte, er müsse noch drei Brötchen essen.
"Dann isst du sie halt heute Abend Thorin!"
Erneut brummte der Zwerg etwas, was ich aber nicht verstand.
Kili drückte sich noch schnell sein restliches Brötchen in den Mund und sprang kauend auf.
"Auaf gähtsch!", nuschelte er und ein Brotkrümel traf seinen Bruder.
Der griff seinerseits nach einem Krümel und warf ihn auf Kili.
"Häi!", protestierte der mit vollem Mund.
Thorin griff nun endlich ein.
"Hört auf damit, ihr seid ja keine Zwerglinge mehr!", grummelte er und erhob sich.
Dann verschwand er ins Wohnzimmer.
Seine Neffen und ich folgten.

Im Wohnzimmer lief der Fernseher schon und Bilbo, Thrandy, Legolas und Mara saßen auf dem Sofa.
Ich schmiss mich ebenfalls darauf, während Fili und Kili mit einem Sessel vorlieb nahmen und Thorin sich zwischen Thrandy und Bilbo quetschte
Natürlich stieß das auf Protest von Seiten Thranduils, aber das überhörte jeder geflissentlich.
Mara schaltete den Film an und es ging los.
Will brachte den Degen zu Elizabeths Vater, während Jack Sparrow auf seinem 'Boot' im Hafen anlegte und vor der Marine floh.
Das erste Mal, als der Pirat auf dem Bildschirm zu sehen war, schrien Fili und Kili vor Freude auf und jubelten ihm immer wieder zu, wenn er einen Stunt hinlegte.
"Ja! Jack! Komm schon!", brüllte Fili gerade.
"Will! Will! Will!", brüllte hingegen Kili, der entschieden hatte, dass er Will cooler fand oder 'kuhler', wie er es ausdrückte.
Irgendwie süß.

Als Elizabeth dann später mit dem Medaillon auf die Black Pearl stieg, war es um die Jungs geschehen und sie brüllten lauthals, was für eine dumme Idee das doch wäre.
Thrandy, Leggy, Mara und ich hielten uns die Ohren zu.
"Ihr wisst schon, dass diese Leute euch nicht hören oder?", fragte Mara in einer Gebrüllpause.
"Was?!"
Kili klang aufrichtig entsetzt, während Fili uns nur mit großen Augen anstarrte und sagte.
"Das heißt, Jack ist nicht echt?"
Mara schüttelte den Kopf.
"Leider nein..."
Kili vergrub jaulend den Kopf im Kissen, während Fili fragte.
"Heißt das, wir sind jetzt Fängörls?"
"Nein, Fanboys!", erklärte Mara, während ich mir an Kili ein Beispiel nahm und meinen Kopf in einem Kissen vergrub.
"Warum sind sie so unterbelichtet?", nuschelte ich ins Kissen.
"Wenn wir nach Mittelerde gekommen wären, dann würden wir auch kaum was wissen!", verteidigte meine beste Freundin die Durinsbrüder.
Ich nickte halbherzig und richtete mich wieder auf.
"Und wen mögt ihr am liebsten?", fragte ich dann unsere beiden Elben.
"Ich finde Norringten ganz gut", meine Thranduil leise.
Legolas schüttelte den Kopf.
"Barbossa! Der hat Mumm in den Knochen!"
Oh! Das hatte ich nicht erwartet. Unser Elblein war also ein Bösewicht-Fan...
Darüber ob Barbossa ein Bösewicht war, könnte man sich jetzt aber streiten.

Als der zweite Film, den wir mittlerweile eingelegt hatten, zu Ende war, brüllte Fili, er wolle weitergucken. Kili stimmte ihm lauthals zu.
Der Elbenkönig ware davon wohl nicht so begeistert, denn er schüttelte verzweifelt den Kopf und murmelte,
"Da spiele ich noch liebe Monopoly", in seinen nicht vorhandenen Bart und steckte sich einen Streifen Kaugummi in den Mund.
Dass er noch Kaugummi aß, verwunderte mich allerdings.
Legolas wollte wohl weiterschauen, denn er starrte wie gebannt auf den Fernseher.
"Aber wir müssen langsam Mal Essen", wendete ich ein.
"Ich mach das", ertönte eine Stimme links von mir.
Thorin hatte sich erhoben und sah mich erwartungsvoll an.
"Aber...keine Erdnüsse und... Weißt du was, wir nehmen noch Bilbo mit und kochen dann gemeinsam. Okay?"
Das letze war an besagten Hobbit gerichtete.
Der nickte und ließ sich von Thorin hochziehen.
"Mara, pass auf, dass er sich nicht unsterblich in Elizabeth verliebt", meiner ich und deutete auf Legolas, der wie gebannt auf das Bild von ihr starrte. Er hielt eine Filmverpackung in der Hand und sabberte fast darauf.
Fili und Kili hingegen diskutieren ausgiebig darüber, ob die Sachen die Jack machte moralisch korrekt waren.
Die Leute die ich fangirlte, fanboyten wohl den Piraten.
Mit einem letzten Blick auf die beiden Zwerge und die Elben machte ich mich auf den Weg in die Küche.

Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt