21. Kapitel

357 11 0
                                    

Und wie ich nun mal bin, lief ich bis in die Haarspitzen rot an, was man, dank meiner hellen Haut, auch noch sehr gut sah.

Vanessa's Pov:

Ouhhh, jetzt lief sie rot an. Meine liebe Cousine ist verlieeebt! Ich war froh, dass wir uns endlich wieder vertragen hatten, denn sie ist doch meine Schwester. Sie hatte sich damals um mich gekümmert, als meine Eltern gestorben sind und ich hierher ziehen musste. Und wie hatte ich ihr gedankt. Ich hatte zugelassen, dass sie und Emma die letzten Jahre fertig gemacht wurden.

Was war ich eigentlich für eine schlechte Cousine?
Aber ich musste drauf hoffen, dass ich es ab jetzt besser machen würde.

Aber egal, jetzt zurück zu Oma und Swantje. Die Arme geriet ganz schön ins Schwitzen und bat mich stumm um Hilfe. Ihr würdet jetzt sagen, sei eine gute Cousine und hilf ihr. Allerdings ging es nicht, da ich wissen musste was zwischen dem Torwart und der neuen Strategin unserer Mannschaft lief.

Was zwischen unserer neuen Linksaußen und Tippkick lief, würde ich auch noch herausfinden. Naja und zwischen Marie und Juli außerdem, aber das war offensichtlich, dass sie sich verknallt hatten. Wenn es einen überkommt, kann man sich halt nicht wehren.

Ich spreche aus Erfahrung, ich meine damals, als ich Leon das erste Mal in die Augen gesehen habe, habe ich mich direkt beschützt gefühlt. Ja, das klingt dumm, denn ich bin ja zu Gonzo gegangen, aber es war so. Ich wollte immer nur, dass er mich endlich als das sieht, was ich bin. Genau wie Maries Rat von damals: "Sei immer das, was du sein willst und scheiß auf die Meinungen der Anderen!"

Dieser Satz hatte mir den Mut gegeben nicht aufzugeben, bis ich es zu den Wilden Kerlen geschafft habe. Und auch danach war es immer meine Motivation. Man könnte denken, es wäre einfach nur "Alles ist gut, solange du wild bist." Aber dieser Satz war einfach nur eine glatte Lüge. Ich war vielleicht in der Mannschaft, aber damit hatte ich meine Cousine und ihre Freunde, also die Familie Gonzales, verloren und am Anfang war ich auch noch nicht mit Leon zusammen.

Tja ich hatte es den Jungs immer verheimlicht, aber ich war nie auch nur ansatzweise in Gonzo verknallt gewesen. Es war alles mit ihm abgemacht gewesen. Er hatte nämlich mitbekommen, wie ich traurig war wegen Leon. Ich ignorierte Oma und Swantje einfach und dachte an diesen Tag von damals.

-----------------------------------------Flashback-----------------------------------------

Ich lag gerade in einer Hängematte und dachte nach. Wie sollte ich es hinbekommen, dass Leon mich endlich als Mädchen wahrnimmt, aber mich die Jungs gleichzeitig immer noch behandelten, wie einen von ihnen?

Das war eine scheinbar unlösbare Aufgabe, an der ich jetzt schon seit einigen Tagen knobelte. Ich kam einfach zu keiner Lösung. Man könnte meinen, ich bin doch die Unerschrockene. Warum gehe ich nicht einfach zu Leon hin und sag ihm alles? Ganz einfach, er würde mich auslachen und dann angeekelt anschauen. Hm, vielleicht auch anders herum, aber so ungefähr würde es aussehen.

Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht die Skateboards hörte, die näher kam. Schon hatte ich einen Kopf mit schwarzen Dreadlocks über mir: "Heyho Vanessa, hast du meine Schwestern gesehen?" "Gonzo, lass mich in Ruhe und nein, ich hab sie nicht gesehen." Ich war angepisst. Dass bemerkte auch Jack Sparrow, wie ihn wohl jeder im Insgeheimen nennt, denn er setzte sich neben mich und fragte, was los war.

Niemand weiß, was mich geritten hatte, aber ich erzählte ihm einfach alles. Von dem Tod meiner Eltern, von meinem Umzug, von meinem ersten Treffen der Wilden Kerle, von Maries und meinem Gespräch, von dem Fußballturnier, davon, das ich zugelassen hatte, dass Emma und Swantje so behandelt werden, von Leon und von meinem unlösbaren Plan. Gonzo hörte aufmerksam zu und am Ende nickte er nur und überlegte.

Nach 5 Minuten wurde ich unruhig und wollte schon aufstehen, als Gonzo doch noch eine Idee hatte. Er erklärte mir alles und ich war einverstanden. Und am nächsten Tag ging es auch schon los.

-----------------------------------------Flashback-----------------------------------------

Plötzlich hatte ich Bolognese im Gesicht. "Oma! Was soll das?" "Du hörst nicht zu, während ich deine Cousine ausquetsche. Willst du wieder über dich und Leon reden?" Ich schüttelte schnell den Kopf und hörte auch schon wieder. Von Oma über Leon ausgequetscht zu werden, ist die reinste Folter. Oma will Sachen wissen, die sie absolut gar nichts angehen!

Ich hörte zu, wie Oma Swantje mit so vielen Fragen bombardierte, dass Swantje irgendwann einknicken musste. Mich wunderte, dass sie das bis jetzt noch nicht war, aber ich hatte vergessen wie widerstandsfähig sie doch war. Tja und man konnte sehen, wenn eine Person in Omas Verhör zusammenbrach. Dann veränderte sich die Haltung und der Gesichtsausdruck.
Und genau das geschah gerade, Swantje sackte leicht in sich zusammen, aber ihr ganzes Gesicht strahlte.

Naja, diese Reaktion konnte man nicht als Zusammenbruch bezeichnen. Aber egal, und so, fing sie an zu erzählen...


Die Wilden Kerle und die Verwandte der Feinde (DWK-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt