Kapitel 30

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„Und warum muss ich Supergirl sein?", murrte Veronica und steckte ihre Beine in einen roten Rock.

„Weil du bis zum Gehtnichtmehr darum gekämpft hast, damit wir uns als Justice League verkleiden", antwortete Konrad und setzte sich eine schwarze Fledermausmaske auf.

„Und du warst auch nicht damit einverstanden, dich als etwas anderes zu verkleiden", ergänzte April und steckte sich ein goldenes Diadem ins Haar.

„Ich wollte auch einen anderen Superhelden", seufzte Sidney, „ich wollte Captain America sein." Er band sich einen weiten roten Umhang um den Hals.

„Der konntest du nicht sein, Sidney", grummelte Veronica. „Der gehört nicht zur Justice League, der ist nicht einmal von DC. Und mich als einer der Avengers zu verkleiden, wäre das Letzte auf der Welt, was ich machen würde."

Konrad schmunzelte zustimmend, weil er mit seiner Freundin vollkommen einer Meinung war. Ihre langen Comic-Abende hatten tausende Male zu diesem Schluss geführt.

„Was ist DC?"

„Nichts, Sid, gar nichts", antwortete Veronica.

„Ich denke, ich bin jetzt fertig", sagte April und betrachtete sich in dem großen Spiegel des Schlafzimmers von Konrads Eltern.

Sie war als Wonder Woman verkleidet und sehr stolz auf ihre geleistete Arbeit, um so auszusehen.

„Du siehst Wonder Woman nicht einmal ähnlich", rief Veronica und stellte sich neben April, „du hast keine schwarzen Haare und du bist zu dünn."

„Das ist ja der Sinn von Halloween", sagte April, „jemand sein, der du im wahren Leben nicht sein könntest." Sie fuhr mit ihren Händen durch das Haar ihrer Freundin und brachte es in Form. „Dir steht dieses Kostüm sehr gut, weißt du das?"

„Eigentlich gefällt es mir gar nicht mehr", brummte Veronica. „Der Tag, an dem wir wegen dieser Kostüme in die Stadt gefahren sind, hat uns nur Ärger eingebracht: die Edelsteine und diesen Abklatsch von Supergirl."

„Aber du hast es dir selbst ausgesucht", erinnerte sie Konrad.

„An der Puppe sah es gut aus", sagte Veronica und verdrehte die Augen.

„Ich habe dir gesagt, du sollst es anprobieren und du hast mir geantwortet, ich solle mich nicht einmischen."

„Das ist zu eng", sagte Sidney, als er sein Kostüm angezogen hatte, „ich glaube, ich werde nicht atmen können."

Er trug ein Supermann-Kostüm und seine Figur ließ ihn im Vergleich zum echten nicht schlecht dastehen, auch wenn dieses Lycra ausgesprochen eng an seinem Körper anlag.

„Sind wir jetzt fertig?", fragte Veronica. „Ich will Süßigkeiten."

„Ja", antwortete Konrad und steckte schnell den Fuß in einen schwarzen Stiefel.

„Belmont wartet schon draußen auf uns", sagte April.

Die vier gingen mit ihren Kostümen ins Wohnzimmer hinunter und als Konrad die Tür öffnete, um das Haus zu verlassen, sahen sie Belmont. Er ging als Aquaman und war deshalb leicht bekleidet.

„Was für eine Scheiße ist das denn?", fragte Veronica und ging schneller, um ihn unter die Lupe zu nehmen. „Warum hast du dich so verkleidet, du Ratte?"

„April sagte, wir müssten alle zusammenpassen", antwortete Belmont, „und ich hatte die Wahl zwischen dem hier und einem roten... ich wollte lieber das hier."

„Wird sich noch jemand heute Abend der Justice League anschließen?", fragte Veronica überheblich.

„Dasha wäre eine tolle Catwoman gewesen", sagte April und betrachtete Konrad in seinem Batman-Kostüm.

Die Edelsteine von UspiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt