Teil 15 (Band 2)

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Es war kurz still. Ich spielte die wunderschönen Worte die Newt vor ein paar Sekunden sagte in meinem Kopf ab, während er mich ruhig und aus seinen dunkelbraunen Augen ansah.
"Ja.", sagte ich glücklich. "Ja. Ja. Ja! Einemilliarden Mal ja."
Newt ließ einen Seufzer entweichen und sah verdammt erleichtert aus. Ich nahm sein süßes Gesicht in beide Hände und wir küssten uns innig und lange, während wir beide immer wieder schmunzeln und grinsen mussten, weil wir es selbst kaum glauben konnten.
Als wir uns kennengelernt haben waren wir in einem Labyrinth, ohne auch nur irgendwelche Antworten oder Hinweise, geschweigedenn einer Identität oder Erinnerungen. Nun schaut uns an...wir sind verlobt.
Während des Kusses, steckte er mir etwas an den Finger meiner rechten Hand. Ich unterbrach kurz und blickte herunter. An meinem Finger steckte ein zierlicher Ring mit einer kleinen lilafarbenen Rose, dessen goldene Ranken meinen Finger umschlossen.
"Gefällt er dir?", fragte Newt besorgt.
"Er...er ist perfekt, Newt.", sagte ich und wieder stiegen mir die Tränen in die Augen, doch ich blinzelte sie schnell weg.
"Woher hast du ihn?"
"Ich habe ihn aus dem Labyrinth mitgenommen. Der Ring gehörte Alby.", antwortete Newt. "Ich wusste nicht wen ich sonst um den Segen bitten sollte."
Mein Mund klappte auf.
"Warte...wie lange planst du das schon?", fragte ich verblüfft.
"Ich hatte schon immer dieses Gefühl bei dir, Liebes. Jetzt da ich weiß, dass wir nicht ewig Zeit haben, wollte ich keine weitere Zeit verschwenden."
Seine Worte rührten mich. Im selben Moment konnte ich nicht fassen, wie sehr ich diesen Jungen vor mir liebte. Womit hatte ich diesen Jungen nur verdient?... Diese ganze Liebe, die er mir schenkte.
Ich stellte mich auf die Zehnspitzen und küsste sanft seine Lippen.
"Ich liebe dich.", sagte ich und schloss ihn in meine Arme. Wir standen dort eine ganze Weile und für einen schönen Moment, war alles in Ordnung. Es fühlte sich perfekt an. Nach einiger Zeit beschlossen wir, zurück zu den anderen zu gehen. Wir drehten uns um und sahen, wie sich etwas hinter den kargen Büschen, die nur aus ein paar Zweigen bestanden, bewegte. Ich griff automatisch nach meinem Waffenholster das an meinem Gürtel befestigt war und welches ich von Jorge bekommen hatte. Newt versuchte mich hinter sich zu drücken und lief auf den Busch zu, aus dem es merkwürdig knisterte.
"Ernsthaft?", sagte Newt und seine Anspannung ließ nach.
Im nächsten Moment kamen Thomas, Frypan und Minho schuldbewusst aus ihrem Versteck. Newt stemmte gespielt empört die Hände in die Hüften und versucht möglichst nicht zu lachen.
"Super Sherlock! Ihr habt uns erwischt. Nach wie vielem Minuten? Ihr seid lahme Detektive.", witzelte Minho in seinem gewohnt sarkastischen Ton. Ich war solche Aktionen von den dreien gewohnt, trotzdem war ich für einen kurzen Augenblick geschockt.
"Euch ist klar, wie schräg das hier ist?", lachte Newt und deutete auf die Jungs, die wenig schuldbewusst in der Gegend herumschauten, um uns nicht in die Augen sehen zu müssen.
"Wie lange seid ihr schon hier?", fragte ich kichernd und merkte wie ich rot wurde.
"Lange genug um alles mitzubekommen." Nachdem Thomas diesen Satz beendete, breitete sich ein wissendes Grinsen auf seinem Gesicht aus. Sie alle drei sahen Newt und mich strahlend an.
"Herzlichen Glückwunsch.", sagte Frypan dann und umarmte mich. Ich drückte ihn fest an mich. Dann kam Minho dazu. Dann Thomas und schließlich Newt. Es war still, doch ich war glücklich. Alles schien so komplett. Wir wippten ein wenig. So eine Umarmung hatte uns allen gefehlt.

"Ich bin Trauzeuge!", unterbrach Thomas das Schweigen.
"Träum weiter. Du weißt, dass ich der Trauzeuge bin.", sagte Minho.
"Nein ich.", kam es von Frypan.
"Ihr könnt alle drei die Trauzeugen sein.", erwiderte Newt um die Diskussion zu schlichten.
"Na gut.", murmelte Thomas.

