Kapitel 21: Parties?

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„Vielen Dank, Drawyai. Wir werden versuchen Euch nicht zu enttäuschen und hart trainieren“

Triumphierend sah ich sie direkt an, denn ich wusste das es ihr überhaupt nicht passte, Ysera an mich zu verlieren.

Ich stöhnte auf und rollte mich auf die Seite, als der nächsten Schlag mich traf. Trotz all meiner Schmerzen fragte ich mich, wie er es geschafft hatte, an meiner Deckung vorbeizukommen.

„Konzentration Hope“ ruft er mir zu. Darian.

Konzentration am Arsch, wollte ich antworten, doch diese Worte verkniff ich mir lieber besser. Mittlerweile bin ich 6 Wochen in Heilios und schlage mich eigentlich recht gut. Im Bogenschießen und im Schwertkampf stellte ich mich beinahe als Naturtalent heraus. Zumindest war das meine Meinung. Darian war natürlich anderer Auffassung, seit sich herausgestellt hatte, dass ich auch noch zur Drachenreiterin ausgebildet werden sollte, wurde sein Training, sofern das überhaupt möglich war, sogar noch härter.

Meine anderen Trainingseinheiten waren zurzeit aber noch nicht möglich, da Yseras Flügel immer noch ein wenig angeschlagen war. Momentan schien es ihm aber wieder besser zu gehen. Ysera lag einige Meter vom Trainingsplatz entfernt und schnarchte vor sich hin. Er hatte sich allem Anschein nach gut an all dies hier gewöhnt und könnte es schon fast gar nicht mehr abwarten wieder zu fliegen. Bei mir verwandelte sich diese monströse Killermaschine in einen Schmusedrachen. Ich musste ihn sogar jeden Abend in meinem Zimmer schlafen lassen, da er nicht ohne mich in den Ställen übernachten konnte. Darian meinte, dass er einen ausgeprägten Beschützerinstinkt mir gegenüber entwickelt hat und deshalb nicht von meiner Seite weicht.

Ich glaube aber, dass er einfach ein Angsthase ist. Nun schläft also ein 6 Meter hoher und knapp 8 Meter langer Drache in meinem Schlafzimmer. Ja, das kann nicht jeder von sich behaupten.

„Willst du am Boden anwachsen? Wären wir in einem echten Kampf, wärst du jetzt tot“ Darian holte mich wieder aus meinen Gedanken. Ich stand auf und klopfte mir den Schmutz von meiner Rüstung. Sie war silbern, mit ein paar grünen Akzenten versehen, aber ansonsten ziemlich unscheinbar. Für mich war sie durch ihre schützende Aufgabe und die aufwendige Arbeit, die hinein investiert wurde, jedoch von sehr hohem persönlichen Wert.

Wieder auf festen Beinen, balancierte ich mein Schwert in der Hand und rannte auf Darian zu. Unsere Schwert trafen mit voller Wucht aufeinander, funken flogen in alle Richtungen. Ich blendete alles andere um und herum aus und konzentrierte auf Darian, versuchte herauszufinden, was er als Nächstes tun würde, mit welchen Angriffen er mich besiegen wollte.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Ysera sich erhebt und gespannt unserem Kampf lauscht. Aber nicht nur er stand am Rand des Trainingsfeldes, mittlerweile hatte sich dort eine kleine Gruppe Elfen versammelt, die uns amüsiert beobachteten. Ich startete einen neuen Angriff, zwang Darian kurzzeitig zum Rückzug und schlug weiter zu. Wenn ich auch nur für eine Sekunde zuließ,dass meine Verteidigung eine Lücke aufwies, war ich erledigt. Das hatte Darian mir oft genug bewiesen.Weitere Minuten tanzten wir kämpfend über den Trainingsplatz, keiner wollte den anderen gewinnen lassen. Doch, wie sollte es auch anders sein, rutschte ich in diesem Moment aus. Meine Wildlederstiefel verloren den Halt und ich fiel hin. Darian nutzte die kurze Ablenkung du schlug mir das Schwert aus der Hand. Die Spitze seiner Klinge liegt an meiner Kehle, wir beide atmen schwer. Ich sehe ihm in die Augen und wartete auf sein vernichtendes Kommentar. Doch dazu kam es nicht.

In der Menge erklang auf einmal ein Klatschen.

Ein junger Elf erschien und bewegte sich immer noch klatschend und lachend aus der Menge. Er war groß, hatte blondes Haar und graue Augen. Insgesamt würde ich ihn also als ziemlich attraktiv bezeichnen.

„Wow, Mädchen, ich hätte nicht gedacht,dass jemand außer mir diesem Prinzen standhalten kann. Ich muss schon sagen, was für ein starkes Mädchen“, er verbeugte sich mit einem anzüglichen Grinsen vor mir, „und hübsch ist sie auch noch“

Ich lief rot an, denn ich war nicht an Komplimente gewohnt. Das rief sowohl bei Darian, als auch bei Ysera ein kehliges Knurren hervor. Was zur-?

„Was willst du hier Lamir?“zischte Darian den vermeintlichen Faramir an. Auf dessen Gesicht machte sich ein grausames Lächeln breit. Ich vermutete, dass die Beiden keine Freunde waren.

„Ich komme gerade aus der Festung Doromir zurück und dachte mir ich könnte doch einmal die so lange ersehnte Prophetin begutachten“ Sein Blick wird wieder weich und er sieht mich an, „Aber nebenbei bemerkt Darian, willst du mich denn gar nicht vorstellen?“

Darian atmete hörbar ein, sichtlich erzürnt von seinem Gegenüber.

„Hope, das ist Faramir, Bruder von Thalia und Kommandant unseres größten Heeres.

Ich setzte ein Lächeln auf, unsicher wie ich reagieren sollte.

„Freut mich Euch kennen zu lernen, Faramir.

„Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Hope."

Darian reichte unsere kleine Konversation anscheinend und er nahm mich am Arm, zog mich vom Trainingsplatz, während er Faramir noch zu rief.

„Es tut mir echt Leid euch zu stören, aber die Prophetin hat keine Zeit für Plaudereien."

Das Grinsen auf Faramirs Gesicht wurde noch eine Spur breiter.

„Na gut, ich werde sie heute Abend sowieso auf dem Herbstfest sehen. Ich freue mich auf dich Hope “ ruft er uns hinterher. Was für ein Fest?

Verwirrt sehe ich Darian an. „Wovon redet er?"

Er ist angespannt und fährt sich aufgebracht durch das dichte schwarze Haar.

„Verdammt, Hope. Ich habe es total vergessen. Heute Abend ist Herbstbeginn und jedes Jahr veranstaltet unser Volk ein großes Fest. Durch deine Wichtigkeit für uns wirst du verpflichtet sein zu kommen.“

Extrem verblüfft sehe ich in seine Augen, er scheint mich nicht anzulügen. Ach du heilige-. Ich mochte Parties nicht einmal in meiner Welt und ausgerechnet hier soll ich ein Ehrengast sein? Das wird ja mal heiter.

Die Retterin der Elfen (Buch 1)- Completed!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt