Kapitel 53

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Alle drei blieben lange still. Namjoon erhielt eine Whats App Nachricht von Jin, die ihm mitteilte, dass er Sachen von Yoongi und Tae aus der Wohnung geholt hatte und mit diesen ins Krankenhaus kommen würde. 

 "Wie viel hast du gesehen?", fragte Jungkook schließlich Jimin. Der schaute auf seine Hände hinunter, rollte mit den Augen und lachte traurig, als er gegen neue Tränen kämpfte. "Ähm... nicht viel", gab er zu. "Jeff war nicht da, als wir Tae fanden. Und Tae war nur... nun, du hast es gesehen." 

 "Ich habe nicht... ich wusste nicht, dass er auch vergewaltigt wurde. Ich habe nur... ich dachte, Jeff würde nur... nur... " 

 "Ja", stöhnte Jimin. "Da war... da war ein blutiger Polizeiknüppel auf dem Bett zwischen Taes Beinen. Ich denke, damit hat er es gemacht. " 

 "Oh Gott...", stöhnte Jungkook und ihm wurde übel. 

Jimin biss sich fest auf die Lippe, bedeckte seinen Mund mit einer Hand und schaute zwischen Namjoon und Jungkook hin und her. Mit vor Tränen glänzenden Augen bat er sie um Bestätigung: "Sie werden wieder gesund werden, oder? Yoongi und Tae? Werden sie wieder gesund? " 

 Jungkook nahm Jimins Hände in seine. 

 "Ja. Sie sind beide verdammt stark. Sie werden das durchstehen ", nickte Namjoon. 

 „Ich liebe sie einfach so sehr. Sie sind meine Familie. Wenn einem von ihnen etwas passiert, wenn sie es nicht schaffen... " 

 "Sie werden es schaffen", betonte er. "Alles ist unter Kontrolle und sie sind jetzt in wirklich guten Händen. Sie sind... sie werden nur wieder zusammen geflickt." 

 Jimin nickte und schüttelte sich ein wenig. „Gott, ich brauche Kaffee", seufzte er und zog ein Taschentuch aus seiner Jackentasche. Er bot Jungkook ebenfalls eins an und dieser nahm es, hielt es aber einfach in seinem Schoß und starrte ins Leere. 

 "Ich hole welchen", bat Namjoon an, der darauf bedacht war, nützlich zu sein. "Willst du auch etwas zu essen?" 

 „Nein, nur Kaffee. Vielen Dank." 

 "Kein Problem."


Sobald Namjoon weg war und sich die Zeit endlos auszudehnen schien, starrten die beide verständnislos auf den kleinen Fernseher in der Ecke des Raumes und fragten sich, wen sie anrufen sollten, wem sie erzählen sollten, was passiert war. 

Jungkook dachte darüber nach, es seiner Familie zu erzählen, verwarf die Idee jedoch sofort wieder. Sie wussten nichts über Taehyung oder sogar die Tatsache, dass ihr Sohn bisexuell war. Er konnte sich nicht vorstellen, seiner Familie zu sagen, dass er mit einem Mann zusammen war und ihnen im gleichen Atemzug zu sagen, dass der Mann, den er liebte, gerade von einem Verrückten angegriffen und fast getötet wurde. Er war sich ja bewusst, dass sie sich noch nicht vollständig erholt hatten vom Verlust ihres ältesten, schwulen Sohnes. Das konnte er ihnen nicht antun. Es war einfach nicht die richtige Zeit. 

 Jimin tadelte sich unterdessen, weil er Yoongis Eltern noch nicht angerufen hatte, weil er wusste, dass das Krankenhaus bereits Kontakt zu ihnen aufgenommen hatte, aber er nicht in der Lage war, sich ihnen selbst zu stellen. "Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich sie nicht anrufen kann?", fragte er Jungkook, nachdem er darüber nachgedacht hatte. "Ich möchte nicht einmal meinen Bruder anrufen. Nur der Gedanke, darüber sprechen zu müssen, und es jemand anderem zu erklären... " 

 "Nein. Nein... absolut nicht. Ich kann auch niemanden anrufen. Ich meine, was zum Teufel will man auch sagen?" 

 Jimin ergriff wieder Jungkooks Hand und so saßen sie eng beisammen und nutzten das kleine Stück Kontakt, um sich gegenseitig zu trösten. 

 "Wie hat Jeff ihn gefunden?", fragte Jungkook leise. 

 „Der Supermarkt die Straße runter. Das war das einzige, wofür Tae das Haus verlassen hat. Wenn er verrückt wurde, kaufte er Zigaretten und Schokolade und kam dann gleich nach Hause. Aber heute, als er einfach nicht zurückkam... " 

 „Jeff muss die Gegend erkundet haben und nachgefragt haben, ob die Leute Taehyung gesehen haben", murmelte Jungkook mit emotionsloser Stimme und wunderte sich, dass er nie an die Möglichkeit gedacht hatte, dass sie etwas vergessen würden, dass es eine Schwäche in ihrem scheinbar meisterhaften Plan geben könnte. "Wenn er immer dorthin ging und die Leute, die dort arbeiten, ihn erkannten... so muss Jeff ihn ausfindig gemacht haben. Er muss gehört haben, dass Tae dort gesehen wurde und hat nur den Laden beobachtet, bis er wieder aufgetaucht ist. " 

 „Ich hoffe er stirbt, Kooks. Ich hoffe, Namjoon hat Jeffrey mit diesem verdammten Baseballschläger hart genug geschlagen, um ihn zu töten ", zischte Jimin und kratzte unruhig am Holz der Armlehne an seinem Stuhl.

"Ja. Ich glaube nicht, dass wir so viel Glück haben. Ich bin nur froh, dass wir rechtzeitig dort angekommen sind ", murmelte Jungkook. 

 "Ich habe dich fast nicht zuerst angerufen. Gott sei Dank habe ich es  doch getan. Wenn es die Polizei gewesen wäre, die zuerst dort angekommen wäre, während Jeff mit seiner Waffe rumgewedelt hat und wir, die unbewaffnet waren... Gott weiß, was passiert wäre. Er scheint mir nicht gerade der Typ zu sein, der kampflos untergeht. Er hätte uns alle als Geiseln halten können. Wir hätten alle erschossen werden können. "

Shouting out loud ➛ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋWo Geschichten leben. Entdecke jetzt