Teil 7 (Band 2)

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Viel zu motiviert weckte Thomas mich am nächsten Morgen auf.
Er hatte sich fest vorgenommen, am heutigen Tage die Stadt, oder was von ihr übrig geblieben war, zu erreichen.
Ein ganzer Tagesmarsch lag noch vor uns, wenn wir es schaffen sollten.
Zügig falteten wir die Decken zusammen und stopften sie in den Rucksack.
Aris nahm eine der zerfetzten Decken und schmiss sie ins Feuer, bevor er dann darauf eintrat, um das Feuer zu löschen.
Plötzlich fing der untere Teil seines Hosenbeines an zu glühen und schließlich zu brennen.
Etwas unbeholfen taumelte der dürre Junge nach hinten und führte dabei ein lustiges Manöver auf einem Bein vor.
Frypan konnte nicht anders, als anzufangen lauthals zu lachen.
Thomas schnappte sich dann als Einziger schleunigst eine andere Decke und schnürte sie um Aris' brennendes Hosenbein.
Erschöpft ließ Aris sich auf einen der Steine nieder, die so klein waren, dass man darauf ohne Probleme sitzen konnte. Danach gingen alle wieder ihren Tätigkeiten nach.
Was für ein komischer Vogel, dachte ich so bei mir, als ich die Wasserflaschen aus dem Schatten holte.
Wenig später, zogen wir auch schon los.
Thomas ganz vorne, Newt und Ich dahinter und Frypan, Minho und Aris folgten.
Es war noch früh am Morgen, doch ich spürte wie die Sonne von Minute zu Minute stärker auf meiner Stirn brannte.
Nachdem mein Zeitgefühl sich endgültig verabschiedet hatte, kamen wir der Stadt endlich näher.
Frypan begann fröhlich ein Lied zu trällern.
An dieses erinnerte ich mich noch von der Zeit auf der Lichtung.
Etwas brummig stiegen Newt und Minho mit ein.
Ich lief nach hinten zu Aris und versuchte ihm den Text beizubringen. Etwas unbeholfen versuchte er mitzusingen, während seine Stimme immer wieder vor Erschöpfung brach. Lachend und endlich genauso motiviert, die Stadt zu erreichen, sang auch ich laut mit.
Und so liefen wir, wie eine Amateur-Band auf Drogen, durch die Wüste, singend und fast etwas tanzend, während unser Schweiß unsere Klamotten durchnässte.

Endlich erreichten wir unser Ziel.
Die kaputten Wolkenkratzer rechts und links, waren so schaurig, dass man beinahe hören konnte, wie sie sich bewegten. Und so gingen wir den sandigen und schmutzigen Weg entlang, schweigend und auf alle Geräusche achtend.
"Ich hoffe die ganze Welt sieht nicht so aus.", stellte Frypan fest.
Ja, dies hoffte ich inständig.
"Sieht aus als wäre lange niemand hier gewesen.", sagte Newt.
Ich griff seine Hand und hielt sie fest, bis Thomas uns dazu aufrief, zu schweigen...was wir ja sowie so schon taten.
"Hey, Leute. Seid mal still. Hört ihr das?", fragte er und hielt dabei lauschend den Zeigefinger hoch.
Zuerst hörte ich gar nichts.
Ich wollte gerade sagen, dass er sich diese Geräusche nur eingebildet hatte, doch dann hörte ich es auch.
Irgendein Geräusch von einer Maschine, die langsam näher kam.
Und dort sah ich sie.
Es war ein monströs großer Hubschrauber, der in Höchstgeschwindigkeit über uns hinwegzufliegen drohte.
"Versteckt euch!", rief ich.
Wir alle suchten Schutz unter in zwei gebrochenen Gesteinsplatten und schauten zu wie der riesige Hubschrauber und noch zwei etwas kleinere, unser Umfeld verließen und schleunigst weiter flogen.
"Sie sind auf der Suche nach uns, nicht war?" Aris schaute uns alle an, doch sein Gesicht verriet, dass er die Antwort bereits kannte. Wir alle kannten sie. Wir hatten uns entschlossen zu fliehen. Nun waren sie auf der Suche nach uns. Doch ich bereute nichts von dem was ich getan hatte. Minho nickte Aris stumm zu.
Dann ging unsere Reise weiter.
Uns allen war klar, dass diese Stadt nicht länger unser Ziel war.
Wir mussten weiter.
Nach vielen erbarmungslos heißen und nie enden wollenden Stunden, verließen wir die Stadt, unser einstiges Ziel, endlich und zwar noch am selben Tag.
Nun waren wir wieder im Ungewissen. Mit dem Gedanken, irgendwann bei diesen Bergmenschen, wie Newt sie nannte, anzugelangen. Dieser rechte Arm, der den Kindern half.
Die Hitze war ätzend.
Ich fühlte mich verloren. Wir liefen gerade aus und hofften, dass wir auf dem richtigen Weg waren.
Dann wurde es dunkler.
Die Abendluft wehte um meine Nasenspitze und ließ meine Strähnen im Winde Tanzen.
Irgendwo, ohne irgendeinen Schutz, schlugen wir unser Lager auf.
Doch wir waren so müde, dass wir nicht einmal ein Feuer entzündeten. Man sollte erwähnen, dass hätten wir doch ein Feuer machen wollen, uns jedes Material dazu gefehlt hätte.
Alles was wir im Mondschein noch erkennen konnten, war der sandige, harte Boden.
Ich kuschelte mich in Newts Arme und binnen weniger Minuten sank ich in den Schlaf.

