Teil 7

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Die folgenden Tage ruhte ich mich aus. Und das obwohl ich fast wieder vollständig arbeitsfähig war. Doch das kam Newt garnicht in die Tüte. Wenn er nicht gerade in den Gärten arbeitete, bestellte er bei Fry für mich Suppe, hockte bei mir und holte mir bei jedem Räuspern eine weitere Decke in die er mich einmummeln konnte. Das klang süß, doch er war rund um die Uhr besorgt und eigentlich wollte ich nicht, dass man mich für schwach ansah.
Leider hatte ich mir zusätzlich zu den schmerzenden Verletzungen von der Griever-Verfolgungsjagd, eine Erkältung hinzugezogen.
Aber heute wollte ich endlich wieder ins Labyrinth.
Ich war schließlich das einzige Mädchen und ich hatte keine Lust, meinen Posten zu verlieren weil man mich für schwach hielt.
Newt war gerade in den Gärten. Also warf ich den riesigen Haufen aus Decken von mir herunter und lief zu Minho, der gerade an der Öffnung der Mauer stand um seinen Job zu machen. Er war alleine, denn nach dem kleinen Vorfall hatten sie alle Angst bekommen und sind kurzfristig zu den Schlitzern übergelaufen.
Als Minho mich sah, schaute er verwundert drein und blickte hinter mich.
"Weiß Newt von deinem Plan?" Fragte er direkt.
Ich rümpfte die Nase. Ganz bestimmt brauchte ich keine Erlaubnis von ihm oder sonst jemandem.
"Was soll das, du Strunk? Das ist mein Job, das ist dir klar, oder willst du allein darein?"
Schnell korrigierte sich Minho.
"Okay, okay. Ich hab echt keine Lust da alleine reinzugehen."
Das dachte ich mir schon. Ich sah mich um und folgte Minho dann kurzerhand ins Labyrinth.
Jetzt war ich deutlich nervöser als bei meinem ersten Besuch hier. Ständig schauten wir uns um und zuckten bei jedem Knacken oder Rascheln zusammen.
Dann gingen wir zu der Stelle, wo ich den Griever zerquetschen ließ.
Der gelbliche Brei, der aus ihm herausquillte und langsam trocknete war noch an der selben Stelle. Genau so wie der eine Metallarm, der drohend aus der Spallte ragte. Ich traute mich kaum, mich zu nähern.
Gott sei Dank tat Minho das und sah das rostige Körperteil, wenn man das überhaupt so nennen konnte, prüfend an. Doch auch er entschied sich dazu, es nicht zu berühren. Zu zweit herausziehen hätte auch nichts gebracht. Ich wusste wovon ich sprach. Schließlich hatte dieses 5 Meter Vieh mich vor ein paar Tagen fast gekillt.
Wir liefen anschließend noch die für Minho gewohnten Eingänge und Mauern ab bis es dunkel wurde.
Bald war es gewiss, dass die Griever kommen würden.
Schleunigst joggten wir zurück zum Ausgang.
Die Jungs standen schon alle da und machten uns Platz, als wir auf sie zu gingen. Newt war nicht unter ihnen.
Ich war zwar erst das zweite Mal im Labyrinth doch ich hatte damit gerechnet, dass er mich immer empfangen würde. Das verwirrte mich.
Ich sah mich auf der Lichtung um. Bei den Gärten war er nicht. Bei Chuck auch nicht. Ich fragte Zart, einen der Gärtner, ob er Newt gesehen hatte.
"Er war gerade noch hier. Ich glaube er ist Dünger holen gegangen."
Ich nickte Zart dankend zu und verschwand im dichten Wald.
Ich rief Newts Namen, doch ich hörte keine Antwort. Ich ging an den seichten Fluss und folgte seiner Strömung. Und da sah ich Newt.
Mit dem Rücken zu mir sammelte er nahe des Flusses Dünger mit der Schaufel ein und füllte ihn in den Eimer.
"Hey, Newt!", sagte ich vorsichtig.
Er drehte sich zu mir um. Erleichterung konnte ich auf seinem Gesicht erkennen, doch es war viel mehr Wut zusehen. Er stand auf und ließ die Schaufel fallen.
"Was hast du dir nur dabei gedacht,
y/n?"
Ich verstand nicht.
"Newt, ich bin doch garnicht mehr erkältet." Ich lächelte, weil ich davon ausging, dass seine Wut daher zeugte und er sich wieder beruhigen würde.
Tja, Pustekuchen!
"Was sollte das, y/n?", wiederholte er sich, noch wütender als vorher.
"Newt, komm runter. Was ist los?"
Er ging ein paar Schritte auf mich zu und dann wieder zurück.
Seine Hand fuhr aufgewühlt durch seine Haare und er sah sich um.
"Y/n, du verstehst nicht. Du wärst vor ein paar Tagen da drin fast gestorben."
Jetzt erkannte ich was er meinte.
"Aber, Newt, ich bin ja nicht gestorben. Läuferin sein ist jetzt mein Job."
Ich drehte ihn an seinem Pulli zu mir um und nahm sein Gesicht in meine Hände. Doch er schien noch nicht beruhigt zu sein und wandte sich wieder von mir ab. Um ehrlich zu sein war ich enttäuscht. Also gab ich auf und drehte mich zum gehen um.
Da packte er mich am Handgelenk und presste mich gegen einen der Bäume.
Ich errötete und ertappte mich dabei,  wie ich auf seine Lippen starrte. Er mich an und schien fassungslos zu sein, von dem was er getan hatte. Doch ich dachte garnicht daran, ihn jetzt gehen zu lassen.
Ich nahm seinen Kragen in die rechte Hand und zog ihn näher an mich heran. Seine warme Hand könnte ich auf meiner Taille spüren.
Dann schloss ich die Augen. Eine Sekunde später trafen seine zarten Lippen auf meine. Erst verharrten wir in dieser Position. Ich konnte ihn leicht atmen hören und die Schmetterlinge in meinem Bauch schienen gerade wie aufgewühlt zu sein.
Ich umschlang ihn mehr und bewegte meinen Kopf sanft während er ihn leicht zur Seite legte und seine Lippen sich weiter vorsichtig auf meinen bewegten.
Mit der rechten Hand streichelte Newt meine Wange und mit meiner rechten strich ich verträumt durch sein Haar.
Ich konnte sein Herz im Einklang mit meinem schlagen hören und ich war noch nie auf der Lichtung so glücklich gewesen.
Der Kuss war perfekt. Doch alles hat sein Ende...
"Hey,Newt. Y/n sucht di-...Oh..."
Zart blickte verwirrt drein. Plötzlich verstand er und verzog sich wieder auf die Lichtung.
Tja, dann gab es nun wohl einen Zeugen.


Hi, Freunde.
Vielen Dank für eure Unterstützung.
Schon 80 Reeds, das ist echt krass.
Also, ich hab das Gefühl, ihr seid nicht so begeistert davon, mir Ideen zu geben. Und keine Sorge, das müsst ihr nicht. Aber an die, die doch wollen, traut euch bitte.
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Megadlonisch fette Grüße,
-J

Newt und y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt