Ein Zwerg mit Erdnussallergie

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Frau Koch sah Fili mitleidig an. 
"Der arme, soll ich noch mit rein gehen?", fragte sie.
Frau Koch wat unsere Nachbarin und hatte Fili, Kili und mich netterweise ins Krankenhaus gefahren. Es lag aber wahrscheinlich daran, dass Fili fast krepierte und sie Kili schöne Augen machen konnte, als an unserem guten Verhältnis.
Sie war dreiundzwanzig und hatte das Nachbarhaus von ihren Eltern geerbt.
Wäre ich alleine gewesen hätte sie mich nie gefahren, ich hatte als neunjährige nämlich Mal mit ihrem Hund gespielt und am Ende, wollte er nicht mehr mit zu Frau Koch ins Haus.
Sie hatte ihn zwei Tage später weggegeben.
"Nein", sagte Kili.
"Das schaffen wir schon", mit diesen Worten richtete er sein T-Shirt und packte Fili. Er hob ihn aus dem Auto und lief neben auf das Krankenhaus zu.
"Er atmet kaum noch!"
Kili war vollkommen verzweifelt und seine Augen waren gerötet.
Wir verraten das Foyer und sofort sprang die Empfangsdame auf und eilte auf uns zu, als sie Fili sah.
Er lag schlaff in den Armen seines Bruders und röchelte vor sich hin, seine Augen waren geschlossen.
Mein Handy plingte. Ich ignorierte es.
Fili war wichtiger.
"Was ist denn passiert?!", fragte die Empfangsdame, während sie sich etwas ans Ohr hielt.
"Warum habe Sie keinen Krankenwagen gerufen?", fauchte sie dann ungehalten.
"Wahrscheinlich ein anaphylaktischer Schock", sagte sie in ihr Funkgerät, oder Walkie-Talkie, oder was auch immer.
Auf die Idee mit dem Krankenwagen hätte ich wirklich kommen sollen.
Ich schlug mir innerlich gegen die Stirn. Ich war so dumm!
Mehrere Pfleger und Schwestern kamen mit einer Liege in den großen Raum gestürmt.
Sie kamen auf uns zu und hoben Fili auf die Liege.
Während die anderen mir Fili zusammen abdampften, blieb ein Pfleger bei uns stehen.
"Was ist denn passiert?"
"Wir haben Kuchen gegessen...", murmelte Kili.
"Bitte helfen sie meinem Bruder!"
Der braunhaarige Zwerg war ziemlich von der Rolle und murmelte irgendetwas vor sich hin.
"Im Kuchen waren unteranderem Erdnüsse und Haselnüsse", erklärte ich.
"Und warum hat er das dann gegessen?"
"Weil wir nicht wussten, dass sein Körper so reagieren würde"
Ich holte Luft.
"Er selbst auch nicht", fügte ich noch hinzu.
Der Arzt nickte.
"Ich bräuchte einmal bitte die Krankenkassenkarte und so weiter..."
"Er...heißt Philipp Durin und kommt aus dem Ausland. Er hat leider keine Krankenkassenkarte, genauso wie sein Bruder hier..."
"Er ist achtzehm Jahre alt, geboren am...", sagte Kili leise.
"Kommen sie", sagte der Pfleger dann  zu Kili und mir.
"Dann können sie warten und einen Kaffe trinken"
Ich nickte.
Der Pfleger setzte sich in Bewegung und wir folgten ihm.
Ich einen mir meine Augen.
Es war mittlerweile sechs Uhr abends und mein Bauch knurrte verdächtig.
"Sie könne auch etwas essen", sagte er.
Kili ignorierte alle sind lief mit leeren Blick vor sich her.
Er machte sich noch viel mehr Sorgen als ich.
Ich zückte mein Handy. Zehn Nachrichten von meiner besten Freundin.

Wie geht es Fili?

Thorin ist am Boden zerstört und gibt sich die Schuld daran.

Hallo???

Ich mache mir Sorgen!

Was ist mit Fili?!

Wie geht es ihm?!

Lebst du noch?!

Hallo!!!

Schreib doch Mal!

Wie geht es ihm?!