"Aufstehen. Na los, Leute!"
Was wollte Thomas denn? War es etwa schon wieder Morgen? Als ich meine Augen aufschlug, war es genauso dunkel, wie als ich ein schlief.
"Was ist, Thomas?", fragte ich verschlafen.
Er deutete hinter uns. Wir drehten verwirrt die Köpfe und erblickten in der Ferne Lichter.
Es war ein riesiges Gebäude, erkannte ich bei genauerem Hinsehen.
Mittlerweile waren wir alle aufgestanden.
Und ganz plötzlich, ertönte ein ohrenbetäubendes Geräusch.
Ein heller Blitz flackerte auf. Und noch einer und noch einer.
Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, rannten wir los, in Richtung des Gebäudes.
Wir mussten uns beeilen. Das Gebäude war weit entfernt, und die Blitze schienen uns zu verfolgen.
Ich war damals Läuferin gewesen und so viel es mir leichter, die Ausdauer zu halten.
Aris lief ganz hinten. Ich verlangsamte meinen Lauf etwas. Als er mich dann einholte, griff ich an seinem Pulli und versuchte ihn mitzuziehen.
So ging es schneller voran und nun waren wir nur noch ein paar Meter vom Gebäude entfernt.
Ich lief mit Aris wieder etwas weiter vorne. Newt neben uns, Thomas, Minho und Fry dahinter.

Ein Blitz!
Direkt hinter uns.
Ich drehte mich blitzschnell um, um zu sehen was passiert war.
In diesem Moment, wurde Minho vor unseren Augen ein paar Meter nach links geschleudert und krachte gegen eine Art Schuppen.
"Y/n, lauf rein!", schrie Newt und begann mit Frypans Hilfe, den bewusstlosen Minho aufzurichten und hinter uns her, zur Tür zu schleifen.
Als alle von uns drin waren, fiel die Tür mit einem Quitschen wieder ins Schloss.
Ich zog vorsichtig eine Taschenlampe aus dem Rucksack und leuchtete zu Minho, der von den anderen umringt war.
"Wie geht es ihm?", fragte ich, obwohl ich es mir selbst erklären konnte.
"Wach auf, Minho.", flüsterte Fry leise.
Für ein paar Sekunden starrten wir unseren Freund einfach an.
Er bewegte sich.
Wir alle atmeten erleichtert aus, als er seine Augen schwächelnd öffnete.

"Was ist passiert?"
"Dich hat ein Blitz erwischt, Minho.", antwortete Thomas.
"Oh, achso.", sagte Minho und begann müde zu lachen.
Wir konnten nicht anders als ebenfalls mitlachen.
Nachdem wir uns beruhigt hatten, leuchtete ich in den Raum, oder wie auch immer man das nannte, in was wir uns gerade befanden.

Jemand sprang aus der Dunkelheit auf mich zu.
"Scheiße!", fluchte ich erschrocken und taumelte etwas zurück.
Das war kein Mensch.
Das waren diese Viecher aus dem Einkaufszentrum.
Solche, die auch Winston getötet hatten.
Dieser hier war jedoch angekettet und konnte nichts anderes tun, als uns abzutauchen und nach uns zu greifen.
Ich leuchtete den Rest des Raumes ab.
Es waren bestimmt sechzig dieser
Viecher in diesem Raum.
Alle an irgendwelchen Metallstangen angekettet.
Am Ende des Raumes wurde ein Licht angeknipst.
Die Silhouette eine Mädchens mit kurzgeschorenen Haaren erschien im Türrahmen.
Selbstbewusst stolzierte sie auf uns zu, bis sie vor uns stehen blieb und wir sie alle verschreckt und aus großen Augen anschauten.
"Ihr seht Scheiße aus."
Das war alles?
Ich wollte gerade etwas genauso schnippisches erwidern, doch Newts Hand an meinem Arm, beruhigte mich.
Für einen Moment herrschte eine unangenehme Stille.
Niemand wusste so recht, was wir nun auf ihre Aussage erwidern sollten.
Das Mädchen musterte uns nur, einen nach dem anderen.
Dann begann sie wieder zu sprechen.
"Ich bin Brenda."

Hey, Freunde!
Tausend Dank für 6.97 K Reads.
Wow.
Das ist einfach...wow.
Ich hab euch so unendlich lieb, ihr Schlingel.
Ihr motiviert mich steht's dazu, weiter zu schreiben.
Danke für eure lieben Kommentare und auch für die Votes und Follows.
Ich finde es echt toll, dass euch meine Geschichte so gefällt.
Ich hätte nie gedacht, dass so viele meine Story lesen werden.
Schreibt gerne in die Kommis, was ihr euch noch so wünscht.
Was soll noch passieren?
Hab euch lieb, ihr Schlingel.
Ganz fette Kussi-Bussis,
-J

Newt und y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt