Kapitel 18: Ysera

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Bevor ich mir jedoch Gedanken darüber machen konnte, meldete sich der Schmerz in meinem Brustkorb wieder. Das Adrenalin war wie es aussah aus meinem Kreisslauf verschwunden und ließ mich das volle Ausmaß des Schmerzes auskosten. Ich schrie auf, keuchte verzwifelt und ging zu Boden.

Ich wache in einer Art Krankenhausbett wieder auf, diesmal endlich alleine. Die Erinnerungen an den Kampf holen mich wieder ein. Ich schlage zu, immer und immer wieder. Es machte mir Spaß. So sehr, dass ich nicht einmal ihre Verletzungen bemerkt habe.

Mein ganzer Körper zittert und ich schlinge die Arme fest um mich, schaukle leicht von rechts nach links und wieder zurück, wie ein Pendel. Die Augen fest zusammen gekniffen versuche ich alles zu verdrängen, zu vergessen was ich mit Thalia angerichtet hatte. Die Wut, die Eifersucht. Beides hatte sich einfach in mich hinein gefressen, doch das rechtfertigte nicht mein brutales Vorgehen.

Zu meinem großen Erstaunen hatte auch der Schmerz in meinem Brustkorb nachgelassen. Vorsichtig stehe ich auf, darauf bedacht mich nicht zu sehr anzustrengen. Ich sehe mich um.

Ich stehe in einem relativ großen Zimmer mit roten Vorhängen vor dem Fenster und dazu passender Bettwäsche. Darüber hinaus stand neben meinem Bett ein Glas mit Wasser und ein massiver Kleiderschrank. Mit langsamen Schritten verlasse ich das Zimmer, suche nach dem Ausgang. Niemand scheint mich hier zu beachten, also gelang mir mein „Ausbruch“ ziemlich leicht. Meine Füße betreten die weite, befüllte Wiese hinter dem Krankenhaus. Für eine Weile halte ich einfach nur inne, genieße die friedliche Atmosphäre um mich herum, meine Lunge saugt gierig alle Luftpartikel ein.

Gedankenverloren schlendere ich noch eine Zeit lang durch die Gegend, bis ich merke, wie weit ich mich doch von dem Krankenhaus entfernt hatte. Ich stand allein auf einem Hügel, hinter mir erstreckten sich lange grüne Wiesen mit einzelnen kleineren Erhebungen. Der Himmel war in ein strahlendes Blau gehüllt, genau die Farbe von Darians Augen. Aber ich weiß, ich schweife von dem eigentlichen Thema ab.

In dem vergangenen Monat lernte ich einiges über diese Welt, die meiner doch so fremd ist. Aber egal wie sehr man es versucht zu beschreiben, die Schönheit dieser Orte fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Ein weiterer Grund, um meine Ausbildung schneller hinter mich zu bringen war, die Natur von Heilios zu beschützen.

Gebannt gehe ich weiter über die Wiesen und Hügel. Dabei denke ich immerzu an mein Leben. Wie hatte es sich doch an diesem einen, besagten Monat verändert. Oft fragte ich mich, was passiert wäre, wenn Darian mich angefasst hätte. Wäre diese Welt bereits untergegangen?

Nach einer gefühlten Ewigkeit , die ich durch die Gegend schlenderte,entdeckte ich ein langes, imposantes Gebäude am Horizont. Interessiert steuerte ich direkt darauf zu. Doch je näher ich diesem Bauwerk kam, desto eindeutiger wurde für mich, dass es verlassen war. Bei näherem Hinsehen erkannte man nämlich viel mehr.

Die Retterin der Elfen (Buch 1)- Completed!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt