Da standen wir nun und sahen hinunter. Die Öffnung im Boden war eine Art Tunnel. Ich konnte nur ein paar Meter hineinblicken, der Rest war in Schatten getaucht.
Ich schluckte und schaute Brenda an.
"Ist das wirklich die beste Idee?"
Zweifelnd kaute ich auf meiner Unterlippe herum, so fest, dass es weh tat.
"Nein, y/n. Es ist die Einzige.", sagte Brenda.
Na dann los, dachte ich.
Ich humpelte zu der kaputten Taschenlampe und hob sie auf.
"Die bringt uns nichts mehr, lass sie da."
"Was wenn wir uns verteidigen müssen?"
"Was dann? Wirfst du die Cranks dann mit der Taschenlampe ab und erwartest, dass sie sich tot stellen?", fragte Brenda belustigt.
"Da sind Cranks?", fragte ich ängstlich. Ich wusste immer noch nicht genau, was sie waren, doch ich vermutete, so nannte man die Wesen, denen wir vor ein paar Tagen in der Mall begegnet waren.
Das Mädchen mit den kurzgeschorenen Haaren antwortete nicht.
Sie setzte sich an den Rand der kreisförmigen Öffnung und ließ sich hineingleiten.
Als sie vollends aus meinem Blickfeld verschwand und nach ein paar Sekunden keinen Ton mehr von sich gab, begann ich mir Sorgen zu machen.
"Brenda? Geht es dir gut? Ist alles in Ordnung da unten?"
Ich wagte wieder in den senkrechten Tunnel hineinzuschielen.
"Ja.", schallte es von unten.
"Komm runter. Es geht nicht so weit nachvunzen wie du denkst."
Ich war nervös, doch ich wollte überleben.
Schnell ließ ich mich in die Öffnung gleiten und versuchte mich an der glatten Wand festzuhalten.
Ich atmete tief ein und durch den Mund wieder aus. Dann begann ich mich herunterzulassen und meine Hände und Füße halfen mir dabei, nicht abzustürzen.
Es dauerte nicht lange, da war ich auch schon unten angekommen und wagte den Sprung auf den Boden.
Brenda stand vor mir und hielt eine neue Taschenlampe in der einen Hand.
"Woher hast du die?"
Sie deutete auf einen Klamottenhaufen, der in einer der Ecken des unterirdischen Raumes aufgetürmt lag.
"Na los, wir müssen schnell hier weg. Versuch keine Geräusche zu machen."
Ich nickte und wir liefen zu der Tür.
Ich trat sie ein.
Brenda sah mich streng an.
"Keine.Geräusche."
"Ja, ja.", sagte ich und ging voran.
Wir waren in einem Tunnel.
In welche Richtung sollten wie laufen? Wir entschieden uns für die, die vor uns lag. Im Nachhinein war dies nicht unsere beste Idee.
Der Boden, auf welchem wir liefen bestand aus Beton und war an den meisten Stellen aufgesprungen.
Löcher klafften in den Wänden des Tunnels und Ranken von irgendeiner Pflanze, schlängelten sich hindurch.
Wir gingen eine ganze Weile und schwiegen."Wer ist Chuck?"
"Was?"
"Du hast seinen Namen vorhin erwähnt."
Ich seufzte.
"Chuck war im selben Labyrinth wie ich. Er war mein bester Freund."
Ein verträumtes Lächeln, zeichnete sich auf meinem Gesicht ab.
"Ein süßer kleiner Kerl. So voller guter Laune. Das erste Mal, als ich ihn traf, hat er mich bei Newt verpetzt, weil ich sagte, ich wolle Läuferin sein. Läufer sind übrigens die, die ins Labyrinth gehen und einen Ausweg suchen."
Brenda schwieg eine Weile.
"Was ist mit ihm passiert?"
Ich sah auf den Betonboden.
"Er ist gestorben. Er wurde erschossen."
Brenda schluckte.
"Das tut mir leid. Ich nehme an, WCKED ist Schuld daran."
"Na ja, zum Teil. Eigentlich war es ein alter Freund aus dem Labyrinth. Er war nicht er selbst, doch ich kann es ihm trotzdem nicht verzeihen. Auch er ist gestorben."
Sie nickte.
"Und wer ist Newt?"
Automatisch wurde ich glücklicher, als ich seinen Namen hörte.
"Wir sind zusammen. Ich kenne ihn seit ich im Labyrinth ankam."
Ich lächelte wieder.
"Und...liebst du ihn?"
"Ja. Ich liebe ihn mehr als mein Leben."
Ich sah Brenda nun an.
"Was ist mit dir? Warst du mal in einem Labyrinth?", fragte ich neugierig.
"Nein.", antwortete sie knapp.
"Wieso nicht?", hakte ich nach.
"Ich wüsste nicht, weshalb ich dir das erzählen sollte."
Lachend breitete ich die Arme aus und deutete auf unsere Umgebung.
"Weil wir hier feststecken und mit den Cranks hier drin, dem Tod geweiht sind. Wir sind quasi Busenfreundinnen."
Nun lachte auch Brenda.
"Na gut. WCKED wollte mich nicht. Sie wollten nur die Kinder, die immun sind. Deswegen nahmen sie meinen Bruder mit. Für WCKED war ich nur seine defekte Schwester."
Sie blickte traurig drein.
"Wie hieß er?"
"George."
Diesen Namen kannte ich. Ich hatte ihn an der Wand des Labyrinths gesehen. Er war durchgestrichen.
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Newt und y/n
FanfictionY/n ist plötzlich in diesem Labyrinth gefangen. Zuerst ist es ziemlich verwirrend und angsteinflößend für sie. Aber Y/n ist stärker als die meisten denken. Der Frischling, Minho, Chuck und andere Freunde müssen nun zusammen das Labyrinth bezwingen. ...