Teil 12

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Eine halbe Ewigkeit rannten wir durch die immer dunkler werdenden Gassen. Minho sagte, wir sollten in Bewegung bleiden, damit wir eine bessere Überlebenschance hätten. Der Einzige, der jedoch an unser Überleben glaubte war Thomas. Ich war so in Gedanken versunken, dass es mich nicht ein mal störte. Ich dachte an Newt. Nun würde ich hier sterben und ich konnte mich noch nicht einmal verabschieden.
Selbstsüchtig rannte ich durch die Mauern und hatte die Person verloren, die mir am wichtigsten war.
Es wurde immer dunkler und Alby wurde schwerer. Ich wechselte mich mit dem Tragen unseres Oberhauptes mit Thomas ab, als wir ein gefährliches Gröhlen hörten.
"Es ist hier ganz in der Nähe.", sagte ich mit erhobenem Zeigefinger, welcher die anderen zur Stille verweisen sollte. Wir horchen noch einmal. Nun war nur noch der wild herumtobende Wind zu hören und das Efeu, dass sich an den Mauern festklammerte.
Minho, Thomas und ich hievten Alby an einer der Efeuranken, die Mauer hoch, bis er fast vollständig vom Efeu bedeckt war.
Dann liefen wir weiter. Es ging schneller voran, denn nun hatten wir niemanden mehr, den wir tragen mussten.
Mittlerweile war es Nachts und nur der Mond schenkte uns ein wenig Licht, welches uns durch die Gänge führte.
Dann hörten wir wieder Gegröhle. Es kam ganz sicher von mindestens einem Griever. Wir liefen zügig umher, waren jedoch planlos und ohne Ziel. Vielleicht hätten wir uns besser überlegen sollen, wo wir entlang gingen, denn direkt vor uns baute sich ein riesiges Monstrum auf.
Minho, der die deutlich besten Reflexe hatte, rannte los.
"Los! Mitkommen!", rief er mir und Thomas zu, also liefen wir beide ihm nach. Der Griever war uns dicht auf den Fersen. Manchmal mussten wir schlittern und fielen fast um, als wir um Ecken bogen.
Meine Beine wurden schwächer und ich hatte Seitenstechen. Trotzdem hielt ich noch gut mit. Dafür  dass Thomas das erste Mal im Labyrinth war, hielt er sich ganz gut. Außerdem war er schnell. Natürlich, sonst wäre er bereits tot.
Auch der Griever wurde langsamer.
Wir nutzten die Chance und legten noch einen Zahn zu.
Wir bogen um eine Ecke um und hatten einen kleinen Vorsprung. Also krochen wir unter das Efeu, dass sich am unteren Teil der Mauer dicht wölbt. Ich hielt die Luft an und auch die beiden Jungs blieben still.
Da war der Griever!
Verwirrt stöckelte er auf seinen Metallbeinen die Gasse entlang. Mit einem mächtigen Gegröhle verschwand er auch so, bis das Klackern seiner Beine nicht mehr zu hören war.
Erst als wir uns ganz sicher waren, dass er fort war, krabbelten wir hervor. Ich nahm mir einen Moment und Atmete tief aus. Die Wolke meines warmen und erschöpften Atems flog hinauf und mein Blick fiehl auf den Mond. In diesem Moment war ich wie hypnotisiert und starrte mit leeren Augen in den unendlichen Sternenhimmel.
Schon wieder dachte ich an Newt. Doch diesmal war ich mir sicher, ich würde ihn wieder sehen. Ja, ich konnte es sogar beinahe fühlen.

"Y/n!!! Bist du noch bei uns."
Ich erwachte aus meiner Trance und schaute verwirrt zu Minho.
"Tut mir leid.", sagte ich müde.
"Schon gut. Wir sollten lieber wieder ins Efeu. Dort verbringen wir die Nacht. Die Griever werden uns da unten nicht finden." Mit diesen Worten verschwand Minho wieder zwischen dem wilden Gestrüpp. Noch zögernd tat Thomas es ihm gleich. Ich suchte mich eine dichte Stelle etwas weiter abseits. Dann kroch ich auch hinunter und zog die Enden der Ranken wie eine Gardine vor mich.

In dieser Nacht konnte ich kein Auge zu tun. Schließlich konnte in jedem Moment ein Griever um die Ecke kommen. Eigentlich wollte auch Minho Wache halten doch seines und Thomas' Schnarchen konnte ich bis zu mir hören.
Die restlichen Stunden dachte ich an die Lichtung, an meine Freunde dort und natürlich an Newt.
Die ersten Sonnenstrahlen rissen mich aus meinen Gedanken. Es war morgens. Wir waren endlich wieder sicher vor den Grievern...und wir hatten überlebt. Ich rappelte mich auf und klopfte den Dreck von meiner Hose und meinem T-shirt. Dann taumelte ich müde zu Minho und Thomas. Grob rüttelte ich sie wach.
Geblendet von den Sonnenstrahlen gähnten sie und standen dann ebenfalls auf. Mit einem müden aber auch belustigem Blick sah Minho mich an.
"Was?", fragte ich genervt.
"Wow, y/n. Du siehst schrecklich aus."
Ich verdrehte nur die Augen über Minhos nicht sehr netten Kommentar.
Nachdem sich Thomas gestreckt hatte, fragte er: "warst du die ganze Nacht wach, y/n." Ich nickte mit zusammen gekniffenen Augen. Es war also deutlich zu sehen, dass ich kein Auge zu getan hatte. Großartig! Da würde ich schon zum zweiten Mal von diesen Viechern aufgespießt und bekam zum glorreichen Abschluss auch noch fette Augenringe.
Doch ich hatte nicht genug Zeit, mich darüber aufzuregen. Wir liefen nämlich schon weiter zu der Mauer an der wir Alby hochhängten und dann in Richtung Ausgang.
Und endlich waren wir vor der Mauer angekommen, als diese langsam begann, sich zu öffnen.




Hey, Freunde.
Ich hoffe ihr seid alle gesund und passt schön auf euch auf.
Erstmal: Danke für 296 Reads. OMG!!!
Das ist so verrückt und ich hätte niemals damit gerechnet.
Vielen Dank, meine lieben Schlingel.
Also, schreibt wie immer gerne Ideen und Feedback in die Kommentare und Voten nicht vergessen!
Dinosaurier-große Umarmung,
-J

Newt und y/nWo Geschichten leben. Entdecke jetzt