Kapitel 14: Mein erster Strafprozess- Der Richter? Ein magisches Geschöpf

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 Damit besiegelte ich anscheinend den Beginn meines Prozesses, der entscheiden sollte, ob ich am leben bleiben durfte, oder ob ich eine zu enorme Gefahr für diese Welt darstellte und man mich eliminierte.

 Au weia, Faith, wo bin ich da nur hineingeraten?

Ich konnte nichts tun, nicht gegen es ankämpfen. Die Berührung der Königin löste irgendetwas in mir aus. Ein grelles Licht umhüllt uns, ein stummer Schrei gleitet von meinen Lippen, dann dreht der Palast, oder ich tat es, ich war mir nicht sicher. Anschließend verschwimmt alles um mich herum.

Als nächstes fand ich mich im Wald wieder, durch den Mr. Superprinz und ich (ich weigerte mich diesen verlogenen Mistkerl bei seinem Namen zu nennen, denn ich war immer noch verdammt sauer) bei unserer ersten Ankunft in Heilios gewandert sind.

Doch diesmal war etwas anders, da ich erstens auf mich selbst gestellt war, zumal sich die Königin und ihre Gefolgschaft auf einmal aufgelöst haben und zweitens, es war noch eine Spur gruseliger.

Über all wurden die Bäume von dichten Nebelschwaden umgeben, das Licht durchbrach noch seltener die dunklen Blätter der Baumkronen und es war still, viel zu still. Um nicht an der Stelle festzuwachsen, ging ich einfach geradeaus, stets auf der Suche nach irgendjemandem der mich hier rausholen kann. Stundenlang wanderte ich ziellos durch den Wald, es wurde immer kälter, je tiefer ich hineinging.

Meine Zähne klapperten und meine Lippen waren vor Kälte mittlerweile ganz taub.

Ich gab das Laufen irgendwann auf und legte mich auf den Waldboden. Das Einzige, das ich sehen konnte, waren die schier endlos wachsenden dunklen Bäume. Ich versuchte meinen Kopf ein wenig zu drehen, doch dadurch bohrten sich die Gräser in meinen Nacken, bis mir Tränen in die Augen traten. Schließlich ergab ich mich, zitternd und darauf wartend, was weiter passieren würde. Die Kälte und meine unermessliche Angst nagten an mir. Mir fielen die Augen zu und ich fand Trost in der Dunkelheit.

Stunden (oder waren es Tage?) später wurde ich Wasser geweckt, das auf mein Gesicht fiel. Mit einer Hand wischte ich das Wasser fort, es stank entsetzlich und klebte. Ich öffnete meine Augen und wünschte mir im selben Moment, ich hätte es nicht getan. Direkt über mir befinden sich zwei große rote Augen, die mich mit bedeutendem Interesse betrachten. Mit einer rekordverdächtigen Bewegung rückte ich vor dem Monstrum weg. Ich betrachtete es genauer:

Es war ca 4m groß, seine Augen glühten wie Kohlen und aus seiner Nase drang bei jedem Atemzug Nebel. Der gesamte Körper dieser Kreatur bestand aus Holz. Seinem Kiefer entsprangen zwei riesige, gelbe Hauer, mit denen er mich in Null Komma nichts zerquetschen hätte können, doch aus irgendeinem Grund tat er es nicht. Neben seinem eindrucksvollen Gebiss, besaß dieses Tier noch zwei gewaltige Hörner, die es nicht weniger bedrohlich aussehen ließen.

Zwischen uns lagen nur wenige Meter Abstand und ich stellte mir bereits vor, wie es zum Sprung ansetzte und mich tötete. Aber nichts geschah, dass Geschöpf blieb weiterhin auf seinen 4 eher menschlich proportionierten Gliedmaßen stehen und sah mich erwartungsvoll an.

Ich konnte nicht weglaufen, viel zu fasziniert von diesem mächtigen Geschöpf.

Und dann geschah etwas, mit dem ich nie gerechnet hätte, dieses Tier sprach zu mir.

Die Retterin der Elfen (Buch 1)- Completed!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt