„Mein Herr", sagte Konrad und wandte sich Ragnvald zu, „uns hat noch ein anderes Ding angegriffen..."
„Ich weiß schon. Arnwalt hat mich darüber informiert", antwortete der Elf. „Das war ein Veneficus."
„Ein Veneficus!", rief Fatuo und riss seine roten Augen ganz weit auf.
„Seid ihr euch sicher?", fragte Fuego und ließ seine Flammen auflodern.
„Ja!", antworteten die vier wie aus einem Munde.
„Oh nein!", murmelte Alfdis und hielt sich die Hände vor den Mund.
„Wo habt ihr ihn zuletzt gesehen?", fragte Ragnvald und sah sich dabei in alle Richtungen um.
„Wir haben ihn ein paar Schritte von hier gestoppt", erklärte April. „Konrad und Sidney haben eine Barriere aus Feuer erschaffen..."
„Ihr müsst sofort von hier verschwinden!", rief Fuego.
„Nein!", antwortete Ragnvald. „Sie haben mehr Schutz bei uns. Wenn sie jetzt gehen, wird sie der Veneficus problemlos einholen."
„Ihr müsst gehen!", schrie Fatuo und seine Flammen wurden so groß, dass sie die Blätter von einem Baum über ihm in Brand steckten.
„Nur die Ruhe, Fatuo", sagte Ragnvald, „es ist nicht nötig, den Wald anzubrennen.
„Unser Zuhause unter der Erde ist sicher, niemand kommt dort hinein, nicht einmal der Veneficus", brummte Fuego und verbrannte den Baum schließlich völlig zu Asche, den Fatuo angezündet hatte.
Es entstand eine unangenehme Stille und die vier schauten sich fragend an.
„Hört auf, Bäume zu verbrennen!", rief Ragnvald erzürnt und schwang sein Schwert als Zeichen des Angriffs.
Die Flammen von Fuego und Fatuo wurden heller und wechselten die Farbe von Gelb zu Rot und die der anderen Heliopathen ebenfalls.
Die Elfen stellten sich indessen in aller Ruhe zu perfekt angeordneten Reihen auf. Diejenigen, die Schilde hatten, stellten sich in die erste Reihe, dann die mit Schwertern und Lanzen und ganz oben die Bogenschützen.
Alfdis flog von Aprils Schulter und stellte sich zwischen den Elfen und die Heliopathen.
„Wir dürfen nicht miteinander streiten", sagte sie und schlug mit den Flügeln, um sich in der Luft zu halten", der Veneficus ist bestimmt schon in der Nähe und..."
Ein blauer Blitz schlug in einen Baum ein und spaltete ihn senkrecht in zwei Teile, sodass der herannahende zu sehen war.
„Zerstört nicht noch mehr Bäume!", schrie Ragnvald und mit einer Kopfbewegung von ihm zielten alle auf den Himmel, die einen Bogen hatten. „Jetzt!", brüllte er.
Schöne, fein gearbeitete Pfeile flogen durch den Nachthimmel und gingen in der Nähe des Veneficus nieder. Einer traf ihn am Fuß, ein anderer an der Hand, in der er das Zepter hielt, und ein letzter genau in die Mitte seines Schädels.
Das Wesen schien unbeeindruckt von dem Angriff, hob alle Pfeile mit seiner Geisteskraft auf und schickte sie zurück. Die Elfen änderten ihre Formation und alle waren durch die Schilde in einer Art menschlichen Festung geschützt. Ragnvald durchtrennte mit seinem Schwert einen Pfeil in zwei Teile, bevor er Veronicas Oberschenkel erreichte, riss sie im Sprung zu Boden und beide blieben dort hocken.
Alfdis und die Feen flogen vor April und erschufen eine dünne Wasserwand, die einige Pfeile stoppte, während sich Fuego und Fatuo neben Konrad stellten und die Pfeile, die ihre Flammen berührten, verbrannten. Sidney stürzte, nachdem ein Pfeil seine Schulter durchbohrte und es flogen noch weitere an ihm vorbei.
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Die Edelsteine von Uspiam
FantasyApril, Konrad, Sidney und Veronica sind vier Jugendliche, die in einem beschaulichen Städtchen mitten in einem riesigen Waldreservat leben, in dem nie etwas Aufregendes passiert. Wenigstens bis zu jenem Tag, als die vier Freunde mitten auf der einsa...