„Konrad!", rief April, als sie das Haus betrat, gab ihm auf jede Wange einen Kuss und umarmte ihn.
„Hallo Konrad", begrüßte ihn Sidney.
Veronica kam ohne etwas zu sagen ins Haus und hinter ihr tauchte Belmont auf.
„Guten Tag."
„Hallo Belmont", sagte Konrad und schloss die Tür. „Was macht ihr alle hier?"
„Sid hat es uns erzählt", antwortete April, „und wir können dich in so einem besonderen Moment nicht allein lassen."
„Sid hat es euch erzählt...", flüsterte Konrad vor sich hin. „Was hast du ihnen erzählt, Sidney?", fragte er laut mit einem drohenden Blick.
„Nichts Neues", sagte Veronica und legte sich auf das Sofa. „Du hast zugegeben, dass du Dasha magst."
„Sidney!", brummte Konrad wütend.
„Entschuldige, sie haben mir gedroht. Sie sagten, wenn ich es ihnen nicht erzähle, würden sie an den Bürgermeister Fotos von Marycella und mir schicken, wo wir gewisse Sachen machen.
„Ich war das nicht", bestritt April, „Veronica hatte die Idee und hat sie auch umgesetzt."
„Und wieso wussten sie, dass ich dir etwas erzählt habe, Sidney?", fragte Konrad und ging mit dem Blick eines hungrigen Tigers auf seinen Freund zu.
„Ich habe ihnen das mit Reese erzählt und da ist es mir rausgerutscht..."
„Hey Konrad", unterbrach ihn Veronica genervt, „wir wussten es doch sowieso schon. Der Einzige, den wir hier falsch eingeschätzt haben, ist Sidney." Sie drehte sich zu ihrem Freund um. „Ernsthaft, Sidney? Mit der Reese?", Sidney antwortete absolut nichts darauf. „Und mit wem wirst du ausgehen, April? Mit Paulo? Mit Belmont?"
Die Blicke von April und Belmont trafen sich und das Mädchen wurde ein bisschen rot.
„Nun, Reese ist ziemlich hübsch", sagte Konrad als Zeichen der Unterstützung für Sidney.
„Hübsch?", riefen Veronica und April im Chor.
„Das ist sie nicht", sagte Veronica. „Ihr Bruder ist hübsch."
„Ihr Bruder ist es auch", antwortete Sidney.
„Reese ist weder hübsch noch hässlich, sie ist Durchschnitt", bemerkte April. „Richtig, Belmont?"
Sie sah den Elf mit einem Lächeln an und war sich der Antwort völlig sicher, die sie hören würde, doch was an ihre Ohren drang, wischte ihren strahlenden Gesichtsausdruck weg.
„Ich finde sie auch sehr hübsch, aber wir dürfen ihr nicht vertrauen..."
„Ich kann mir vorstellen, du hast nichts anzuziehen für das Abendessen", unterbrach ihn April und wechselte das Thema. „Hab ich recht, Konrad?"
„Ich muss in meinem Schrank nachschauen, mal sehen, was ich finde."
„Nein", sagte April. „Sidney hat ein schönes Outfit und er hat es dir mitgebracht."
Sidney ging auf ihn zu und reichte ihm einen Beutel mit Kleidung. Es waren dieselben Sachen, die er bei dem Abendessen mit dem Bürgermeister getragen hatte.
„Geh dich umziehen, wir warten hier."
„Vorher muss ich dich etwas fragen, Belmont."
„Geh dich umziehen!", schrie ihn Veronica an. „Ich will schnell wieder nach Hause."
Konrad ging die Treppen hinauf und verschwand aus dem Blickfeld der anderen.
„Erscheint euch Reese wirklich so gewöhnlich?", fragte Sidney.
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Die Edelsteine von Uspiam
FantasyApril, Konrad, Sidney und Veronica sind vier Jugendliche, die in einem beschaulichen Städtchen mitten in einem riesigen Waldreservat leben, in dem nie etwas Aufregendes passiert. Wenigstens bis zu jenem Tag, als die vier Freunde mitten auf der einsa...