Kapitel 64

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Unsere Blicke trafen sich. Er sah gekränkt und traurig aus. Ich fühlte gerade nichts für ihn. Nicht ein mal Hass. Ich stand hier mit meinem Pokerface und wartete. Er kam auf mich zu, nachdem er die Strasse überquert hatte.

In mir staute sich Wut an. Er wusste genau wie Wütend ich werden könnte, da ich ein Aggressionsproblem hatte. Nun stand er vor mir. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und sah zu boden. Er wusste genau, dass mich das an machte und das ihn das unwiderstehlich machte, doch ich blieb Stark und behielt mein Pokerface.

"Hey...", sagte Roman schüchtern. Ich antwortete nicht. Irgenwie sah er ja schon süß aus, wie er da so stand. Er sah so unschuldig aus. Ich wollte ihm nicht verzeihen, aber wie es aussah, wurde ich gerade sehr schwach.

"Hör zu, es ist nicht so, wie du denkst, ok? Ich liebe dich immer noch, und das mehr als alles andere, wirklich. Lass mich die Geschichte erklären, wie es dazu kam, bitte.." Er bettelte schon wieder. Er sah mich an und ich nickte. Er atmete erleichtert aus.

"Also", fing er an, holte noch einmal tief Luft und redete dann los. " Es war so, Heiko und ich waren mit ein paar Freunden feiern, unter anderem auch Mädchen, ja. Wir haben alle zu viel getrunken. Ich wachte morgens mit ihr in meinem Bett auf, nackt. Ich bereute es sofort. Als sie dann aufwachte, verhielt sie sich wie meine Freundin. Aber ich wollte das nicht, ich wollte sie los werden, aber sie lies sich nicht abwimmeln, egal was ich tat. Dann verfürte sie mich. Mehrmals, und ich habe mich mehrmals darauf eingelassen. Ich weiss, es war dumm. Aber direk nachdem du angerufen hattes, hab ich sie rausgeschmissen, ehrlich. Ich hab dir gegenüber so ein schlechtes Gewissen, Ricky.." Seine Worte taten weh. Sehr weh. Aber er hatte mir die Wahrheit gesagt und mich micht angelogen, was die sache ein stück weit besser machte. Ich war drauf und dran ihn anschreien zu wollen, was das soll, da kam eine leichtbekleidete Blondine daher gelaufen, direkt auf uns zu. Sie stand nun direkt vor Roman. Sie hatte einen freundlichen blick drauf, was mich leicht wunderte.

"Ist sie das?", fragte sie und deutete auf mich. Roman nickte leicht. Die Frau war viel älter als Roman. Ich schätzte sie auf 25. "Hör mir mal zu, dieser Junge hat nichts Falsch gemacht. Ich hab den Fehler begangen und es tut mir leid. Sei auf mich sauer, aber nicht auf diesen Jungen hier, bitte." Sie lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Dann sah ich zu Roman, der immer noch den Boden begutachtete. Ich ging auf ihm zu und hob dein Kopf am Kinn hoch. Ich wollte schluss machen, ich wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein. Aber ich liebtr ihn, und das mehr als alles andere. Endlich sah er mich an. Ich lächelte. Er lächelte ganz dezent zurück. Ich stellte mic auf die Zehnspitzen, da er doch immer noch deutlich größer war als ich. Ich hielt die Hand immer noch an seinem Kinn. Er legte die Hände an meine Taille und ich küsste ihn. Wir mir das gefehlt hatte.

Ich liebte diesen Jungen einfach und mir konnte das niemand vermiesen.

Und so vergingen noch einige Jahre, in denen ich glücklich mit Roman an meiner seite Lebte.

Wie alles anfing (DieLochis)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt