Teil 8 (Band 2)

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Ihre Kleidung sah merkwürdig aus. Etwas zerfetzt und hier und da, ein paar Löcher in der Hose.
Sie hatte ein hübsches Gesicht. Ihre großen Augen, schauten uns an und ein Lächeln huschte über ihre Lippen.
Dann drehte sie sich um und begann, zu der Tür zu laufen, aus der sie gekommen war.
Auf halbem Wege drehte sie sich zu uns um.
"Na kommt schon. Oder wollt ihr etwa bei denen bleiben?" Mit einer abfälligen Handbewegung, deutete sie auf die menschenähnlichen Viecher, von denen wir immer noch nicht wussten, was sie seien oder was sie einmal waren.
Wir gaben uns einen Ruck und liefen Brenda hinterher.
Als wir den dunklen Raum zusammen verließen, traten wir in eine Art Gerüst, mit mehreren Etagen und bröckelnden Wänden.
Das Mädchen wollte uns irgendwo hinführen, doch ich konnte nicht genau sagen, ob sie uns helfen wollte, oder ob dies das Ende unserer Reise sein würde. Ich lief weiter. Währenddessen schaute ich nach links. Dort war eine Wand, welche nur aus kleinen, viereckigen, gelben und grünen Bundglasfenstern bestand. In zweien dieser Vierecke waren Schusslöcher. Dort herum, wo die Kugeln wohl eingetroffen waren, splitterte das Glas auf und Risse zogen sich von einem Viereck zum nächsten.
Wir liefen immer noch.
"Thomas, sicher, dass wir ihr vertrauen können?" Minho's Frage war durchaus berechtigt, doch Brenda hatte ihn gehört.
"Keine Sorge, ihr Weicheier. Ich bringe euch zu Jorge. Ihr habt sein Interessegeweckt."sprach sie und sah dann mit einem vielsagenden Lächeln zu Thomas. "Und meins auch."
Sie mochte ihn, das war offensichtlich.
Vor uns, hörte ich plötzlich Stimmen. Brenda öffnete eine weitere Tür, die wieder zu einem weiteren Geng führte.
In diesem Gang waren Tische, an denen grimmig aussehende Männer saßen, Karten spielten, nur zusahen, oder sich betranken.
Als sie Brenda mit uns im Schlepptau sahen, ließen sie alles stehen und liegen und näherten sich uns.
Newt griff automatisch nach meiner Hand und zog mich auf seine andere Seite, als einer der Männer mir etwas zu nah kam.
Ich fühlte mich unwohl und ich konnte spüren, dass es dem Rest genauso ging. Ständig sahen wir uns um, doch Brenda schien das gar nicht zu kümmern.
Wer zu Teufel war Jorge?
"Lasst uns anhören, was er zusagen hat.", flüsterte Thomas uns zu.
Wir erreichten eine Schiebetür. Brenda drückte diese zur Seite und lief hindurch. Wir folgten ihr.
Am Fenster des Raumes, stand ein Mann, welcher mit dem Rücken zu uns gekehrt stand. Er war vollkommen in schwarz gekleidet.
Als er sich zu uns umdrehte, schien das trübe Licht einer Nachttischlampe auf sein Gesicht und seine Falten zogen Schatten.
Der Mann trug einen gläsernen Krug in der einen Hand und füllte das Wasser darin in ein Glas in der anderen Hand.
Während er jeden von uns musterte, nippte er an dem Glas.
Brenda hatte sich auf eine braune, löchrige Couch gesetzt und wartete auf ein Wort des Mannes.

"Ich habe drei Fragen. ", begann er.
"Woher kommt ihr, wo wollt ihr hin, was habe ich davon?"

Wir standen bloß da und blickten uns gegenseitig an, darüber nachdenkend, ob wir ihm vertrauen könnten.
Der Mann, Jorge hieß er nahm ich an, zog eine Augenbraue hoch.
"Wir suchen den Rechten Arm.", sagte Thomas.
Augenblicklich brach Gelächter unter den Männer  aus, welche um uns herumstanden.
"Ihr sucht nach Geistern, Freunde."
Was meinte Jorge nur damit?
"Woher kommt ihr?", fragte er uns wieder.
Minho sah ihn nur skeptisch an.
"Das geht niemanden was an.", antwortete er dann schnippisch.
Für eine Sekunde passierte gar nichts.
Plötzlich packten uns die Männer und drückten ein paar von uns, mich eingeschlossen, mit dem Bauch auf Tische.
Brenda griff sich ein elektris hes Gerät, packte Thomas an den Haaren und schien seinen Hals zu scannen.
"Das kann doch nicht wahr sein.", flüsterte sie geistesabwesend und reichte Jorge dann den 'Scanner'.
Dieser setzte seine Brille auf und betrachtete den kleinen, leuchtenden Bildschirm, auf dem etwas stehen müsste, dass die beiden so dermaßen verblüffte.
"Was steht da?", fragte ich. Ich wollte umbedingt wissen, was nun schon wieder los war.
Jorge blickte auf.
"Es tut mir leid, hermanos, anscheinend wurdet ihr markiert."
Er zeigte auf uns.
"Ihr kommt von WCKED. Und das bedeutet, ihr seid verdammt wertvoll."
Die Männer, die uns inzwischen losgelassen hatten, begannen wieder sich uns bedrohlich zu nähern.
"Fühlt sich eventuell noch jemand unwohl.", fragte Newt.
Ja, ja das tat ich. Und zu Recht.
Jorge begann den Männern irgendetwas auf Spanisch zuzuflüstern. Verblüffender Weise verstand ich, was er sagte.
"Ehm, Leute. Die wollen uns einsperren."

Newt und y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt