Weihnachtsspecial 2.0 (2021)

337 29 1
                                    

Ich atmete den Geruch aus Tannen, Schnee und Bergluft ein, als Mara und ich unsanft auf einer schneebedeckten Straße landeten. Meine Winterjacke hatte ich bis zum Kinn zugemacht und meine Schultern hochgezogen. Meiner besten Freundin ging es nicht anders. 
Außerdem musste sie noch den Rucksack mit den Geschenken tragen. Und jetzt verurteilt mich nicht, wir hatten es schließlich gelost!
Okay, ich hatte sie angelogen, denn eigentlich hatte ich den Stein gehabt, aber es war zu lustig sie mit diesem Rucksack rumrennen zu sehen. Und meine sadistische Ader brauchte auch mal Zeit um sich auszuleben!
Ich schnieft und begann durch den Schnee auf den großen Berg vor uns zu zustapfen. Meine Stiefel waren nach drei Schritten komplett durchnässt. Maras nicht. Die waren nämlich dicht und praktisch. Ich hätte doch die hässlicheren kaufen sollen. 
Meine Zehen fühlten sich an wie Eiszapfen. Obwohl ich nicht wusste ob das physikalisch möglich war. 

Ich seufzte und die Luft, die meiner Nase entwich machte eine Dampfwolke in der kalten Luft. 
Mara schniefte auch einmal kurz und schloss dann zu mir auf. 
"Warum könne die nicht einfach zu uns kommen, bei uns ist es nicht so kalt!"
"Bei uns wäre dann aber auch Nathan vorbeigekommen", murrte ich. 
"Was ist daran so schlimm?", fragte sie. 
Ich seufzte nur. 
"Du magst ihn nicht und, was kann ich dafür?"
Ich antwortete nicht. 
Nathan war Maras neuer Freund. Er war nervig, Aktienunternehmer, hatte schweineviel Geld und war nervig. Außerdem lief er immer im Anzug rum, hatte keine Fantasie und mochte mich nicht. Ach hatte ich schon gesagt, dass er nervig war?
"Sprich es nicht aus, ich weiß, dass du ihn nervig findest. Er findet dich übrigens kindisch"
Meine Augen verengten sich zu schlitzen. Nicht nur, weil der Wind mir Schnee in die Augen trieb. 
"Könnt ihr wenigsten an meinem Geburtstag im Januar nett zueinander sein?", fragte sie leise. 
"Wenn er mich nicht beleidigt, oder etwas gegen meinen Kleidungstil sagt, oder gegen die Einrichtung unserer WG, oder gegen meinen Musikgeschmack, oder gegen Fili"
Mara seufzte. 
"Dann mach das aber auch nicht bei ihm", forderte sie. 
"Mal sehen", murmelte ich leise, sodass sie mich nicht hörte. 
Nathan konnte mich mal. 

"Ich glaub da drüben sind Menschen", hörten wir eine tiefe Stimme. 
"Könnten auch Zwerge sein", sagte eine andere Stimme. 
"Wir sollten sie auf jeden Fall in den Berg bringen. Der Schneesturm geht gleich los", sagte die erste Stimme wieder und der Schnee vor uns knirschte. 
Aus dem dichten Nebel vor uns traten zwei Zwerge. 
"Sind anscheinend kleinwüchsige Menschen oder so", sagte der eine. 
Ich räusperte mich. 
"So klein sind wir auch nicht", beschwerte sich Mara.
Sie war zwar nicht klein, aber egal.

Die Zwerge ignorierten uns und redeten weiterhin leise miteinander. 
"Sollen wir sie mitnehmen und zu Fili bringen, er hat ja gesagt, dass vielleicht jemand kommt", murmelte der eine. 
"Ja, aber zwei Menschen?", erwiderte der andere skeptisch. 
Mara wurde das nun alles zu bunt, denn sie stapfte einfach los, an den beiden vorbei in Richtung Berg. 
Die Zwerge drehten sich perplex zu ihr um, während sie an ihnen vorbeiging. 
Ich, begabt wie ich war, eilte ihr hinterher und flog direkt hin. Der Schnee drückte sich an meine Wangen und mir lief es kalt den Rücken runter. Mara grinste nur belustigt, wie es eine beste Freundin eben tut und machte keine Anstalten mir aufzuhelfen. 
"Ist das die Rache für den Vorfall gestern mit Nathan?", ächzte ich beim aufstehen. 
Sie antwortete nicht, sondern ging einfach weiter, sobald ich stand. 
Ich seufzte und eilte ihr nach. 
"Ich kann ja auch nichts dafür, er hat ja meine Kekse gegessen und du weißt, wie ich dann werde und er weiß das nicht, weil du ihm das nicht gesagt hast. Das bedeutet eigentlich ist es deine Schuld", verteidigte ich mein gestriges Verhalten.
Mara antwortete mir auch hier nicht, sondern seufzte nur. 
"Hey wartet mal!", rief uns einer der Zwerge hinterher und wir blieben stehen. 

