Kapitel 39: Gordos

4.5K 402 14
                                    

Ich liebe Euch.dachte ich so fest ich konnte und dieses Mal machte es mir gar nichts aus, das Elfen meine Gedanken lesen konnten. Ich wusste an Darian Gesichtsausdruck, das er mich gehört hatte. Dann ertönte ein Kreischen und Levitas erhob sich in die Lüfte.....

°°°°°°°°°°°°°°°°°

Ich erinnerte mich nicht mehr an viel von dem, was danach passierte. Naja, eigentlich schon. Ich erinnerte mich, obwohl ich die Gedanken einfach nur vergessen wollte.

Wenn nur..

Mittlerweile hatte ich ständig das Gefühl, das das die zwei schrecklichsten Worte der Welt waren.

Wenn ich nur stärker gewesen wäre, wenn ich nur Serafina nicht getraut hätte, wenn ich die Statue nicht angefasst hätte, wenn ich damals Darian nicht berührt hätte. Mit jedem Flügelschlag von Levitas schrumpfte mein Hoffnung immer weiter. Dennoch war ich der Meinung, das Richtige getan zu haben.

Durch mein Opfer hatte ich diejenigen gerettet, die mir im Moment am Meisten bedeuteten. Die Stunden zogen sich dahin, während ich wie betäubt hinter Serafina saß. Wir beide sprachen kein Wort miteinander. Worüber auch? Wir waren keine Freundinnen mehr, sagte ich mir mit schwerem Herzen immer wieder. Ich verbannte sie aus meinen Gedanken und verbrachte die nächsten Stunden damit, die Landschaften unter uns zu betrachten.

Das, was sehr bald auf mich zukommen wird, rückte immer näher. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann so weit. Wir waren angekommen. Mit einem lauten Schrei sank Levitas zu Boden. Das war also das Reich Gordos, das vom König der Trolle beherrscht wurde. Mit seiner dunklen, agressiven Aura erinnerte er mich an den Dunkelwald, durch den ich bei meiner ersten Ankunft in Heilios mit Darian zog. Serafina drehte sich mit einem bösartigen Lächeln zu mir um. „Bereit meinen König zu treffen, Hope?“

Sie griff mein Handgelenk und zog mich durch den Wald, der sich jetzt mit dunklen magischen Wesen nur so füllte. Dunkelwichte, schwarze Elfenritter, Trolle, Oger und graue Wyvern schauten in unsere Richtung, wann immer wir an ihnen vorbei liefen.

Ihre gierigen Blicke bohrten sich in meinen Rücken. Ich fühlte mich schutzlos ausgeliefert.Schon nach kurzer Zeit teilten sich die dichten Reihe der Bäumen und gaben den Blick auf einen riesigen Thron frei, auf dem ein Koloss saß. Je näher wir an ihn heran traten, desto unbehaglicher wurde mir zu Mute. Der Gestank traf mich wie ein Vorschlaghammer, eine grauenvolle Mischung aus Verwesung, Schweiß und Exkrementen.

Nur mit Mühe unterdrückte ich meinen Brechreiz. Die Oger trugen eiserne Fesseln um Handgelenk und Knöchel, bemerkte ich jetzt, als einer von Ihnen an den Trollkönig herantrat. In den Augen des Herrschers blitze Zufriedenheit und eine widerliche Befriedigung auf. Sein Blick richtete sich auf mich. „Beweg dich“zischte Serafina mir zu und stieß mich nach vorne. Kurz schloss ich die Augen, dann trat ich einige Schritte vor und überließ mich ganz dem Blick der Meute. Auch ich betrachtete den König der Trolle genauer. Er sah genauso aus, wie in meinen Träumen, als er den Elfen getötet hatte, um an das Schwert zu kommen. Groß, breitschultrig und mit Narben übersäht. Seine Haut hatte einen ungesunden Grauton und er trug nur eine zerrissene Wollhose. An der Seite seines Thron lehnten mehrere schwere Waffen, unter anderem einige Äxte, ein Beil und dutzende Hammer.Aber das grässlichste an seiner Erscheinung war sein Gesicht. Er besaß messerscharfe Zähne und über seine Augen zogen sich mehrere tiefe und wuchtige Narben.Ich schluckte schwer.

Halbblut, schön dich zu sehen. Ich habe schön sehnlichst auf dich gewartet“ seine Stimme war tief, laut und voller Autorität. Der Boden vibrierte leicht und die Menge knurrte und fauchte zustimmend.Ich hielt den Mund.

Gefällt dir mein Reich? Es ist herrlich, nicht wahr? Aber noch zu klein für meinen Geschmack. Ich denke aber, dass du mir da behilflich sein kannst.“seine Stimme ist ekelhaft süßlich, als würde er sich selbst loben.

Entschlossen und mit ausdrucksloser Miene sah ich ihn an.

Ich werde euch nicht helfen“, wendete ich mich an ihn. Die Menge fauchte aggressiv und kam immer näher an mich heran. Ein widerwärtiges Grinsen entstellt die sowieso schon grässliche Maske des Königs. „Aber das hast du schon, nicht wahr? Die Karte, die uns zu Okaia führt! Du hast sie gefunden. Sind wir nicht dankbar, dass dieser Mischling uns zum Sieg verhelfen wird, meine Kameraden?“

Meine Beine fühlten sich plötzlich wieder kräftiger an, das Zittern hatte beinahe vollständig aufgehört. Herausfordernd sah ich den König an, der Stolz über meine vorherige Kalkulation entstieg meiner Brust.Ich sehe in die Menge.

„Ich habe die Karte nicht mehr, mein König.“ Zum ersten Mal flackerte hinter dem Hass in den Augen des Königs Sorge auf. „Was meinst du damit?“Seine Stimme war nun gefährlich leise und seine Augen zu schlitzen verengt. Ich grinste ihn an. „Die Karte befindet sich immer noch in Reiim“, teile ich ihm stolz mit.

Ich hatte sie während des Kampfes in Yseras Satteltasche verstaut. Der König brüllte und erhob sich von seinem Platz. Die Meute kreischte und kam immer weiter auf mich zu. Ich schloss die Augen und ergab mich. Für den Moment.

       °°°°Ende von "Die Retterin der Elfen (Buch 1)"°°°°°

Die Retterin der Elfen (Buch 1)- Completed!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt