Kapitel 11 - Summer

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Mir war einfach danach :) Morgen kommt natürlich trotzdem noch ein Kapitel ;)
(Vielleicht brauche ich auch ein bisschen Aufmunterung :D)

Diese Szene ist tatsächlich eine der ersten gewesen, die ich im Kopf hatte, als Summer und Landens Geschichte langsam Form angenommen hat :D

Ich hoffe, es gefällt euch!

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Bevor ich den Schlüssel im Schloss umdrehe, halte ich noch einmal inne und atme tief durch. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst.

Denn Rachel ist schon vor einer Stunde nach Hause gekommen. Vor meinem HIIT-Kurs habe ich ihr noch schnell eine Nachricht geschickt, dass ich Landen heute Mittag die Wohnung gezeigt habe und ihm seine Schlüssel gegeben habe.

Sie hat mich daraufhin nur knapp wissen lassen, dass sie gegen sieben Heim kommt. Eigentlich habe ich vor ihr zurück sein wollen, aber Roy hat mich angefleht nach meinem Kurs noch am Empfang auszuhelfen, denn wie so oft zu Beginn des Semesters, ist auch heute wieder die Hölle losgewesen. Für eine Person ist es kaum machbar, die Getränke und Shakes, die wir anbieten auszugeben und zeitgleich die neuantreffenden Mitglieder im System einzuloggen und die Schlüsselarmbänder auszuteilen.

Ich weiß wirklich nicht, was mich gleich hinter der Wohnungstür erwarten wird, da sich weder Landen noch Ivy oder Rachel bei mir gemeldet haben, gehe ich davon aus, dass sie ihn wenigstens noch nicht vor die Tür gesetzt hat.

Trotzdem fallen mir innerhalb weniger Sekunden mindestens ein halbes Dutzend Horror-Szenarien ein, die sich gerade hinter dieser Tür abspielen könnten.

„Augen zu und durch.", versuche ich mir selbst leise Mut zuzusprechen und drehe den Schlüssel um.

Die milchige Glastür des Flurs ist geschlossen, aber ich kann durch das gedämpfte Licht, zwei Schemen erkennen. Soweit, so gut.

Schnell schlüpfe ich aus meinen Sportschuhen, als plötzlich ein Geräusch aus dem Wohnzimmer zu mir dringt.

Hat da etwa gerade jemand gelacht?

Und was riecht hier so gut?

Verwundert schlüpfe ich aus meiner dünnen Übergangsjacke, greife nach meiner Sporttasche, die ich dafür kurz auf dem Boden abgestellt habe und öffne gespannt die Tür.

Beim Anblick meiner beiden Mitbewohner, klappt mir die Kinnlade nach unten und ich muss mich wirklich zusammenreißen, meine Sporttasche nicht vor Schreck fallen zu lassen.

Von zerbrochenen Tellern bis hin zu Blutspuren, habe ich alles erwartet, denn Rachel hat ganz schönes Temperament. Doch mit dem, was sich da vor meinen Augen abspielt, hätte ich niemals gerechnet.

Ich habe mich im Flur tatsächlich nicht verhört, Landen und Rachel lachen lautstark miteinander, jeder von ihnen hat ein gefülltes Weißweinglas in der Hand und vor ihnen stehen benutzte Teller.

„Hey Summer!", begrüßt mich Landen grinsend und nimmt provokativ einen Schluck seines Weißweins.

Dabei hält er meinen Blick mit seinen bernsteinfarbenen Iriden gefangen, die beinahe schon zu schreien scheinen: Ich hab's dir doch gesagt, ein Kinderspiel.

Ich kann kaum fassen, dass er Rachel tatsächlich an nur einem Abend um den Finger gewickelt hat, während ich damals Wochen gebraucht habe, bis wir zusammen entspannt an unserem Esstisch gesessen haben.

Wenn der Ausdruck in seinen Augen nicht eindeutig beweisen würde, dass er diesen Sieg viel zu sehr auskostet, hätte ich vielleicht sogar Bewunderung für ihn übrig.

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