"Dann bin ich der Patenonkel eures zukünftigen Babys.", schrie Minho und lief davon, als würde es diese Entscheidung besiegeln.
"Nein! Ich wollte das zuerst sagen.", maulte Thomas und lief Minho hinterher.
Frypan folgte ihnen mit den Worten: "Ich kann am besten Kochen. Ihr lasst das Baby noch verhungern. Ich bin Patenonkel."
Alle drei brachen ein Stückchen weiter auf dem Boden zusammen und rauften sich spielerisch.
Newt legte seufzend den Arm um meine Schulter.
"Die meinen noch ein viertes Baby.", sagte er belustigt und mit hochgezogener Augenbraue.
Ich grinste und wir liefen langsam auf die Jungs zu, die in lautes Gelächter ausbrachen.
"Lässt uns zurück zu den anderen gehen.", schlug ich vor.
Sie rappelten sich auf und klopften den Sand von ihrem Hosenbeinen.
Dann nickten sie und wir liefen zurück zu den anderen.

"Da seid ihr ja endlich." Brenda schien besorgt. Ich konnte ihr Gesicht nur ganz kurz sehen, bevor sie es wieder in der Decke vergrub, in der sie sich eingerollt hatte. Sie sah so verdammt bleich aus. Wie eine Leiche sogar. Kein Wunder, dass sie nicht wollte, dass die anderen davon Wind bekamen. Es würde einen riesigen Aufstand darüber geben, was mit ihr passieren würde. Noch dazu, wie würde es wohl Jorge dabei gehen? Ich war froh nicht in Brendas oder Jorges Haut zu stecke. Trotzdem war ich eine Mitwissende. Ich würde nichts verraten, doch wir bald würden wir eine Infizierte in den Sicheren Hafen bringen. Nun ja, besser gesagt an diesen Ort, von dem aus sie uns dann in den Sicheren Hafen brachten. Ich hoffte, dass alles gut enden würde und versuchte einfach nicht mehr daran zu denken. Der Abend war viel zu schön, um meine Gedanken mit Besorgnis und Angst zu erfüllen.

Ich kuschelte mich an Newt heran und schloss die Augen weil ich wusste, dass ich bei ihm in Sicherheit war. Ich stellte mir unsere Gemeinsame Zukunft vor.
Wir lebten in einer Hütte. Sie war klein, aber groß genug für uns beide. Fry, Minho und Thomas lebten in den Hütten um uns herum. Die Sonne schien und es roch nach gebratenem Schinken, frischen Brötchen und gepresstem Saft. Menschen redeten. Sie plapperten sorglos über alles Mögliche und Vögel zwitscherten in den Bäumen. Gras wuchs in voller Pracht und verlieh der Gegend einen kräftigen Grünton. Ich seufzte. Es war zu schön um wahr zu sein. Plötzlich verkrampfte sich mein Magen. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen und mir in Gedanken zu versichern, dass alles gut werden würde. "Alles wird gut.", flüsterte Newt mir ins Ohr, als könne er meine Gedanken lesen. Es half, doch das mulmige Gefühl blieb.

Jorge redete über den kommenden Tag also hörte ich aufmerksam zu.
"Ich weiß nicht, was uns morgen erwartet. Hoffentlich nur Gutes.", raunte er und warf Harriet einen misstrauischen Blick zu. Ich lächelte müde. Ich hatte ebenfalls keine Ahnung, wie es morgen weitergehen würde, doch ich vertraute auf Harriet und ihre Truppe. Morgen! Morgen war es soweit! Irgendetwas würde geschehen...Ich wusste nur nicht genau was.



Hey, Freunde!
Ich hab mir wieder sooo viel Zeit gelassen.
Das tut mir echt leid.
Die Schule ist zur Zeit echt verdammt stressig. Den mittleren Teil dieses Kapitels habe ich bei meiner Nachhilfe geschrieben, weil ich sonst kaum Zeit finde.
Ich liebe es diese Kapitel für euch zu schreiben, aber die Zeit verfliegt und würde ich morgen (29.09.2021) erst das Kapitel veröffentlichen, wäre das letzte Update einen ganzen Monat her.
So lange wollte ich mir dann doch keine Zeit lassen.
Aber wirklich...nicht mal am Wochenende habe ich einen passenden Moment um zu schreiben.
Na ja, jetzt ist das Kapitel ja da.
HERZLICHEN DANK FÜR 28.56K READS.
AHHHHHHHHHH!
Das ist einfach unglaublich.
Ich fühle mich immer so gut, wenn ich eure Kommis lese und sehe, dass euch meine Arbeit gefällt.
Lest bitte weiterhin meine Geschichte, auch wenn ich in letzter Zeit unregelmäßig fortsetze.
Ich habe euch ganz dolle lieb, ihr Schlingel.
28.6 K dicke, fette Umarmungen und Knutscher,
-J

Newt und y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt