Ich wache schweißgebadet auf. Mein Haar und meine Klamotten kleben förmlich an meinem Körper. Ich stehe so schnell ich kann auf, laufe ins Badezimmer und übergebe mich. Verdammter Albtraum!
Es sind mehrere Tage seit dem besagten Montag, an dem ich diesen furchtbar realistischen Albtraum gehabt hatte, vergangen. Um genauer zu sein, es ist Freitag. Ich bin gerade auf dem Schulhof angekommen und bereite mich auf den Unterricht vor, um mich der Personifizierung des Teufels, oder auch meinem Mathelehrer, Mr. Demound in der nächsten Stunde stellen zu können. Dieser Mann zerstörte jedes Fünkchen an Motivation, dass man sich am Abend vor seiner Unterrichtsstunde hart erkämpft hat.Während alle Schüler meines Kurses vollkommen überfordert mit seinen Aufgaben sind und ihre Blicke ihn förmlich anflehen sie zu begnadigen, sagt er zu jedem nur „Ist doch ganz simpel“. Okay, ganz ruhig Hope. Du hast Faith versprochen, dass du für sie viele unglaubliche Orte besuchen wirst, und so etwas klappt nicht, wenn du lebenslänglich wegen Mordes eingebuchtet wirst. Ich zügelte meine Wut also ein wenig und versuchte stattdessen meine überschüssige Energie an den Aufgaben auszulassen. Aber verdammt noch mal! So etwas war unmöglich zu lösen! Nach einer Weile gab ich auf, legte den Stift nieder und beobachtete lieber meine Klassenkameraden bei ihrem Untergang.
Ein Mädchen mit kurzen roten Haaren sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen, das arme Ding.Irgendwie tat sie mir schon Leid. Bevor ich mich allerdings dazu durchringen konnte, sie anzusprechen, spürte ich ein unangenehmes Kribbeln in meinem Nacken. Ich dachte zuerst Mr. Demound würde mich finster anstarren, weil ich durch meine bedingungslose Kapitulation eventuell seine Position als Mathegott angezweifelt haben könnte, als ich mich dann umdrehte war es dann zwar nicht mein Mathematiklehrer, der mich beobachtete, dennoch eine Person mit der ich nur minder sympathisiere. Darian musterte mich mit seinen leuchtenden grün-blauen Augen neugierig, aber nicht so als hätte er ein romantisches Interesse an mir, sondern eher die Art von Was-ist-das-den-für-ein-bisher-unbekanntes-Wesen. Ich konnte bei seinem Blick so langsam nachvollziehen, wie sich Ausstellungsstücke in Museen fühlen mussten. Auf jeden Fall unwohl, soviel kann ich euch sagen.
Ich drehte mich wieder nach vorne und versuchte, Darian einfach zu ignorieren. Als die Schulklingel läutete und das Ende dieser Stunde besiegelte, stürmte ich in Rekordzeit aus dem Raum, in der Hoffnung Darian nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Fehlanzeige. Schon in der 7. Stunde saß er mit mir im gleichen Chemiekurs. Wieso war dieser Kerl auf einmal überall? Dazu kam auch noch, dass ausgerechnet in dieser Stunde die Lehrerin beschlossen hatte, uns in Partnergruppen aufzuteilen. Stets betend nicht mit Darian in eine Gruppe zu kommen, wofür die meisten Mädchen alles gegeben hätten, wartete ich ihrer Entscheidung ab. Selbstverständlich war das Glück mal wieder auf meiner Seite. Nicht.
Darian und ich bildeten also eine Forschungsgruppe. Wir bekamen einen Aufgabenbogen und eine detaillierte Versuchsanleitung, es sah ziemlich einfach aus: Ein klassischer Versuch mit Backpulver und Essig: Backpulver und Essig vermischen sich, dabei soll das Gas Kohlenstoffdioxd entstehen und einen Ballon aufblasen. Wir sollen anschließend die perfekte Kombinationsmenge beider Stoffe errechnen um eine perfekte Reaktion herbeizuführen. Der holte seine Schulsachen und setzt sich neben mich.
„Hey, so schnell sieht man sich wieder.“ So schnell? Es sind 3 Tage seit Montag vergangen.
„Ehm, ja kann sein.“ Mal ehrlich, was hätte ich sonst antworten sollen?
„
Hättest du vielleicht mal Lust, was nach der Schule mit mir zu unternehmen? Du weißt schon, nur du und ich.“
Meine Augenbrauen schossen in die Höhe. „Wieso sollten wir was unternehmen? Wir kennen uns ja noch nicht mal“
„Naja, deshalb ja. Ich finde dich echt interessant und möchte mehr über dich erfahren“ Sein bekanntes, selbstsicheres Grinsen ist wieder zurück. Anscheinend war er sich seiner Sache mehr als gewiss. Dann würde ich ihm eben einen Strich durch die Rechnung machen müssen.
„Okay, nur um das hier einmal klar zu stellen, ich bin keine deiner Verehrerinnen, die dir den ganzen Tag hinterher dackeln, dabei aufpassen müssen nicht auf ihrem eigenen Sabber auszurutschen und deren Verstand sich bei deinem Anblick verflüchtigt“ Bei diesen Worten sehe ich ihn direkt an. Jetzt ist er es, der erstaunt die Augenbrauen hebt. 1:0 für Hope. Doch kurz darauf entwischt ein tiefen, warmes und überraschend ansteckendes Lachen seiner Kehle. Er benahm sich als hätte ich gerade den Witz des Jahrhunderts gerissen, alles was ich tun konnte war ihn entgeistert anzustarren.
Hatte ich ihn nicht gerade indirekt beleidigt, indem ich seine Freundinnen als hirnlose Geschöpfe bezeichnet habe?
„Du wirst von Minute zu Minute interessanter, Hope Viola Brewster“ sagte er und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Ernsthaft? War dieser Typ ein Masochist, der es liebte, wenn man ihn verbal erniedrigte?
Zum Glück endete in diesem Moment die Stunde und ich konnte mich komplett auf das Wochenende konzentrieren. Doch bevor ich mich aus dem Raum bewegen konnte, greift Darian nach meiner Hand. Und lässt sofort wieder los. Ich sehe ihm verwirrt ins Gesicht.
Darian sah mich so erschüttert an, als hätte ich ihm eben gesagt, dass ich ein Wesen aus einer anderen Welt bin. Womit ich nicht einmal ganz so falsch lag, aber das sollte ich erst später erfahren....
Das war das 8. Kapitel meiner Geschichte, ich hoffe euch hat es gefallen, einmal mehr von Darian zu sehen. Keine Sorge in nächster wird er noch häufiger vorkommen und Hope eine mehr oder weniger angenehme Gesellschaft leisten:) DarkVision99
DU LIEST GERADE
Die Retterin der Elfen (Buch 1)- Completed!
FantasyHi, mein Name ist Hope. Hope Viola Brewster. Bis vor kurzen war mein Leben eigentlich noch relativ normal abgesehen davon, dass mein einziger Begleiter ein launischer Kater war und ich von Albträumen heimgesucht wurde. Dann ändert sich für mich jed...