Kapitel 9 - Summer

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Bevor ich euch ganz viel Spaß mit dem neuen Kapitel wünsche, eine kleine Info: der Mittwoch wird jetzt auch ganz "offiziell" zum Upload-Tag. 

Also je ein neues Kapitel wird Montags, Mittwochs und Freitags kommen :) Ich freue mich darauf, auf zu lesen!

Viel Spaß bei Kapitel 9! Ich bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt ;)  

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Ich kann nicht fassen, dass ich das wirklich vorgeschlagen habe. Wo zum Teufel ist nur mein Verstand geblieben, als die Worte gestern Abend einfach so aus mir herausgesprudelt sind?!

Mit Landen zusammenziehen? Mit dem Mann, mit dem ich unglaublichen Sex hatte, von dem ich jede Nacht träume? Bin ich denn komplett übergeschnappt?!

Aber dann erinnere ich mich an seine Niedergeschlagenheit, nachdem er den Anruf seiner Airline bekommen hat. Was auch immer da vorgefallen ist, er scheint bis Dezember suspendiert zu sein und keine Bleibe mehr zu haben.

Ganz egal, was zwischen uns vorgefallen ist oder wie unangenehm es mir ist, dass er sich als der Bruder meiner besten Freundin herausgestellt hat, ich muss ihm helfen.

Auch, wenn das bedeutet, dass ich die kommenden zwei Monate eine Wohnung mit ihm teilen und meine Mitbewohnerin davon überzeugen muss, ihn einziehen zu lassen.

Dieses Gespräch mit Rachel kann nur unangenehm werden. Schließlich ist Landen Ivys Bruder. Die Frau, die mittlerweile mit Rachels Exfreund zusammen ist. Meine Mitbewohnerin hat Ivy nur für etwas mehr als ein Monat gemocht, nämlich in den Wochen, in denen sie sich wegen Keith die Augen aus dem Kopf geheult hat und ihn zum Teufel gewünscht hat.

Seit Ivy aber Rachels Meinung nach zu ihm zurückgekrochen ist, hat sie alle Achtung vor ihr verloren. Das sind ihre Worte gewesen, nicht meine.

Als ich Ivy und Keith heute Mittag beim Lunch in der Mensa getroffen habe, Ivy hat kaum fünf Minuten an unserem Tisch vorbeigeschaut, bevor sie zurück zu Landen in die WG gegangen ist, habe ich entschlossen, gleich heute Abend mit Rachel zu reden.

Ich mag mich vielleicht ständig mit Keith zanken, aber es ist deutlich zu sehen, wie sehr Landens überzogener Beschützerinstinkt seiner Schwester gegenüber, schon jetzt an ihrer Beziehung nagt.

Und auch ihm ist gestern Abend deutlich anzusehen gewesen, wie sehr er es hasst, bei seiner kleinen Schwester unterzukriechen.

Also habe ich mir einen Ruck gegeben, Rachel eine Nachricht geschrieben, dass ich für unser Abendessen sorgen werde und mit ihr reden muss. Ich habe die letzte Vorlesung geschwänzt, die Küche noch einmal besonders sauber geschrubbt und ein halbes Vermögen für Sushi von Rachels Lieblingsrestaurant hingeblättert.

Ich liebe Sushi ebenso sehr, wie Rachel, aber wenn, dann gehe ich nur zu den All-You-Can-Eat-Angebotstagen, denn ich werde nicht annähernd satt, ohne den Betrag einer Monatsmiete im Restaurant zu lassen.

Die Sushi-Röllchen drapiere ich sogar auf zwei unserer großen flachen Teller, bevor ich sie in die Mitte des Esstischs stelle und die Soja-Sauce aus dem Schrank hole. Denn Rachel hasst es direkt aus der Verpackung zu essen, auch, wenn es sich dabei, wie im Fall des Sushis um eine recycelte Box aus Pappe handelt.

Nachdem ich für jeden von uns einen Teller und Essstäbchen bereitgelegt habe, zünde ich sogar noch die Kerzen auf dem neuen schwarzen Kerzenhalter an. Keine Ahnung, was es über mich aussagt, dass ich fast ein bisschen stolz bin, wie gemütlich der Tisch aussieht, als ich mein Werk noch einmal betrachte. Dabei habe ich nicht wirklich viel gemacht, außer Teller hin zu stellen und das bestellte Essen aus der Verpackung zu holen.

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