Kapitel 34 - Summer

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Wow! Also wirklich Leute, ich komme kaum hinterher, eure Kommentare und Likes zu verfolgen <3

Ich hoffe, wir haben niemanden auf dem Weg hierher verloren ;)

Ganz viel Spaß!
Für mich hat sich der Abend jetzt schon <3

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Es fühlt sich an wie Muskelkater.

Fast so, wie nach einem viel zu intensiven Training, bei dem man Schmerzen an Stellen hat, die man zuvor nicht einmal kannte.

Doch es ist ein Muskelkater, der jede Muskelzelle meines Körpers befallen zu haben scheint und noch so viele Zellen mehr. Denn der Schmerz sitzt tief in mir, hat sich dort festgesetzt und scheint innerhalb kürzester Zeit ein fester Bestandteil von mir geworden zu sein.

Während Muskelkater fast schon etwas Befriedigendes an sich hat, zerreißt mich dieser Schmerz beinahe. Er nimmt mir die Luft zum Atmen und die Energie überhaupt irgendetwas zu tun.

Ich habe seit Tagen die Wohnung nicht verlassen, bin mittlerweile quasi mit unserer Couch verwachsen. Mein einziger sozialer Kontakt seit Tagen ist der Lieferdienst, von dem ich mir regelmäßig Pizza, Burger und eine Familienportion Ben & Jerry's Eis bringen lasse.

Die Bestellungen mache ich über meinen Laptop, denn mein Handyakku ist schon seit Tagen leer. Aufladen brauche ich es ohnehin nicht, denn da ist niemand, der versuchen würde, mich zu erreichen.

Ich bin allein.

Der erste Mann, für den ich mehr als eine Schwärmerei entwickelt habe, will mich nicht.

Meine beste Freundin hasst mich zurecht, weil ich sie monatelang belogen habe.

Sogar meine eigenen Eltern wollen nichts mehr von mir wissen, weil ich wieder einmal vollkommen egoistisch gehandelt habe und mich selbst an erste Stelle gesetzt habe.

Mir ist nach wie vor klar, dass es nötig gewesen ist, ihnen klarzumachen, was sie mir mit ihrem ewigen Konkurrenzkampf antun, aber trotzdem hätte ich das Ganze anders regeln müssen.

Ich hätte nicht dermaßen egoistisch sein und dermaßen hart mit ihnen umgehen dürfen.

Mir entweicht ein schluchzender Laut, als ich nach der Fernbedienung vor mir auf dem Couchtisch greife und den Fernseher anschalte.

Dieser Tagesablauf ist mittlerweile fast schon zu meiner Routine geworden. Ich hänge einige Zeit meinen Gedanken nach, lasse mich von dem Schmerz, den Landen mir mit seiner abweisenden Art zugefügt hat, vollkommen auffressen, bevor ich in den Selbsthass übergehe, der mich zermürbt, sobald ich an Ivy und meine Eltern denke.

Was mich irgendwann doch wieder zu dem nach Zimt duftenden Mann bringt, in dessen honigfarbenen Augen ich mich viel zu oft verloren habe.

Und wenn ich genug von diesem Teufelskreis habe, dann greife ich entweder nach der Fernbedienung und versuche mich mit dem schlechten TV-Programm abzulenken oder ich schaufle noch mehr ungesundes Fastfood in mich hinein.

Immer öfter mache ich beides gleichzeitig.

Genau das ist auch mein Plan für diesen Abend. Um meinen Laptop zu starten, muss ich nicht einmal aufstehen, denn er liegt noch immer neben mir auf der Couch zwischen dem Chaos an leeren Chipstüten und Schokoriegelverpackungen.

Wenn Rachel diese Unordnung sehen würde, würde sie explodieren.

Doch meine Mitbewohnerin ist noch immer in New York, bei ihrer Familie. Sie weiß noch nicht, welchen Schlamassel ich angestellt habe und dass ich schuld daran bin, dass wir wieder vor dem gleichen Problem stehen wie im September.

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