Kapitel 19

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 „Das war lecker", seufzte Veronica. „Ich hatte solchen Hunger."

„Das merkt man", sagte Konrad, als er das völlig leere Tablett von Veronicas Mittagessen sah.

„Sidney, beeil dich mit dem Essen", trieb ihn die Blondine an, „wir müssen trainieren."

„Nach dem Mittagessen trainieren?", fragte Sidney, bevor er zu essen begann. „Das kann ich nicht, dann muss ich mich übergeben."

„Meinst du, das interessiert mich?", fragte Veronica. „Das tut es nicht!", rief sie.

„Reicht es dir nicht, fast jeden Nachmittag zu üben?", fragte Sidney und aß schneller.

„Nein! Wenn wir Paulo den Kapitänsposten streitig machen wollen, musst du besser sein als er, viel besser. Wie oft muss ich dir das noch sagen?" Sie verdrehte die Augen.

„Also..."

„Wann sind die Tests?", fragte April mit vollem Mund.

„Sie haben noch kein Datum festgelegt", antwortete Veronica.

„Egal", sagte April, „ich weiß, dass ihr das beide gut machen werdet und dass du" – sie schaute Veronica an – „Kapitän bleiben wirst und du" – sie drehte sich zu Sidney um – „der neue Kapitän wirst."

„Nicht, wenn er weiterhin glaubt, dass er sich vom Üben nach dem Mittagessen übergeben muss."

Belmont setzte sich an den Tisch zu den anderen und stellte einen seltsamen, schön verzierten Behälter darauf.

„Was für eine Scheiße ist das denn?", fragte Veronica, nahm den Behälter in die Hand und untersuchte ihn.

„Da ist mein mitgebrachtes Mittagessen drin", antwortete Belmont.

„Mal sehen, was du isst", sagte die Blondine und nahm den Deckel mit so viel Energie ab, dass ein paar Essenskrümel herausflogen. „Das ist ja ekelhaft!"

„Was hat er drin?", fragte Sidney und stellte sich alle möglichen Sachen vor, die Elfen essen könnten. „Gib her, ich will sehen."

Veronica reichte ihm das Gefäß und ihm kam es überhaupt nicht ekelhaft vor. Drinnen war ein Gemisch aus kleingeschnittenen Möhren, Mangold und Salat.

„Warum zum Teufel esst ihr das?", fragte Veronica mit angewidertem Gesicht.

„Ich habe gelesen, dass es Menschen gibt, die weder Tiere noch tierische Produkte essen", erzählte Belmont, „also, wenn die Elfen Menschen wären, würden wir dieser Gruppe angehören. Wir halten keine Tiere, um sie in irgendeiner Weise für uns zu nutzen."

„Die Elfen sind mir gar nicht mehr so unsympathisch", sagte Veronica, „und auch wenn sie mir immer noch schwach erscheinen, machen sie sich wenigstens Gedanken um die Tiere."

Reese Wigton, das neue Mädchen in der Klasse, ging dicht am Tisch vorbei und als Sidney sie anschaute, zwinkerte sie ihm verführerisch zu.

„Mach schon, Sidney", sagte Veronica, als sie sah, dass ihr Freund nur noch wenig Essen auf seinem Teller hatte.

„Vero, geh doch schon vor zum Sportplatz und stell die Geräte für das Training auf", schlug April vor, „und ich sorge dafür, dass Sidney nachkommt, sobald er mit dem Essen fertig ist."

„Okay", sagte Veronica und machte sich auf den Weg in Richtung Sportplatz.

„Veronica hat bald Geburtstag", erzählte April aufgeregt. „Was wollen wir für sie machen?"

„Eine Party!", rief Sidney und sprudelte Essenskrümel und Speicheltropfen durch die Luft.

„Ich war noch nie auf einer Party", sagte Belmont.

Die Edelsteine von UspiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt