Kapitel 49

342 24 6
                                    

Ich setzte mich auf's Sofa. Mein Gesicht brannte höllisch. Im Augenwinkel erblickte ich Heiko, wie er mich traurig ansah. Ich glaube sogar, ihm lief gerade eine Träne die Wange hinunter. Jetzt rannte er weg. Roman wollte hinterher, doch Izzi hielt ihn auf. "Er braucht Zeit für sich", sagte er. "Kümmer dich um Ricky", fügte er hinzu. Roman sah mich an. Ich sah Enttäuschung. Er setzte sich zu mir auf's Sofa, doch nicht direkt neben mir. Er setzte sich knapp einen Meter weiter weg. Coco stupste Izzi an. "Lass uns in's Krankenhaus fahren, Felix sieht gar nicht gut aus", sagte sie. Und ich sehe besser aus oder was?! Ja gut, ok. Felix lief Blut aus seinem Gesicht, aber er hatte es doch wohl deutlich verdient. Oder etwa nicht? Ich beruhigte mich kurz. Dann gingen Coco und Izzi mit Felix davon. Übrig blieben Roman und ich. Er würdigte mir keines Blickes. Kann ich verstehen. Ich wollte aber nicht anfangen zu sprechen, deswegen schwiegen wir einige Minuten. Wir sagten einfach gar nichts. Nicht mal unser Atem hörte man. Ich fühlte mich schlecht. "Felix steht auf dich", sagte Roman plötzlich. "Stehst du auch auf ihn?", fragte er. Ich war geschockt. "Was denkst du von mir?", fragte ich und richtete meinen Blick sturr gerade aus. "Ihr wärt ein tolles Paar." Ich spürte deutlich seine Blicke auf mir. Aber ich wollte nicht mit Felix zusammen sein. Ich wollte Roman. Und das schon seid ich ihn das erste mal sah. Seine Augen strahlen Fröhlichkeit und wohl behagen aus. Ich fühlte mich bei ihm so sicher. Ich will ihn nicht verlieren. Roman stand auf. Wenn ich ihn jetzt gehen lassen würde, dann für immer. Er wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als ich ihn fest hielt und zu mir zog. Ich küsste ihn. Er erwiderte nicht. Es brach mir das Herz. Er drückte mich weg und ging. Ich brach zusammen. Ich fing so hart an zu heulen. Und ich war hier ganz alleine. In diesen Momenten bräuchte ich Coco, aber die ist ja gerade mit ihrem Besten Freund im Krankenhaus. Ich will nach Hause. Einfach nur nach Hause. Ich ging die Treppen langsam runter, mit der Angst, wieder zusammen zu brechen. Unten angekommen ging ich an die frische Luft. Ich drehte meinen Kopf nach Links. Nichts. Ich drehte meinen Kopf nach rechts. Nichts. Er war wirklich gegangen. Er hatte mich hier einfach stehen gelassen. Schon das zweite mal. Ich ging zum Bahnhof, holte mir ein Ticket und fuhr nach Hause. Dort angekommen schmiss ich mich in mein Bett. Ich hoffte, nie wieder aufwachen zu würden.

Wie alles anfing (DieLochis)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt