Kapitel 32 - Landen

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Frohe Ostern an euch alle! Ich hoffe, ihr habt ein schönes langes Wochenende! :)

Irgendwie habe ich das Gefühl, jede Woche mit schlechteren Neuigkeiten um die Ecke zu kommen... aber ich habe seit knapp einer Woche einen Gipsarm und so wie es aussieht, werde ich den auch erstmal nicht mehr los -.-

Tippen ist nach wie vor noch mit Schmerzen verbunden und deshalb geht Uni-Kram natürlich noch mehr vor, als sonst schon...

Ich gebe allerdings mein Bestes, dass wir uns nächste Woche wieder lesen!

Ich kann mich nur wiederholt für eure unglaubliche Resonanz bedanken. Ihr wisst gar nicht, wie viel es mir bedeutet, dass ihr auch am Ball bleibt, wenn die Uploads langsamer kommen <3

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Das Hochgefühl, das mir der Flug beschert hat, hält auch noch an, als wir Stunden später zurück in die Wohnung kommen.

Das leichte Lächeln auf meinen Lippen ist kein einziges Mal verschwunden und als Summer hinter mir das Wohnzimmer betritt, kann ich nicht anders, als die Arme um sie zu schlingen und mich mit ihr einmal um meine eigene Achse zu drehen.

„Danke, Summer. Das war...", setze ich an, als ich sie wieder auf dem Boden abstelle.

Unsere Augen finden sich ganz von allein, als wären sie einzig auf einander gepolt.

Doch dann flackern in meinem Augenwinkel die Lichter des kleinen Weihnachtsbaums unserer WG. Sofort knalle ich hart auf dem Boden der Tatsachen auf. Ein reinstes Gefühlschaos durchflutet meinen Körper, nimmt mir alle Luft zum Atmen und lässt mich erstickt auf japsen.

Ich habe es vergessen.

Ohne es wirklich zu bemerken, taumle ich zwei Schritte zurück. Der Schmerz, der durch meine Brust schießt, ist größer denn je. Es fühlt sich beinahe so an, als würde ich für jedes Lächeln des heutigen Tages bestraft werden.

„Landen?", fragt Summer besorgt, geht einen Schritt auf mich zu, zögert allerdings.

Ganz so, als wäre sie sich nicht sicher, ob ich sie nicht von mir stoßen würde. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Ich bin es, der den letzten Schritt auf sie zugeht, der sie in die Arme zieht und sein Gesicht in ihrem Haar vergräbt, kurz bevor mich dieser Schmerz wieder mit voller Wucht einnimmt.

Ich habe es vergessen und ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll. Ein Teil von mir ist unglaublich froh, der Trauer nach all den qualvollen Tagen entkommen zu sein, der andere Teil wird geplagt von Schuldgefühlen.

„Ich habe es vergessen.", wimmere ich in Summers Haar hinein.

Ihre Hand legt sich auf meinen Hinterkopf, gräbt sich dort in mein Haar und ich versuche mich einzig und allein auf die Bewegung ihrer Finger zu konzentrieren.

„Es ist okay, Landen.", wispert sie in mein Ohr. „Deswegen haben wir es gemacht. Damit du dich nicht noch weiter innerlich zerreißt. Ich bin mir sicher, deine Eltern hätten nie gewollt, dass du dich dermaßen quälst."

Überrascht, diese Worte aus Summers Mund zu hören, zucke ich mit dem Kopf zurück. Denn, was sie gesagt hat, kommt mir so unglaublich bekannt vor. Doch zum ersten Mal in meinem Leben, glaube ich es.

Es sind die Sätze, die meine Therapeutin Jahr für Jahr wiederholt hat, im Versuch, dass ich ihnen irgendwann Glauben schenke.

Ich habe es immer für unmöglich gehalten, dass es jemals so weit kommen wird, schließlich ist es allein meine Schuld, dass Ivys und meine Eltern nun schon seit Jahren nicht mehr bei uns sind.

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