"Danke nochmal", meinte Mara an den einen der beiden Zwerge gewandt, die uns dann schließlich zum Erebor begleitet hatten. 
"Ich gehe Lord Fili bescheid sagen, dass zwei Fremde da sind", meinte der andere, dessen Namen ich schon wieder vergessen hatte, obwohl er ihn erst vor fünf Minuten gesagt hatte. 
In der Zeit, in der wir also warteten, schaute ich mich im Erebor um. 
An der hohen Decke in der Eingangshalle hingen Kronleuchter mit echten Kerzen, wobei ich mich fragte, wie sie angezündet wurden. 
Die Wände bestanden aus irgendeinem Edelstein, denn sie glitzerten leicht bläulich. 
Der Zwerg, der noch bei uns war musste meinen Blick bemerkt haben, denn er begann zu sprechen; "Die Wände sind aus blauem Topas und die Decke aus schwarzem Turmalin. 
Mara pfiff durch die Zähne. 
"Ist doch voll teuer sowas"
Der Zwerg, ich meinte mich zu erinnern, dass er Hagsil hieß, schüttelte den Kopf. 
"Wir bauen es ja selbst ab, dass heißt es gehört uns und das hier in der Halle ist ein hundertstel von dem, wes wir mittlerweile abgebaut und verkauft haben"
Diesmal pfiff ich durch die Zähne. 

"Lyra!"
Eine Stimme ließ mich zusammenzucken und ich fuhr herum. 
"Fili!"
Filmreif rannten wir auf einander zu, das war jedenfalls das, was Mara mir später beschrieb denn in der Sekunde blendete ich alles aus, außer Filis Geruch und seine Arme um mich. 
"Ich verstehe das nicht", meinte Mar zu den beiden Zwergen. 
"Jeder sieht, dass die beiden sich mögen und für einander bestimmt sind, sie kriegen es aber seit sechs Jahren oder so nicht auf die Reihe. Ich meine, Lyra ist jetzt schon über zwanzig, sie wird auch nicht mehr jünger"
Ich überhörte ihren Kommentar gekonnt. 
"Du hast recht, sie sehen niedlich zusammen aus", sagte Hagsil. 
Der andere Zwerg, ich meine er hieß Lugnar nickte zustimmend.

Fili ließ mich los und drehte sich zu Mara. 
"Schön dich mal wieder zu sehen", sagte er und umarmte auch sie kurz. 
"Kommt mit, das Essen wartet schon. Amad hat gekocht, extra vegetarisch", grinste der blonde Zwerg schief. Also folgten wir ihm in die tiefen des Erebors hinein. 

Sobald wir in einen etwas größeren Raum kamen, wurde ich erneut in ein paar Arme geschlossen.
"Du musst Lyra sein", lächelte Dis. 
"Ich habe schon so viel von dir gehört"
Ihr grinsen strahlte wärme und Herzlichkeit aus. 
Generell wirkte Thorins Schwester sehr liebevoll und mutterhaft. 
Sie steckte in einem Festkleid, welches mit Saphiren besetzt war, allerdings hatte sie auch noch eine Schürze um und Mehl an der Wange. 
Ein wenig grob wurde sie allerdings zu Seite gedrängt. 
Legolas stürzte auf Mara zu und umarmte sie. 
Als ich ihr später gesagt habe, dass das ebenfalls Filmreif aussah, hat sie mich geschlagen. 

"Hast du mir Toast mitgebracht?!", fragte der Elb, ganz ohne blaue Strähnchen aufgeregt. 
Kurz kam ein "oh hallo Lyra", dann lag seine Aufmerksamkeit wieder ganz bei Mara und dem mitgebrachten Toastbrot. 
Thranduil begrüßte uns weniger stürmisch als Dis, Fili und Leggy, er nickte uns nur distanziert aber freundlich zu. 
Thorin und Bilbo waren Hand in Hand auf uns zu gekommen und umarmten uns und Fili kam mit Gollum an der Hand außer Atmen in den Raum gestürzt. 
"Sorry für die Verspä...", er brach keuchend ab. 
"Mara! Lyra!"
Er ließ Gollums Hand los um uns, genauso stürmisch wie seine Mutter und sein Bruders es getan hatten, zu umarmen. 

Als sich schließlich all beruhigt und gesetzt hatten, begann auch schon das Essen. Und lasst euch eins gesagt sein, Dis essen ist einfach das beste im ganzen Universum und von allen Fantasy, oder Parallelwelten. 

Hello again! 
Nur als kurze Info, auch dieses Weihnachtsspecial hat rein gar nichts mit der Story zu tun, weshalb hier auch alle ein wenig älter sind. 
Naja egal. Auf jeden Fall wünsche ich euch allen ein schönes Weihnachtsfest und viele Geschenke
🍩🎅🎁




Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt