Als Roman fertig war, fuhren wir auch direkt los. Es war mittlerweile halb drei. "Achja Jungs?", schrie ich schon halb, da wir gerade an einer Ampel standen und der Verkehr sehr laut war. Beide sahen mich erwartend an. "Ich flieg heute Abend noch weg" - "Und wohin?". Roman sah traurig aus. Aber wieso? Naja egal. "Meine Mutter kommt heute abend schon wieder und sie sagte, dass wir heute Abend noch nach Amerika fliegen würden. Für wie lange weiss ich noch nicht" - "Oh, OK..". Nun sah Heiko auch sehr traurig aus. Was ist den plötzlich los mit den beiden?
Wir fuhren weiter zum Krankenhaus. Als wir an kamen, gingen wir direkt hoch zu Coco. Als ich rein kam, wurde ich von zwei Leuten sehr über rascht. "Was macht ihr bitteschön hier?", fragte ich leicht sauer. "Och püppi, nicht so gestresst. Bist du mit dem Falschen Fuß aufgestanden, Hny?". Ich fragte mich, was Merle und Tim bei Coco zu suchen hatte. Coco war übrigends wach. "Ricky, lass Merle in Ruhe klar?!" - "Was ist den mit dir los, sag mal?", fragte ich Coco verwundert. "Es geht halt nicht immer nur um dich! Ich kann auch andere Freunde haben!", schrie sie nun. "Alter, das sind keine Freunde man, die sind falsch!", schrie ich zurück. "Denkst du ich höre weiterhin auf deine Lügen? Ich hab dich doch eh nie interessiert!" Jetzt ging sie eindeutig zu weit. "DU HAST MICH NIE INTERESSIERT?! WER SASS DEN DIESE VERDAMMTEN ZWEIANNHALB WOCHEN TAG TÄGLICH BEI DIR AM BETT?!" Ich war so wütend wie sonst was. "WENN DU NUR HER GEKOMMEN BIST UM MICH AN ZU SCHREIEN UND STREIT AN ZU FANGEN, KANNST DU GLEICH WIEDER GEHEN UND DAS AM BESTEN FÜR IMMER! ICH BRAUCHE DICH NICHT MEHR!!! VERSCHWINDE!", schrie sie. Sie war eindeutig zu weit gegangen. "Dann bin ich ja froh, dass ich heute abend nacb Amerika fliege und dich nicht mehr ertragen muss. Meld dich nicht mehr bei mir, wenn du etwas brauchst. Leb wohl", sagte ich noch und ging dann. Ich zog Heiko und Roman hinter mir her. "Ricky?", fragte Heiko vorsichtig. "Ja?" Meine zitternde Stimme konnte ich nicht mehr verstecken. "Sollen wir bei dir bleiben?" - "Bitte", winselte ich. Ich wollte nicht weinen. Ich hatte keine Schuld dran. Coco hatte sich verändert, nicht ich. Trotzdem merkte ich, wie mir eine heisse Träne die Wange runter lief. "He, nicht weinen", sagte Heiko und nahm mich in den arm. Ich lies alles raus. Ich lies meinen Tränen freien Lauf. "WAS HAB ICH GETAN DAS SIE SO MIT MIR UM GEHT?!", schrie ich in Heiko's Shirt. "Nichts, du hast nichts getan. Dich trägt keine schuld", versuchte Heiko mich zu trösten. Ich spürte an meinen Hüften grosse Hände, die mich zu jemandem zogen. Im Augenwinkel sah ich, wie Heiko jemanden stolz an lächelte. Aber wen? Ich wurde wieder in eine Umarmung gezogen. Diesmal von.. Roman? Seine Nähe tat unbeschreiblich gut. Ich würde sie definitiv vermissen, wenn ich in Amerika bin. Ich sah auf und schaute Roman an. Er wischte mir die letzten Tränen weg, wie gerade aus meinen Augen kullerten. Ich lächelte kurz. "Geht doch". Jetzt lachte ich. Ich nahm die Hand beider Jungs und zog sie zu mir. Ich umarmte beide und Heiko sagte "Gruppen kuscheln". Nach dem wir fertig gekuschelt hatten, wollten wir los fahren, wurden jedoch durch zwei Personen gehindert. "Hast du jetzt, was du wolltest?", fragte ich Merle. "Jap", grinste sie. "ICH POLIER DIR DIE FRESSE!!!", schrie ich und rannte auf sie zu. Kurz bevor ich zu hauen wollte, wurde ich fest gehalten. "Heiko, lass mich los!", rief ich. "Sie ist es nicht wert", sagte er ruhig. "Ihr Lochis solltet nicht mit so 'ner fetten Kuh wie Ricky rum hängen. Kommt lieber mit mir und Tim mit, da müsst ihr wenigstens keine Angst haben, über rollt zu werden", lachte sie. Nun musste ich wieder weinen. Ich machte mich von Heiko los, stellte mich auf mein Board und fuhr nach Hause. Ich hörte noch wie Heiko sagte "Nein danke" und wie Roman meinen Namen rief. Ab da war ich schon zu weit weg. Als ich zuhause an kam, stürzte ich mich in mein Bett und ließ alles raus. Ich schrie und ich weinte. Ich schrie den ganzen stress raus, den ich die letzten Jahre aushalten musste mit Merle. Als ich mich dan einigermaßen beruhigt hatte, hört ich hinter mir ein Räuspern. Heiko und Roman waren mir doch tatsächlich nach gefahren. Sie kamen beide auf mich zu und umarmten mich. "Danke, dass ihr für mich da seid und mich nicht alleine lasst" - "Für meine Schwester TU ich alles", sagte Heiko. Ich lachte. Ich entfernte mich von beiden und ging zu mein Schrank. "Was hast du vor?", fragte Roman. Ich musste kurz suchen, fand ihn dann aber doch. Ich holte ihn raus und präsentierte ihn stolz den Brüdern. "Ein Boxsack?", fragte Heiko. "Ich habe ihn vor zwei Jahren von Mama bekommen, um den Frust raus zu lassen. Ich klebe mir immer ein Bild von Merle drauf", lachte ich. Ich ging noch ein mal zu meinem Schrank und holte dünne Boxhandschuhe raus. (Wisst ihr was ich mein? Diese schwarzen, kleinen) Die Jungs staunten nicht schlecht. Ich stellte ihn in die richtige Position und schlug ein paar mal drauf. Meine schläge wurden von Schlag zu Schlag härter. "Also ich möchte nicht in dem Sack stecken", lachte Heiko.
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Wie alles anfing (DieLochis)
FanfictionRicky Brooks ist ein ganz normales Mädchen, die mit ihrer Besten Freundin Coco einiges erlebt. Doch was passiert, wenn zwei Chaoten in ihr Leben treten? Ricky lernt zu Lieben, zu Hassen, zu Fühlen und zu Vergeben.