Er ist in Behandlung und Kili ist vollkommen neben sich.
Schrieb ich zurück.
Ich steckte mein Handy wieder zurück in meine hintere Hosentasche und packte Kili sanft am Arm.
Wie in Trance lief er dem Pfleger hinterher und starrte mit leeren Blick auf den Boden.
"Hey", flüsterte ich.
"Es wird alles gut"

Ich schüttelte den Kopf, auf die Frage des Pflegers, der sich mittlerweile als Herr Meyer vorgestellt hatte, ob ich nicht etwas essen wollte.
Natürlich hatte euch Hunger, aber runterbekommen hätte ich nichts, bei den Sorgen die ich mir machte.
Sie lagen mir wie ein Stein im Magen.
Endlich ließ er uns in Ruhe.
"Ich habe so Angst", hauchte Kili plötzlich und hob den Blick.
"Was wenn er stirbt?"
In seinen Augen schwammen Tränen.
"Er wird überleben", beschwörte ich den Durin neben mir.
"Weißt du, so eine Allergische Reaktion kann zwar zum Tod führen, aber dein Bruder ist stark und wir das schaffen!", sagte ich und vertraute darauf, dass Kili so abgelenkt war, dass er meine Besorgnis nicht hört.
Ich stand auf und lief zum Tresen, wo nur noch die Kaffeemaschine stand und ein paar abgepackte Kekse rumlagen.
Ich nahm mir zwei und kehrte zum Tisch zurück.
Den Zitronenkeks reichte ich Kili, denn Schokokeks aß ich selbst.
Als ich hinein biss verteilten sich die trockenen Krümel in meinem Mund und ballten sich in meiner Kehle zu einer trockenen Kugel zusammen.
Ich schluckte.
Dann musste ich husten.
Kili ließ seinen Keks unangerührt.
Eine Träne tropfte auf den Tisch.
"Was mache ich nur ohne hin?", fragte der Zwerg.
Er fragte mich mich, weshalb ich ihm auch keine Antwort gab, zumal ich gar keine gewusst hätte.
Was machte man, wenn man seine  Bruder verlor, mir dem man alles gemacht hatte?
Versuchen weiterzuleben vielleicht.
Ein Arzt betrat die Cafeteria oder was auch immer das hier war.
Essensbereich?
Na ja, egal.
"Phillip Durin? Richtig?", fragte er.
"Nein", sagte Kili.
"Ich bin Kili Durin"
"Kili?", der Arzt zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
"Na ja, er ist ein bisschen von der Rolle der gute Kilian. Aber ja, sei Bruder ist Phillip und ich bin Lyra.
Lyra Sturm", versuchte ich zu erklären.
"Wahrscheinlich hat er eine Erdnussallergie. Wir waren noch auf die Auswertung des Bluttests. Ihm geht es aber so weit gut"
Kili atmete erleichtert auf.
Und mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen.
Es ging ihm gut.

Es geht ihm gut!!!
Und tröste Thorin ein bisschen.
Wie läuft es bei euch?

Schrieb ich dann an Mara.
Augenblicklich kam die Antwort.

Da bin ich aber froh!
Thorin hat geheult, aber er streitet es ab, er sagt es sind die Pollen. Und die Elben testen Schminke. Bilbo kocht Lasagne.
Kommt ihr heute noch nach Hause?

Keine Ahnung...

Ich steckte mein Handy weg und richtete neuen Aufmerksamkeit wieder auf den Arzt.
"Ihr könnt jetzt zu ihm", sagte der gerade.
"Danach werde ich sie beide Einweisen, wie man das Medikament anwendet und was man in Notfällen tut"
Kili nickte.
Wir erhoben uns.
Es würde alles gut werden...

Es ist wieder Kaugummi-Freitag!
Warum Kaugummi-Freitag? Keine Ahnung. Ich habe jedenfalls jetzt den Freitag zum Tag auserkoren, an dem ich ein Kapitel veröffentliche!
Das Kapitel war (finde ich) relativ langweilig. Das nächste wird besser, versprochen!
Ich wollte mich Mal bedanken, ich meine das Buch hier hat schon knapp über 200 reads und 73 Stimmen!
Ihr seid gut!💪🍩
Vielen Dank!🤗🖤
Ich hätte nie gedacht, dass ich es soweit schaffe...
Bye..😉

Kaugummi, das heilige Heilmittel gegen blonde ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt